WERDER MAGAZIN Nr. 338

18 WERDER MAGAZIN 338 N a klar: Die bisher zehn Endspiel-Teilnahmen gehören na- türlich dazu, außerdem Triumphe wie der unvergessene Sieg nach Elfmeterschießen im Halbfinale 2009 beim Hamburger SV und bittere Niederlagen wie das legendäre 4:5 nach Verlängerung im Halbfinale 1984 bei Borussia Mönchen- gladbach. Nun hat sich das diesjährige Weiterkommen bei Borussia Dortmund in die spektakulärsten DFB-Pokal-Spiele des SV Werder aller Zeiten eingereiht. Der mehr als 120 Minuten lange Achtelfinal- Krimi beim Bundesliga-Tabellenführer bot alles, was diesen Wettbe- werb und ein K.o.-Spiel ausmacht: Dramatik, Kampf, Leidenschaft, irre Wendungen, erst Verlängerung, dann Elfmeterschießen und am Ende riesigen grün-weißen Jubel über das 7:5. Dabei begann der Wahnsinn schon nach fünf Spielminuten, als Milot Rashica das 1:0 für den Außenseiter erzielte und die Grün-Weißen damit ein echtes Ausrufezeichen setzten. Die erste Halbzeit ging allerdings nicht zu Ende ohne den ersten Rückschlag des Abends: Marco Reus verwandelte kurz vor dem Pausenpfiff einen direkten Freistoß zum 1:1. Doch der SV Werder verdaute diesen Schock und bot dem Gegner auch im zweiten Durchgang ein Duell auf Augen- höhe. Weitere Tore fielen allerdings trotz bester Chancen auf beiden Seiten nicht mehr. Verlängerung! Und die hatte es in sich: Kurz vor Ende der ersten Hälfte dieser Ex- traschicht schockte Christian Pulisic die Grün-Weißen mit seinem Treffer zum 2:1. Doch wieder schüttelte sich das Team einfach kurz und machte dann unbeirrt weiter. Der Lohn: Oldie Claudio Pizarro beförderte den Ball nach einem sehenswerten Angriff aus kurzer Di- stanz schlitzohrig zum 2:2 ins Netz. Umso bitterer, dass die Mann- schaft von Cheftrainer Florian Kohfeldt fünf Minuten später schon Moral, Leidenschaft, Cleverness Nach zwölf Jahrzehnten voller Tradition und sportlicher Highlights leitete einen Tag nach dem 120. Geburtstag ein ganz besonderer Coup die nächsten Jahrzehnte grün-weißer Historie ein. Foto: gumzmedia

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=