WERDER MAGAZIN Nr. 338

WERDER MAGAZIN 338 37 Somit konnte sich Ulbrich in Ruhe auf die neue Spielzeit vorbereiten. „Der Heilungsverlauf war optimal. Die Ärzte und Physiotherapeuten haben einen tollen Job gemacht, da kann ich mich nur bedanken“, freut sie sich. Knapp sechs Monate nach ihrer Verletzung war die Leidenszeit endlich vorbei. Gegen den FC Bayern München am neunten Spieltag durfte das Werder-Urgestein 90 Minuten lange spielen und war froh über das Vertrauen, das Trainerin Carmen Roth ihr nach der langen Verletzung entgegenbrachte. Dieses Vertrauen zahlte sie drei Spieltage später im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach sogar mit einem Torerfolg zurück. 51 Minuten waren bereits gespielt, als Verena Volkmer eine Ecke an den Fünfmeterraum brachte, Michelle Ulbrich hochstieg und den Ball zum wichtigen 1:0 einköpfte. „Nachdem ich monatelang neben dem Platz und auf der Tribüne mitgelitten hatte, war es ein unbe- schreibliches Gefühl, den Führungstreffer in einem so wichtigen Spiel zu erzielen. Ich konnte es am Anfang gar nicht richtig glauben. Ich bin ja sonst eher der Ruhepol“, gibt sie zu. Dass die aktuelle sportliche Situation alles andere als einfach ist, weiß natürlich auch Ulbrich. Dennoch: „Der Glaube an uns ist da. Noch ist nichts verloren, und wir sind auch keine Mannschaft, die einfach so den Kopf in den Sand steckt. Wir wissen, dass wir uns vor Weihnachten ein bisschen was kaputt gemacht haben. Aber wir glauben immer noch an den Klassenerhalt.“ Um auch nach ihrer Karriere nicht ohne berufliche Zukunft dazuste- hen, absolviert die 22-Jährige seit 2017 eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau – natürlich beim SV Werder. „Ich bin sehr froh darüber. Ich brauche den Fußball nicht zu vernachlässigen und habe am Ende trotzdem eine Ausbildung“, sagt Ulbrich, die bereits am Empfang der Werder-Geschäftsstelle, im Callcenter, der Fanbetreu- ung, der IT und im WERDER Leistungszentrum eingesetzt wurde. Bis zu ihrer Abschlussprüfung im Jahr 2020 wird sie noch Einblicke in die Abteilungen Vertrieb, Rechnungswesen und Kommunikation bekommen und ist über die Chance, alle diese Bereiche kennenzu- lernen, sehr froh. Bevor sich Michelle Ulbrich nur noch auf ihre berufliche Laufbahn konzentrieren wird, hat sie sportlich neben dem erneuten Verbleib in der ersten Liga noch einen großen Traum: „Ich möchte einmal ins DFB-Pokal-Finale kommen. Das wäre ein echtes Highlight.“ Ein Highlight für sie und für alle anderen Spielerinnen der Grün-Weißen. Felicitas Hartmann „Ein unbeschreibliches Gefühl“: Bei Werders 5:0-Heimerfolg gegen Borussia Mönchengladbach erzielte Michelle Ulbrich den wichtigen ersten Treffer der Partie. Fotos: hansepixx

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