WERDER MAGAZIN Nr. 337

SCHACH 38 WERDER MAGAZIN 337 D ie ersten Werder-Fans pilgern zum Bundesliga-Heim- spiel der Fußballer gegen Hannover 96 ins Weser- Stadion, als ich mich mit Spartak Grigorian in den Club- Räumen der Werder-Halle Hemelinger Straße zum Inter- view treffe. Im Gepäck: Mein Audio-Rekorder und ein Ticket für die Ostkurve. Der sympathische junge Mann aus Wildeshausen ist begeisterter Werderaner und hat sich auf das Gespräch – und noch mehr über die Eintrittskarte – richtig gefreut. Vor drei Jahren wechselte der damals 17-Jährige vom Schachklub Wildeshausen an die Weser. Bei den Deutschen Jugend-Einzelmeis- terschaften war er gerade zum U-18-Meister gekürt worden. Und Werder setzte in den Bundesliga-Mannschaften vermehrt auf Ama- teure und Jugendliche aus der Region. Das passte wunderbar in die sportliche Entwicklung des jungen Mannes, der sich schnell einen Stammplatz in Werders Zweitliga-Team erspielte. Grigorian wuchs in der niedersächsischen Kreisstadt Wildeshausen auf. Die Regeln des Schachspiels bekam er von seiner Großmutter beigebracht, als er sechs Jahre alt war. Die ganze Familie spielt Schach. „Meine Eltern und meine beiden Schwestern sind damals häufig zum Spielen im Verein gewesen. Ich war ihnen noch zu jung“, erzählt der junge Mann schmunzelnd. Dann kam eines Tages der Trainer zu ihnen nach Hause und sagte, dass das Alter keine Rol- le spiele und jeder Schach spielen könne. Fortan habe er mitspielen dürfen. Seine Eltern stammen aus Armenien, einem schachbegeisterten Land. Seit 2011 ist dort der Schachsport in den Grundschulen ein Pflichtfach. „Schach ist Volkssport Nummer eins in Armenien“, sagt Grigorian. Zu seinen großen Vorbildern zählt neben dem frü- heren Weltmeister Garri Kasparow auch der armenische Topspieler Levon Aronian. „Von ihm schaue ich mir einiges ab“, sagt der junge Werderaner mit verschmitztem Lächeln. Zurzeit absolviert Spartak Grigorian ein duales Studium im Fach Logistik-Management. Eine Ausbildung, die viel Einsatz verlangt und wenig Zeit zum Schachspielen lässt. „In der Woche trainiere ich eine halbe Stunde pro Tag. Am Wochenende zwei bis drei Stun- den“, sagt er. An mehrtägigen Turnieren kann er zurzeit kaum noch teilnehmen. Seine Spielpraxis beschränkt sich auf die Einsätze bei den Mannschaftskämpfen, wo er gelegentlich auch im Erstliga-Team aushilft. Dort hat Grigorian schon auf sich aufmerksam gemacht. Bei Der Mann für die ‚kontrollierte Offensive‘ Spartak Grigorian gehört zu Werders starken Nachwuchs-Schachspielern. Seine Wurzeln liegen in Armenien, daher ist es kein Wunder, dass er schon als kleines Kind am Schach- brett saß.

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