WERDER MAGAZIN Nr. 337

WERDER MAGAZIN 337 37 LEICHTATHLETIK Und so widmete sich Olaf Kelterborn neben dem Sprint auch dem Weit- sprung intensiver, knackte schon bald die Sieben-Meter-Marke und feierte im Jahr 2003 den größten sportlichen Erfolg seiner Karriere, als er sich in Berlin mit dem letzten Versuch des Wettkampfs und einem 7,33-Meter- Satz (seiner persönlichen Bestweite) den Titel als Norddeutscher Hallen- meister sicherte. Es war einer seiner letzten Wettkämpfe, denn 2004 entschied sich Kelterborn, aus dem Leistungssport mit bis zu sechs Trainingseinheiten pro Woche aus- zusteigen und fortan als Trainer und ehrenamtlicher Helfer seiner Leidenschaft für Leichtathletik nachzugehen. Allerdings kehrte er im Mai 2010 noch einmal in spektakulärer Weise als Athlet auf die Laufbahn zurück – und das in heimischer Um- gebung. Im Stadion ‚Platz 11‘ lief Olaf Kelterborn im Rahmen des damaligen Werder-Sportfestes ‚Run for Help‘ gemeinsam mit Philipp Arlt, Hauke John und Renk Bela eine 4x200-Meter-Staffel – rück- wärts! Das Quartett legte die Strecke dabei in 2:29,62 Minuten zurück, schneller als je zuvor jemand auf der Welt. Und das Beste: Dieser Weltrekord hat auch heute noch offiziell Bestand. Zu einer Neuauflage müssen die Werder-Athleten also zumindest so lange nicht antreten, bis der Rekord von einem anderen Staffel- Team geknackt wird. Daher hat sich Olaf Kelterborn mittlerweile auf die Teilnahme an besonderen Lauf-Events, wie zum Beispiel der Marathonstaffel in Hannover, dem 24-Stunden-Lauf in Delmenhorst, dem Bremer Brückenlauf oder dem Klimahaus-Lauf in Bremerhaven verlegt. Außerdem versucht er, mindestens zwei Mal („Mein Ziel ist eigentlich drei Mal“) pro Woche die Laufschuhe zu schnüren. Manchmal verbindet der zweifache Familienvater, der mit Ehefrau Anke und den gemeinsamen Kindern (acht und zehn Jahre alt) in Bremen-Habenhausen lebt, die Laufleidenschaft aus Zeitgründen mit dem Rückweg von der Arbeit als Bilanzbuchhalter bei der Bremer Straßenbahn AG in der Nähe des Bremer Flughafens. Nur ein klei- nes Stück muss er dabei an belebten Straßen durch die Bremer Neu- stadt laufen, „dann geht es bis nach Hause nur noch am Werdersee entlang“. Vom ehemals erfolgreichen Sprinter ist Olaf Kelterborn mittlerweile zum Langstrecken-Läufer geworden. Im vergangenen Jahr lief er in Bremen seinen ersten Halbmarathon. Noch längere Strecken hat der bald 38-Jährige aber vorerst nicht ins Visier genommen. „Für die Marathonstrecke ist ein kontinuierliches Training mit mehr Kilome- tern, als ich leisten kann, erforderlich“, weiß er. „Aber ich habe mir fest vorgenommen, 2019 wieder einen Halbmarathon zu laufen, viel- leicht in Berlin oder Hamburg.“ Sein Wissen übers Laufen, Springen und Werfen gibt Olaf Kelterborn bereits seit mehr als zehn Jahren an eine Fun- und Einsteigergruppe des SV Werder für Jugendliche und Erwachsene im Alter von 15 bis 35 Jahren weiter, die sich jeden Montag und Mittwoch trifft. Zudem ist er regelmäßig als Wettkampfhelfer im Einsatz, verantwortet bis heute die gesamte Medienarbeit der Werder-Leichtathleten und ge- hörte in dieser Funktion von 2002 bis 2012 auch dem Vorstand der Abteilung an. Für die Zukunft wünscht sich Kelterborn, „dass einige der heutigen Athleten einen ähnlichen Weg einschlagen, wie ich es getan habe, und dem Verein auch nach der leistungsorientierten Zeit in ehrenamtlicher Funktion erhalten bleiben, denn das ist einfach wichtig für unsere Abteilung“. Martin Lange rd keit… Heute trifft sich Olaf Kelterborn zwei Mal pro Woche im Stadion ‚Platz 11‘ mit Freizeitläufern und leitet eine Fun- und Einsteigergruppe. Als Leistungssportler feierte der Werderaner zahlreiche Erfolge, wurde unter anderem 2003 Norddeut- scher Hallenmeister im Weitsprung, was im WERDER MAGAZIN damals besonders gewürdigt wurde (Foto re.). Foto: M. Rospek

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