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Ärztekammer Nordrhein

Jahresbericht 2011 | 55

Medizinische Grundsatzfragen

verfahren, die Ärztinnen und Ärzte betrafen (–4,4 Prozent). Diese wurden gesondert bearbeitet. In 57 Prozent ging es um den Vorwurf der fahrlässigen Tö-tung, in 30 Prozent um fahrlässige Körperverletzung. In 24 Fällen kam es auf der Basis von schriftlichen Stellungnahmen der Ärztekammer zur Einstellung des Verfahrens mangels hinreichenden Tatverdachts. In 93 Fällen wurden medizinische Sachverständige zur Klärung des Behandlungsablaufes benannt. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit dieser Vorgänge konnte auf 18 Arbeitstage gesenkt werden.

Von den zivilrechtlichen Vorgängen entfielen 60 Prozent auf Landgerichte, 33,5 Prozent auf Amtsge-richte und 6,5 Prozent auf sonstige Anfragen. The-matisch fand sich eine ähnliche Verteilung wie im Vorjahr: In 41,4 Prozent (2009: 41,7 Prozent) waren Behandlungsfehlervorwürfe zu klären. Nur in 2,7 Prozent (2009: 4,7 Prozent) dieser Fälle konnten Hin-weise auf ein imVorfeld durchgeführtes Verfahren bei der Gutachterkommission für ärztliche Behandlungs-fehler gefunden werden. In 30,1 Prozent (2009: 30,9 Prozent) waren Fragen zu Themen wie Unfallfolgen, Invalidität, Erwerbsminderung oder Berufsunfähig-keit zu beantworten. In 9,6 Prozent (2009: 10 Pro-zent) ging es um Abrechnungsfragen oder die medizi-nische Notwendigkeit von Leistungen. 3,5 Prozent der Vorgänge betrafen die Klärung der Geschäftsfähigkeit und verwandte Fragen (2009: 2,8 Prozent). Bei 2,9 Prozent der Vorgänge bestand keine Zuständigkeit. Bemerkenswert ist, dass die Gerichte – vermutlich aus Gründen der Kostenersparnis – zunehmend aus-schließlich Beweisbeschlüsse als Grundlage für die Benennung von geeigneten Sachverständigen schick-ten (2010: 40,4 Prozent; 2009: 19,8 Prozent). Dies führte zu einer erhöhten Anzahl von Rückfragen bei den Gerichten. Gleichwohl konnte die Bearbeitungs-zeit zivilrechtlicher Vorgänge weiter auf nunmehr weniger als zehn Arbeitstage gesenkt werden.

Netzwerk Umweltmedizin

Mit dem „Netzwerk Umweltmedizin“ hat die Ärzte-kammer Nordrhein (ÄkNo) trag fähige Netzstruktu-ren für die umweltmedizinische Kommunikation von Niedergelassenen, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Wissenschaft aufgebaut.

Die Umwelt als Ursache von Erkrankungen ist seit den 1970er Jahren in das Bewusstsein der Be-völkerung gerückt. In den Folgejahren wuchs der Bedarf nach medizinischer Betreuung von Patien-ten, der Abklärung von Beschwerden oder der Ver-

folgung auffälliger Untersuchungsbefunde, die mit Umweltfaktoren in Verbindung gebracht werden. Der Ausschuss Umweltmedizin der ÄkNo hat 1997 begonnen, sektor- und gebietsübergreifende umweltmedizinische Kommunikationsstrukturen mit Ansprechpartnern aus Gesundheitsämtern und (umwelt-)medizinischen Ambulanzen aufzu-bauen. Seitdem ist eine beispielhafte Kultur der umweltmedizinischen Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst, niedergelassenen Umweltmedizinern, umweltmedizinischen Ambu-lanzen an Krankenhäusern und dem Ausschuss Umweltmedizin der ÄkNo geschaffen worden. In dem jeweils im Frühjahr und Herbst stattfindenden Netzwerk-Treffen werden neben dem Erfahrungs-austausch jeweils aktuelle umweltmedizinische Themen von Experten vorgetragen und gemeinsam diskutiert (Übersicht der Themen der vergangenen Jahre siehe oben) .

Weitere Informationen fnden sich unter www.aekno.de/ Umweltmedizin.

Fortbildungsthemen Netzwerk Umweltmedizin 2000 – 2011

• Fluglärm

• Umweltmedizinische Aspekte der Chlorierung des Trinkwassers

• Mobilfunk – technische Daten und biologische Aspekte hochfrequenter elektro-magnetischer Felder • Pestizide mit hormoneller Wirkung • Windkraftanlagen und Geräuschemissionen • Risikokommunikation

• Umweltmedizin, Trinkwasser und Legionellen, Prinzipien einer strategischen Umweltmedizin • Feinstaub

• Vorstellung Krebsregister NRW

• Sachstand Umweltmedizinvereinbarung KVNo • Biogasanlagen

• Vorstellung der Studie „Beeinträchtigung durch Fluglärm - Arzneimittelverbrauch als Indikator für gesundheitliche Beeinträchtigung“ • „Pollen und Feinstaub“ • Euregio-Projekt zu MRSA

• „Gesundheitliche Bewertung von Umweltschadstofen unter Berücksichtigung bevölkerungsrelevanter Expositionen am Beispiel perfuorierter Verbindungen“ • Sanierungsmaßnahmen in öfentlichen Gebäuden • Sanierungsmaßnahmen in Wohngebäuden

• Laserdrucker / Tonerstäube - umweltmedizinische, technische und arbeitsmedizinische Aspekte • Risikomanagement und Risikokommunikation bei PCB-Exposition und -Belastung am Bespiel Hafen Dortmund • Nanotechnologie – Chancen und Risiken

• Geplant für Herbst 2011:

Auswirkungen der Umweltkatastrophe in Japan – Strahlenbelastung

Aekno2011_v42_fpp.indd 55 23.08.11

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