WERDER MAGAZIN Nr. 338

WERDER MAGAZIN 338 63 dafür gerüstet: „Ich musste in meinem Berufsleben viele Konflikte mit Geschick und Fingerspitzengefühl lösen, musste Brücken bau- en und Kompromisse vermitteln oder selbst eingehen. Das hilft mir auch jetzt“, sagt Humrich und ergänzt: „Ich wünsche mir im zwi- schenmenschlichen Umgang manchmal etwas mehr Verständnis und Toleranz für den Gegenüber und dass auch andere Meinungen als die eigene akzeptiert werden. Die Entscheidung, die Aufgabe im Handballvorstand zu übernehmen, habe ich nie bereut. Denn ich konnte dadurch tolle Menschen kennenlernen, bei Werder und auch außerhalb des Vereins.“ Gleiches gilt für die Aktivitäten im Rahmen des Programms ‚60plus‘. Das erste Schnuppern war seinerzeit ein von Werder angebotener Theaterbesuch mit Ehefrau Elke. Und mittlerweile trifft er sich seit 2013 mit Gleichgesinnten zwei Mal in der Woche zum Tischtennis spielen. Zwar war es bereits fast 50 Jahre her, dass sich Humrich in diesem Sport versucht hatte, doch: „Ich musste und wollte mich unbedingt bewegen. Tischtennis schien mir das passende Angebot zu sein.“ Schon bald übernahm er ab und zu in Vertretung die Or- ganisation der Tischtennis-Stunden, wenn der damalige Leiter Klaus Gansch nicht dabei sein konnte. Und war so 2018 erste Wahl, als für die Leitung ein Nachfolger gesucht wurde. Den Auf- und Abbau der Tische organisieren, Namenslisten führen, die korrekte Vereinsmitgliedschaft kontrollieren, Vermittler und Verbindungsglied zwischen Verein und Teilnehmern sein – es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Und es sollte nicht die einzige bleiben. Wilfried Humrich gehört zu den Gründern des Spielenach- mittags in der Gaststätte der Werder-Halle Hemelinger Straße. Nadja Pilzweger, Verantwortliche für ‚60plus‘, hatte im Jahr 2013 die Idee, das umfangreiche Angebot zu erweitern. Dabei stieß sie beim be- geisterten Skatspieler Wilfried Humrich auf offene Ohren. Und so gründeten sie mit anderen die Gruppe, die mittlerweile gut 30 Spie- lebegeisterte umfasst und zu der auch Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer gehört, der 2008 als Werder-Präsident und Geschäftsführer das Programm ‚60plus‘ ins Leben rief. „Wilfried zeichnet sich durch sein Herzblut für Werder und 60plus sowie seine unglaubliche Hilfs- bereitschaft und Unkompliziertheit aus“, sagt Pilzweger. „Er ist abso- lut zuverlässig und sehr kommunikativ, ein Mitdenker und Macher. Er geht auf die Leute zu und spricht auch mal kritische Themen an.“ Skat, Backgammon, Rommé, Canasta, Kniffel und vieles mehr kommt auf den Tisch. „Wir spielen alles, wenn es jemand möchte, es muss nur die nötige Anzahl Mitspieler da sein“, erzählt Humrich, der die Gruppe zunächst gemeinsam mit Wolfgang Geschwandtner leitete und mittlerweile dafür Irmtraud Voigt an seiner Seite hat. Auch hier gilt es, Namenslisten zu führen, die Termine zu koordi- nieren und bei Bedarf auch mal zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu vermitteln, wenn die Emotionen beim Spielen zu hoch kochen. Wilfried Humrich gehört zu einer Gruppe von insgesamt 20 ehrenamt- lichen ‚60plus‘-Mitgliedern, die mittlerweile fünf wöchentliche und fünf monatliche Angebote leiten sowie ein ‚60plus‘-Orga-Team bil- den, das bei der Umsetzung der zahlreichen Veranstaltungen unter- stützt. „Unser Angebot ist breit gefächert. Ohne das ehrenamtliche Engagement der ‚60plus‘ler wäre das nicht möglich. Das Programm lebt davon“, betont Nadja Pilzweger. Auch in der Abteilung Handball ist Wilfried Humrich – wie seine Ehe- frau Elke – unverzichtbar. Beide gehen in ihren Aufgaben auf. Kein Wunder, dass sie erst kürzlich aus dem Haus in der Anna-Lühring- Straße, das sie 40 Jahre lang bewohnt hatten, in die Hermine-Bert- hold-Straße in Sichtweite der Klaus-Dieter-Fischer-Halle gezogen sind. „Die Nähe zur Halle ist sicher ein Vorteil“, gibt Humrich zu. Noch viel mehr genießen die beiden Werderaner jedoch die Haus- gemeinschaft, die neben Werders Ehrenratsvorsitzendem Peter Ei- lers und seiner Ehefrau Sabine aus weiteren Werder-Mitgliedern be- steht. „Mittlerweile heißt es bei ‚60plus‘-Veranstaltungen regelmä- ßig: ‚Wo bleibt denn die Gruppe aus der Hermine-Berthold-Straße?‘“, schmunzelt Humrich. Vor Jahrzehnten hatten Elke und Wilfried Humrich klare Vorstellungen von ihrem späteren Ruhestand: „Einen Campingbus kaufen und da- mit reisen“, verrät der 68-Jährige. „Vielleicht einige Monate im Jahr unter der Sonne Spaniens überwintern.“ Doch irgendwann war klar: All das fällt zugunsten des SV Werder und vor allem des Handballs bei den Grün-Weißen aus. „Wir sind glücklich darüber“, betont Humrich. Und das gilt umgekehrt erst Recht für den SV Werder, die Abteilung Handball und das Projekt ‚60plus‘… Martin Lange Der ‚60plus‘-Spielenachmittag in der Gaststätte der Werder- Halle Hemelinger Straße ist regelmäßig gut besucht. Wilfried Humrich spielt dann leidenschatlich gerne Skat, unter anderem mit Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer (kleines Foto re., re.). Fotos: M. Rospek MITGLIEDER

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