Zeitfenster ergibt, in dem die Sportplätze
und Sporthallen genutzt werden müssen.
Das heißt auch: Wenn die Kinder nicht mehr
zu uns kommen können, müssen wir zu ih-
nen gehen. Daraus ist bereits vor einiger Zeit
unser Sportangebot für Grundschulen und
Kindergärten entstanden.
Die Integration gehandicapter Menschen...
...
wird aus meiner Sicht von vielen Sportver-
einen noch viel zu wenig beachtet. Wir sind
auch hier dabei, uns neu aufzustellen. Wir
machen nicht nur Angebote in den Werkstät-
ten und Sozialeinrichtungen. Sondern wir
entwickeln auch Sportprogramme im Verein,
zum Beispiel Fußball für Gehandicapte oder
für Blinde und Sehbehinderte. Unsere Abtei-
lung CSR-Management leistet hier eine tolle
und innovative Arbeit.
Auch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle profi-
tieren von neuen Angeboten...
Die betriebliche Gesundheitsvorsorge ist ein
großes Projekt, das wir mit der AOK und der
Firma Padoc ins Leben gerufen haben. Jeder
Mitarbeiter hat die Möglichkeit, seinen Ge-
sundheitszustand prüfen zu lassen. Und er
bekommt Zielvereinbarungen an die Hand
zur Ernährung, zum Stressabbau und zur
sportlichen Betätigung. Dabei haben wir
unter anderem im Weser-Stadion ein neues
Werder-Restaurant, das ‚Evergreen‘, eröffnet,
in dem Mitarbeiter und Mitglieder gesundes
Essen bekommen.
Wird es zukünftig noch mehr Hauptamtlichkeit
im Verein geben?
Wir sind dabei, noch mehr Hauptamtlichkeit
zu schaffen, gerade auch in der Abteilung
CSR-Management. Die sportliche Vielfalt,
die wir anbieten wollen, wird unsere Ehren-
amtlichen zum Teil überfordern. Daher müs-
sen wir sie stützen. Auch das gehört zum
strategischen Wandel unserer Vereinsarbeit.
Es gibt bereits tolle Hilfestellungen im Me-
dienbereich, im Marketing – durch die Ab-
teilungen unserer Geschäftsstelle. Selbst die
schwierige Aufgabe, neben der Bundesliga
noch Sponsoringverträge für die weiteren
Sportabteilungen abzuschließen, wird sehr
gut gemeistert. Das heißt aber nicht, dass
wir auf das Ehrenamt verzichten können.
Schließlich haben wir beim SV Werder rund
300
ehrenamtlich oder nebenamtlich Tätige.
Um diese Arbeit zu leisten, bräuchten wir
rund 40 hauptamtliche Mitarbeiter. Wenn
man bei jedem ein Gehalt von 40.000 Euro
pro Jahr zu Grunde legt, wären das 1,6 Mil-
lionen Euro zusätzliche Ausgaben. Das zeigt
die große ökonomische Bedeutung der Eh-
renamtlichkeit. Aber auch die Tatsache, sich
verantwortlich für etwas zu fühlen, ist ein
ganz wichtiger Aspekt, den wir auf jeden
Fall weiter pflegen müssen.
Die Mitgliederversammlung steht bevor – wird
dieser Veranstaltung von den Mitgliedern eine
ausreichende Bedeutung beigemessen?
Ich könnte es mir leicht machen und sagen:
Da nur ein kleiner Teil der 40.000 Mitglieder
zu dieser Versammlung kommt, ist das ein
Beweis dafür, dass wir gute Arbeit leisten.
Denn häufig besuchen solche Versammlun-
gen diejenigen, die etwas kritisieren wollen.
Aber wer Ideen hat, sich weiterentwickeln
will, der muss sich auch der Kritik stellen.
Daher wäre ich froh, wenn sich die Zahl der
Mitglieder bei der Mitgliederversammlung
verdoppeln würde und immer rund 400 Mit-
glieder dabei sind. Uns geht es hier aber so
wie vielen anderen Vereinen auch.
Die Wahl des Aufsichtsrats ist eine ganz wich-
tige Funktion, die die Mitglieder bei der Mit-
gliederversammlung in diesem Jahr wahrneh-
men können...
Bei einem Bundesliga-Verein wie Werder
wird in erster Linie auf die Tabelle geguckt.
Und da ist es vielen nicht so wichtig, wer im
Aufsichtsrat sitzt. Ich wünsche mir, dass sich
das verändert und unabhängig vom Tabel-
lenplatz in der Bundesliga das Interesse am
Vereinsgeschehen größer wird.
Interview: Martin Lange
Fotos: Martin Rospek
Sportangebote
im Wandel
Klaus-Dieter
Fischer sagt:
Wenn die
Kinder nicht
zu uns kom-
men können,
müssen wir zu
ihnen gehen.“
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WERDER MAGAZIN 295 15