A
ls Spieler absolvierte Meier einst in
neun Jahren 242 Bundesliga- und
39
Zweitliga-Spiele für Werder und
wurde 1988 deutscher Meister.
1.783
Tage, drei Ligen und zwei Aufstiege
liegen zwischen Norbert Meiers Start bei der
Fortuna und dem Wiedersehen mit Ex-Mit-
spieler und Werder-Coach Thomas Schaaf
am 12. Spieltag beim Aufeinandertreffen in
Bremen.
Meiers Bilanz
in Düsseldorf ist exzellent. Und
weil die Entwicklung des Clubs so besonders
ist, hat der 54-Jährige ganz nebenbei einen
neuen Rekord aufgestellt und den legendären
Heinz Lucas (1970 bis 1975) als Dauer-Coach
der Fortuna abgelöst. „Es macht mir sehr viel
Spaß, in Düsseldorf zu arbeiten“, sagt Meier.
Es ist schön, ein Teil dessen zu sein, was hier
passiert.“ An den ersten fünf Spieltagen blieb
der Aufsteiger ohne Gegentor, erst am sieb-
ten Spieltag gab es die erste Niederlage. Nie
gab es so viele Fortuna-Mitglieder, nie so vie-
le verkaufte Dauerkarten, nie so einen hohen
Zuschauerschnitt – Mensch Meier!
Im Dezember 2005
musste Meier einst Lehr-
geld zahlen: Während eines Bundesliga-Spiels
gegen den 1. FC Köln täuschte er als Trainer
des MSV Duisburg gegen Kölns Albert Streit
eine Kopfnuss vor und sank danach selbst
zu Boden. Für seine ‚Schwalbe‘ erhielt Mei-
er vom DFB ein vorläufiges Berufsverbot und
eine Geldstrafe. Nach Ansicht der TV-Bilder
sei er selbst über sich erschrocken gewesen,
erklärte der Coach. Telefonisch entschuldigte
er sich anschließend bei Streit. Dennoch wur-
de Meier in Duisburg entlassen. Aber trotz
FORTUNA
DÜSSELDORF
DIE ZIELE
Vor acht Jahren in die Oberliga Nordrhein ab-
gestürzt, gehört der Europapokal-Finalist von
1979
nun wieder zum Fußball-Oberhaus. Mit
runderneuertem Kader soll das Comeback
nicht nach einem Jahr schon wieder beendet
sein. Der Klassenverbleib wäre ein Riesener-
folg. „Wir wollen mit allem, was wir haben,
drinbleiben“, sagt Trainer Norbert Meier.
DIE NEUEN
Wichtige Stützen wie Sascha Rösler (Aachen),
Assani Lukimya (Werder), Maximilian Beister
(
Hamburger SV) und Thomas Bröker (Köln)
gingen. 19 Neue musste Trainer Meier
integrieren, vor allem Spieler mit wenig oder
gar keiner Bundesliga-Erfahrung. Ausnahme:
Andrey Voronin. Der 74-fache Nationalspieler
der Ukraine kam bisher allerdings nur spora-
disch zum Einsatz. Internationale Erfahrung
bringt auch Innenverteidiger Stelios Malezas
(
von PAOK Saloniki) mit. Er gehört neben
Torhüter Fabian Giefer, der aus Leverkusen
kam und zum Saisonstart 553 Minuten lang
ohne Gegentreffer blieb, und dem besten
Torschützen Dani Schahin (aus Fürth) zu den
Top-Verpflichtungen.
DER EWIGE ‚LUMPI‘
Andreas ‚Lumpi‘ Lambertz spielte in der
Jugend bei der Fortuna, blieb bei der Fortuna
und stieg mit der Fortuna auf – insgesamt
dreimal, von der vierten Liga bis in die erste
Liga. Das ist einmalig im deutschen Fußball.
Der 28 Jahre alte Kapitän des Teams wird
von Mitspielern und Verantwortlichen als
Leitwolf‘ geschätzt und ist einer der Publi-
kumslieblinge.
DER MANAGER
Vor 25 Jahren arbeitete Wolf Werner als
Bundesliga-Trainer bei Borussia Mönchen-
gladbach. Ab 1996 war er zehn Jahre beim
SV Werder als Nachwuchsmanager beschäf-
tigt, spielte einst in der Hansestadt bei TuRa
Bremen (1965 bis 1967) und trainierte
den VfB Komet. Seit fünf Jahren ist Werner
Manager in Düsseldorf und mit 70 Jahren
der Senior der Liga. Ans Aufhören denkt er
jedoch nicht: „Ich bin fit, und der Job macht
mir nach wie vor Spaß.“
Mensch
Meier!
Norbert Meier ist seit knapp
fünf Jahren Trainer in Düs-
seldorf – diese Dauer ist Ver-
einsrekord. Der 54-Jährige
übernahm die Fortuna in der
3.
Liga, nun ist er dabei, das
Überraschungsteam in der
Bundesliga zu etablieren.
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WERDER MAGAZIN 296