„
Der richtige
Schritt“
Von der deutschen
Öffentlichkeit weit-
gehend unbeachtet,
hat Raphael Wolf in
den vergangenen drei
Jahren Mitspieler und
Fans begeistert –
im österreichischen
Kapfenberg. Zum SV
Werder brachte der
24
Jahre alte Torhü-
ter die Erfahrung aus
mehr als 100 Erstliga-
Spielen mit.
WERDER MAGAZIN:
Raphael, wie fühlst du
dich als gebürtiger Münchener im hohen Nor-
den?
RAPHAEL WOLF:
Sehr gut. Ich habe mich
gefreut, als ich gehört habe, dass Werder an
mir interessiert ist. Es gab einige andere Op-
tionen, durchaus verteilt in ganz Deutsch-
land. Aber ich bin froh, dass ich wieder im
Norden gelandet bin. Meine Frau ist in Ham-
burg geboren, ich habe sie dort kennen ge-
lernt. Auch mein Sohn, der jetzt drei Jahre
alt ist, ist in Hamburg zur Welt gekommen.
Wenn jetzt auch noch meine Eltern hier im
Norden und nicht in München wohnen wür-
den, wäre es perfekt
(
lacht)
.
Hast du dir mehr erhofft von deinem Wechsel
zum SV Werder?
Es ist so gekommen, dass ich erstmal auf der
Bank sitze. Das muss ich hinnehmen und im
Training Gas geben. Ich hoffe, dass das kein
Dauerzustand wird. Insgesamt habe ich aber
keine Zweifel, dass es für meine Weiterent-
wicklung der richtige Schritt war.
Hast du an dir gezweifelt, als Thomas Schaaf
die Entscheidung für Sebastian Mielitz getrof-
fen hat?
Ich habe mich natürlich gefragt, warum es
so gekommen ist, woran es liegt. Aber ich
habe sofort versucht, diese Situation richtig
einzuordnen. Der Trainer hat seine Entschei-
dung damals nachvollziehbar begründet.
Wichtig ist, dass ich trotzdem positiv zum
Training komme, dort gute Leistungen zeige.
Ich denke nicht: Ich bin ja bei einem großen
Verein, da kann ich mich auch mal auf die
Bank setzen. Es ist nicht einfach, nur zu trai-
nieren und nicht zu spielen.
Hast du vor deinem Wechsel zu Werder daran
gedacht, dass es dazu kommen kann?
Nein, ich habe mich erst damit beschäftigt,
Optimistischer Blick nach
vorne
Torwart Nummer
zwei zu sein – das ist
kein leichter Job im Pro-
fifußball. Raphael Wolf
sagt: „Wichtig ist, dass
ich trotzdem positiv zum
Training komme, dort
gute Leistungen zeige.“
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WERDER MAGAZIN 294
INTERVIEW