Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2022

42 | Jahresbericht 2022 Ärztekammer Nordrhein Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik Die beiden ärztlichen Referenten der Patienten- beratung stehen Mitgliedern der Ärztekammer auch über die Corona-Hotline 0211 4302-2727 für Fragen rund um die Coronapandemie zur Verfügung. Seriöse Informationen und kompetenter Rat: Die Patientenberatung der Ärztekammer Die Patientenberatung der Ärztekammer Nordrhein bietet fachlich kompetente Beratung zu medizinischen Themen, stellt seriöse Gesundheitsinformationen bereit und berät in Beschwerdefällen. Das Spektrum an Themen, zu denen das Team der Patientenberatung im Jahr 2021 in rund 5.600 Fällen beriet, war wieder breit gefächert (siehe Tabelle). Das Team informierte zu Krankheitsbildern, Diagnose- und Therapieverfahren sowie medizinischen Zusammenhängen und half den Pa- tienten bei der Suche nach geeigneten Fachärzten und Krankenhausabteilungen (27,6 Prozent). Auch zu gesundheitspolitischen Entwicklungen, sozial- medizinischen Fragestellungen, Patientenrechten und -pf lichten sowie Behandlungsfehlervorwürfen wurde beraten. Je nach Bedarf wurden den Ratsuchenden aktuelle, qualitätsgesicherte und evidenzbasierte Informationen (zum Beispiel Patien- tenleitlinien der Fachgesellschaften, Informatio- nen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin und des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) bereitgestellt. Ziel der Beratung ist es unter anderem, Patientinnen und Patienten seriöse Informationen zu vermitteln. Der Fokus liegt dabei grundsätzlich darauf, die Arzt-Patienten-Beziehung zu stärken. Großer Beratungsbedarf 84 Prozent der Kontakte erfolgten telefonisch, wobei das jeweilige Anliegen in der Regel im ersten Gespräch abschließend geklärt werden konnte. In anderen Fällen richteten sich die Ratsuchenden schriftlich, zum Beispiel per E-Mail an die Beratungsstelle. Jeder fünfte Ratsuchende wandte sich im Jahr 2021 mit Fragen rund um das Coronavirus und die Impfung gegen COVID-19 an die Patienten- beratung. Patientinnen und Patienten waren auf der Suche nach aktuellen und seriösen Informationen zum Thema Coronavirus und stellten Fragen zur Coronaimpfung und der damit zusammenhängenden Impf-Priorisierung und Terminvergabe. Verunsicherte Patienten mit Krankheitssymptomen oder deren Angehörige fragten bei der Patientenberatung nach dem weiteren Vorgehen und den aktuell geltenden rechtlichen Regelungen. Lösungsorientiertes Vorgehen bei Beschwerden Wie in den vergangenen Jahren stand in über der Hälfte aller Beratungskontakte (55 Prozent) eine Beschwerde im Vordergrund. Patientinnen und Patienten beklagten sich über die Krankenhaus- oder Praxisorganisation, Konf likte in der Arzt-Patienten-Kommunikation oder Unzufriedenheit mit der wohnort- und zeitnahen ambulanten fachärztlichen Versorgung beziehungsweise mit der Terminver- gabe. Häufig verbergen sich hinter diesen Beschwerden Missverständnisse. Hohe Erwartungen an den Arzt, Termindruck in den Praxen der niedergelassenen Ärzte, bürokratische Hürden und der zunehmende Mangel an medizinischem Personal und Pf legekräften begünstigen solche Auseinandersetzungen. Zusätzliches Konf liktpotenzial ergab sich durch die erheblichen Belastungen, die die Coronapandemie für den (Praxis-)Alltag der Ärztinnen und Ärzte, des medizinischen Personals und der Patienten mit sich bringt. Durch die Bereitstellung von Informationen zum Gesundheitswesen, die Aufklärung über die Sach- Themen der Beratungen 2021 Anfragen gesamt 100 n=5.641 (in Prozent) (Anzahl) Beschwerden 54,8 3.092 Arzt- ,Therapeuten- und Kliniksuche 27,6 1.556 Coronapandemie 19,0 1.074 Rechtsfragen 18,3 1.031 Verordnungsfragen/KV Recht 12,7 714 Kommunikationskonflikt 9,5 538 Terminvergabe (Praxis) 6,4 362 Behandlungsfehlerverdacht 5,0 283 Krankheitsbilder und Therapieverfahren 4,7 268 Gutachter 4,4 250 GOÄ (Fragen zu privatärztl. Honorarforderungen) 3,6 205 Je nach Inhalt eines Beratungsgesprächs kann eine Anfrage unter Umständen mehreren Kategorien zugeordnet werden.

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