WERDER MAGAZIN Nr. 337

40 WERDER MAGAZIN 337 TISCHTENNIS Auf Umwegen in die Weltspitze Er war Werders Wunschspieler für die Bundesliga-Mannschaft: Neuzugang Gustavo Tsuboi, Brasilianer mit japanischen Wurzeln, erklärt seine alles andere als geradlinige Karriere. WERDER MAGAZIN: Gustavo, wie waren deine ersten Monate in Bremen? GUSTAVO TSUBOI: Ich fühle mich sehr wohl bei Werder und bin glücklich, dass ich hier spielen kann. Ich spüre, dass alle hinter mir stehen und sich auch außerhalb der Halle darum kümmern, dass es mir gut geht. Für einen Tischtennis-Profis ist es sehr wichtig, Men- schen um sich zu haben, die einen unterstützen. Natürlich lag der Fokus in den vergangenen Wochen sehr stark auf der Vorbereitung für die Spiele. Ich hatte bisher noch nicht so viel Zeit, mir Bremen anzuschauen. Aber das möchte ich unbedingt in den nächsten Wo- chen nachholen. Zuletzt hattest du in Ochsenhausen trainiert. Was war dort anders als bei Werder? Die Trainingsgruppe dort ist sehr groß, so dass es sehr viele Optio- nen gab, mit unterschiedlichen Spielertypen zu trainieren. Bei Wer- der haben wir auch eine starke Trainingsgruppe, die aber kleiner ist, so dass sich Cristian Tamas als Trainer intensiver um jeden Einzel- nen kümmern kann. Zwei Jahre lang hast du in der polnischen Liga gespielt, aber weiter in Ochsenhausen trainiert, bist also ständig hin und her gereist. Das stimmt, erst zwei Stunden mit dem Auto von Ochsenhausen nach München, dann der Flug nach Polen – jedes Mal habe ich je- weils einen Tag für Hin- und Rückreise verloren. Vor einigen Mona- ten habe ich sogar darüber nachgedacht, für das Training nach Portu- gal zu ziehen. Dort gibt es ein großes, sehr gutes Trainingszentrum, in dem auch das Nationalteam trainiert. Und ich empfand es als gute Idee, mal die Trainingsumgebung zu wechseln. Aber in Portugal zu trainieren und weiter in Polen zu spielen, wäre noch weiter gewesen. Also kam die Anfrage von Werder zum richtigen Zeitpunkt? Werder gehört zu den Top-Clubs in Deutschland. Dass Sascha Greber und Cristian Tamas Interesse hatten, mich zu verpflichten, hat mich sehr geehrt. Und es hat mir nochmal neue Motivation ge- geben, weiter hart zu arbeiten und mich zu verbessern. Die deutsche Liga gehört zu den Top 3 in Europa. Olympia 2020 in Tokio ist ein großes Ziel für mich. Und um mich weiter zu verbessern, muss ich gegen die besten Spieler der Welt spielen. Ich musste nicht lange über- Neue Herausforderung: Mit 34 Jahren verfügt Gustavo Tsuboi bereits über eine Menge Erfah- rung. Dennoch will sich der Brasilianer weiter verbessern und 2020 in Tokio an seinen vierten Olympischen Spielen teilnehmen. Foto: P. Walden

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