Page 79 - Tätigkeitsbericht Ärztekammer Nordrhein 2011_ePaper

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Jahresbericht 2011 | 77

Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein

Überwachung Hämotherapie

Hintergrund Nach § 15 des T ransfusionsgesetzes ( T FG) sind Praxen und Kliniken, die Blutprodukte an-wenden, verpf lichtet, dafür ein System der Quali-tätssicherung (QS) einzurichten. § 18 T FG überträgt der Ärzteschaft die Aufgabe, die QS Hämotherapie zu überwachen. Dabei besteht eine Meldepf licht für die jeweilige Einrichtung.

In Nordrhein hat die Ärztekammer in Abstim-mung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nord-rhein seit 2007 das IQN mit dieser Aufgabe betraut. In der Regel werden vom Träger der Einrichtung Qualitätsbeauftragte (QB) Hämotherapie benannt und der Ärztekammer als Ansprechpartner mitgeteilt. Bis zum 1. März jeden Jahres erstellt der QB Hämotherapie einen „Ergebnisbericht der Über-prüfung wesentlicher Bestandteile des Qualitätssi-cherungssystems im Bereich der Anwendung von Blutprodukten“. Der Bericht wird dem Träger der Einrichtung und der überwachenden Stelle (IQN) vorgelegt. Die gemeldeten Qualifikations- und Qua-litätsmängel werden mit den Verantwortlichen be-sprochen und die Erarbeitung von Lösungswegen unterstützt.

2010 wurden vom IQN die Meldungen für das Berichtjahr 2009 bearbeitet. Von den insgesamt 291 Einrichtungen waren 125 stationär und 116 ambulant. Die häufigsten festgestellten Mängel bei der QS Hämotherapie:

fehlende Qualifikationsnachweise der benann-ten Transfusionsverantwortlichen oder Trans-fusionsbeauftragten,

Mängel in der patientenbezogenen Dokumen-tation,

fehlende Routinen, um (neue) Mitarbeiter zu schulen,

Fehlen aktueller schriftlichen Arbeitsanweisun-gen/Unterlagen.

Disease Management Programm (DMP) Brustkrebs und Fortbildungscurriculum Brustkrebs

Das IQN bekam 2003 von der KV Nordrhein den Auftrag, die Umsetzung des Fortbildungscur-riculums Brustkrebs in Zusammenarbeit mit den Referenten durchzuführen und zu koordinieren. Themenschwerpunkte des mehrtätigen Kurses sind:

Epidemiologie und Diagnostik der Erkrankung,

aktueller Stand der operativen und systemischen Therapie,

Möglichkeiten der Komplementär-Therapie,

psychosoziale Versorgung von Patientinnen mit Mamma-Karcinom.

2010wurde für Nachholer und neu eingeschriebe-ne DMP-Teilnehmer ein weiterer Kurs veranstaltet. Diese Aufgabe wird zukünftig von der Nordrheini-schen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbil-dung übernommen werden.

Projekt „Right-Coding-Maßnahmen zur Förderung der richtigen Diagnose-Kodierung im ambulanten Bereich“

Mit Einführung des Gesundheitsfonds zum 1. Ja-nuar 2009 hat die Diagnoseverschlüsselung nach dem ICD-10 erheblich an Bedeutung gewonnen. Im Rahmen des kasseninternen Finanzausgleichs –Mor-biditätsbedingter Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) genannt – entscheidet die Diagnose-Kodierung, in welchem Umfang die einzelnen Krankenkassen die Mittel aus dem Gesundheitsfonds erhalten. Ziel des Projekts „Right-Coding in Nordrhein“ ist, das korrekte und vollständige Kodieren von Diagnosen bei den niedergelassenen Ärzten in Nordrhein zu fördern, um so die Finanzmittel für die ambulante Versorgung in Nordrhein aus dem Risikostruktur-ausgleich korrekt zu erhalten.

Das IQN unterstützt die KV Nordrhein dabei, die Kodierung der Diagnosen im ambulanten Bereich für die Ärzte in den Praxen möglichst einfach an-wendbar zu machen. So werden mit Vertretern der einzelnen Fachgruppen und der KV Nordrhein fach-gruppenspezifische Informationen zur Kodierung nach ICD-10 erarbeitet, beispielsweise Merkblätter, Zusammenstellungen von ICDs nach Gebieten oder fachspezifische Kodierbeispiele.

Right-Coding ist in starkem Maße von der ICD-Implementierung und der anwenderfreundlichen Präsentation in den Praxisverwaltungssystemen ab- hängig. Besondere Bedeutung hat daher die Erstel-lung und Einführung einer entsprechenden Soft-ware für die Praxisverwaltungssysteme.

Ausblick

Für das Jahr 2011 ist ein Neuaufbau der Daten-bank zur Qualitätssicherung Hämotherapie geplant sowie eine Neustrukturierung des Internetangebo-tes des IQN.

Die Themen Patientensicherheit sowie Qualität der patientenorientierten Versorgung sollen weiter intensiviert werden, um die Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen, unter den gegebenen Rahmenbedin-gungen eine möglichst sichere und qualitativ hoch stehende medizinische Versorgung gewährleisten zu können.

Termine der Kurse „Sicher handeln und kommunizieren in schwierigen Situationen in der Praxis“ am 18. und 19.06.2010, 17. und 18.09.2010, 16. und 17.09.2011

Ärztekammer Nordrhein

Nähere Informationen zu sämtlichen Aktivitä-ten des IQN fnden Sie unter www.iqn.de

IQN

Die Aufgaben des IQN: • Ansprechpartner, Diskussi-onsplattform und Projekt-entwicklung zu qualitätsrele-vanten Entwicklungen in der medizinischen Versorgung • Bearbeitung der für die beiden Institutionen (ÄkNo und KV Nordrhein) wichtigen Fragen zur Qualität der medizinischen Versorgung • Unterstützung der Ärzte bei der Realisierung von Versorgungsqualität und Patientensicherheit

Das IQN wird von folgenden Gremien begleitet • Vorstand (Präsident der Ärztekammer Nordrhein und Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Verei-nigung Nordrhein und deren Stellvertreter) • Gemeinsamer Ausschuss (je drei ärztliche Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer Nord-rhein sowie die Geschäftsfüh-rer oder deren Stellvertreter) • Geschäftsführung (Geschäfts-führerin, ärztliche Referentin, Sekretariat und Sachbearbei-tung)

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