Seite 20 - Werder_Magazin_30

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egen Augsburg war die vom vier-
ten Offiziellen an der Seitenlinie
angezeigte Nachspielzeit von zwei
Minuten fast abgelaufen, als der
Ball mit der allerletzten Aktion des Spiels
nach einem (durchaus fragwürdigen) Frei-
stoß hoch in den Werder-Strafraum segelte
und irgendwie den Weg zu Ja-Cheol Koo
fand. Der scheiterte zunächst am glänzend
aufgelegten Werder-Keeper Sebastian Mielitz.
Doch der abgewehrte Ball prallte gegen den
Fuß von Paul Verhaegh und von dort über
die Torlinie. Der Rettungsversuch des erneut
starken Innenverteidigers Sokratis war verge-
bens, das Spiel danach vorbei und zwei wich-
tige Punkte in letzter Sekunde verspielt.
Dabei sah es nach einer Leistungssteigerung
der Grün-Weißen in der zweiten Halbzeit
lange danach aus, als sollte es einen weite-
ren Heim-‚Dreier‘ zu bejubeln geben. Niclas
Füllkrug riss mit seiner Bundesliga-Tor-Pre-
miere den überwiegenden Teil der 40.208
Zuschauer im Weser-Stadion von den Sitzen.
In der 61. Minute schnappte sich der Angrei-
fer entschlossen den Ball, zog zielstrebig ab
und ließ FCA-Torhüter Simon Jentzsch mit
seinem Schuss keine Chance.
Auch in der Folgezeit
spielten die Grün-Wei-
ßen weiter nach vorne, hatten Chancen zu
einem weiteren Treffer. Doch der fiel nicht.
Und so kam es zur turbulenten Schlusspha-
se mit der dramatischen Nachspielzeit. Und
durch das Last-Minute-Tor der Gäste reichte
der Füllkrug-Treffer nicht zum Sieg. „Wir
sind alle sehr enttäuscht. Denn wir wollten
unbedingt drei Punkte holen, das ist uns lei-
der nicht gelungen“, sagte Cheftrainer Tho-
mas Schaaf.
Die Enttäuschung
schien auch eine Woche
später noch nachzuwirken. Und sie wurde
sogar noch größer. Denn gegen Mainz hatte
sich die Mannschaft erneut viel vorgenom-
men und startete auch schwungvoll in die
Partie. Doch nach knapp 20 Minuten der
Schock: Adam Szalai schloss einen Konter
der Gäste erfolgreich zum 0:1 ab. Die Grün-
Weißen fanden anschließend nicht mehr ins
Spiel zurück. Zwei weitere Gegentore des
eingewechselten Eric-Maxim Choupo-Mo-
ting führten am Ende zum ernüchternden
0:3. „Es gibt Tage, an denen nichts klappt.
Heute war so einer“, sagte Kapitän Clemens
Fritz. „Wir haben sehr schlecht gespielt und
katastrophale Fehler gemacht.“
Lichtblicke beim SV Werder
waren die Come-
backs von Marko Marin, Philipp Bargfrede
und Naldo. Der Brasilianer – in der zwei-
ten Halbzeit eingewechselt – gewann 82
Prozent seiner Zweikämpfe und sorgte mit
einem Freistoß-Hammer auch für Torgefahr.
Um so bitterer die Hiobsbotschaft am Tag da-
nach: Naldo fällt – ebenso wie Philipp Barg-
frede – mit einem Muskelfaseriss erneut für
mindestens zwei Wochen aus.
Adrian Rehling
Zu wenig
Statt der
erhofften zwei Siege und einem
Schritt nach vorne im Kampf um
die Teilnahme an der UEFA
Europa League stand nach dem
Heimspiel-Doppelpack gegen den
FC Augsburg und den 1. FSV
Mainz 05 nur ein Zähler.
Bester Mann
Sokratis (hier gegen Augsburgs
Ja-Cheol Koo) wurde nach den Heimspielen
gegen Augsburg und Mainz jeweils zum
‚TARGOBANK Man of the Match‘ gewählt.
Foto: Getty Images
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