WERDER MAGAZIN Nr. 337

24 WERDER MAGAZIN 337 WERDER FRAUENFUSSBALL „Den Frauenfuß- ball noch mehr in den Fokus rücken“ Carmen Roth, Cheftrainerin der Fußball- Frauen, über die Saisonvorbereitung, die Integration der neuen Spielerinnen und die Ziele für die aktuelle Spielzeit. WERDER MAGAZIN: Carmen, du bist seit etwas mehr als einem Jahr bei Werder. Wie bewertest du die bisherige Zeit? CARMEN ROTH: Ich konnte mich hier schnell eingewöhnen und wurde sehr gut aufgenommen. Natürlich hat es ein bisschen gedau- ert, bis ich die Strukturen im Verein und in der Stadt richtig kannte. Aber ich habe sehr viel Unterstützung bekommen, wofür ich sehr dankbar bin. Nach über einem Jahr bin ich auf jeden Fall angekom- men. Und es freut mich sehr, dass wir in den vergangenen Monaten eine erfolgreiche sportliche Zeit hatten. Gab es ein besonderes Highlight? Es gab einige Spiele, die in Erinnerung bleiben. Zum Beispiel das 1:1 bei Turbine Potsdam. Für uns war das ein besonderes Spiel, da wir gegen einen Traditionsverein des deutschen Frauenfußballs angetre- ten sind. Wir wussten alle nicht genau, was uns dort erwartet, wa- ren ein bisschen nervöser als sonst, da es eine TV-Live-Übertragung war. Doch wie sich das Team dort präsentiert hat, mit einer geschlos- senen Mannschaftsleistung über sich hinausgewachsen ist und am Ende sogar einen Punkt geholt hat, hat mich wirklich stolz gemacht. Auch das Heimspiel gegen den 1. FC Köln, das wir mit 7:0 gewinnen konnten, gehört zu den Highlights der bisherigen Zeit. Und natürlich das Rückspiel in Köln, in dem wir mit großer Moral und mentaler Stärke den Klassenerhalt gesichert haben. Außerdem zähle ich die Gesamtentwicklung der Mannschaft in den zurückliegenden Mona- ten zu meinen Highlights. Konntest du auch für dich Erfahrungen sammeln, die dich weiterge- bracht haben? Für mich war es auch ein lehrreiches Jahr. Ich durfte viele neue Ein- drücke und Erfahrungen sammeln. Es war eine Bereicherung auf menschlicher und sportlicher Ebene. Wie verlief die Vorbereitung auf die aktuelle Saison? In erster Linie hatten wir die Aufgabe, unsere vielen Neuzugänge ins Teamgefüge zu integrieren und ihnen bei der Eingewöhnung zu helfen. Der Umbruch im Kader war sehr groß, weshalb wir die nöti- ge Zeit brauchten, um alle auf ein Level zu bringen. Das ist uns sehr gut gelungen, so dass unsere Mannschaft schnell zu einer Einheit zusammengewachsen ist. Außerdem ging es darum, auch sonst die Grundlagen für eine er- folgreiche Spielzeit zu schaffen. Im Laufe der Vorbereitung haben wir uns stetig weiter- entwickelt. Mit Micha Alexander und Eike Herding gibt es auch im Trainer-Team zwei Neue. Warum? Micha Alexander ist als Co-Trainer eine große Bereicherung für uns alle, da er selbst in höheren Ligen gespielt hat und gute Fach- und Sozialkompetenz mit- bringt. Zudem passt er mit seinem gesamten Auftreten hervorragend ins Trainer- und Funktionsteam, das mit Anna-Lisa Timm, Laura Kersting und Andrea Stelljes gut aufgestellt ist. Gleiches gilt für Eike Herding als Torwart-Trainer, der über sehr viel Erfahrung verfügt, von der unsere Torhüterinnen profitieren. Durch sein Knowhow werden sie in ihrer Entwicklung die nächsten Schritte gehen kön- nen. Leider gab es bereits einige Ausfälle. Wie schmerzlich ist es, dass Spielerinnen fehlen? Jede verletzte Spielerin fehlt uns sehr, da wir auf ihre Qualitäten verzichten müssen. Natürlich wäre es für mich wünschenswert, auf den gesamten Kader zurückgreifen zu können. Mit Nina Lührßen und Jessica Golebiewski haben wir beispielsweise zwei Spielerin- nen, die mit einem Kreuzbandriss lange ausfallen. Auch Giovanna Hoffmann und Michelle Ulbrich fehlen uns schon seit längerem, was bedauerlich ist. Positiv ist, dass die verletzten Spielerinnen den- noch fester Bestandteil unseres Teams sind. Auch wenn sie uns mo- mentan auf dem Platz nicht unterstützen können, bringen sie sich hervorragend ein, wovon die gesamte Mannschaft profitiert. Es ist das zweite Jahr in Folge für die Grün- Weißen in der ‚Allianz Frauen-Bundesliga‘, und Werder-Trainerin Carmen Roth strebt mit ihrem Team einen ein- stelligen Tabellenplatz an.

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