WERDER MAGAZIN:
Herr Filbry, was bedeu-
tet Ihnen die Berufung zum Vorsitzenden der
Geschäftsführung?
KLAUS FILBRY:
Es freut mich, dass mir der
Aufsichtsrat dieses Vertrauen entgegenbringt.
Ich sehe es als Wertschätzung meiner Arbeit
an. Aber: Die Arbeit in der Geschäftsführung
wird weiterhin nur im Team zu bewältigen
sein. Das war in der Vergangenheit mit Klaus
Allofs so und wird auch zukünftig in neuer
Zusammensetzung so sein. Auch bei uns
als Geschäftsführer ist es wichtig, dass die
Mannschaft gut funktioniert. Wir wollen ge-
meinsam den SV Werder nach vorne bringen.
Welche neuen Aufgaben sind mit dem Vorsitz
verbunden?
Es ist wichtig, dass die Kommunikation mit
dem Aufsichtsrat gerade auch in der jetzigen
Situation gut funktioniert. Das ist eine der
Aufgaben des Vorsitzenden der Geschäfts-
führung. Es gibt eine enge Abstimmung
mit allen Aufsichtsratsmitgliedern. Und zu
meiner Arbeit gehört zukünftig auch, stärker
in der Öffentlichkeit den SV Werder zu re-
präsentieren und intern die strategische Ent-
wicklung des Vereins weiter voranzutreiben.
Als treibende Kraft, aber immer im Team.
Also werden Sie zukünftig stärker in der Öf-
fentlichkeit präsent sein?
Mit dem neuen Amt ist eine erhöhte Wahr-
nehmung meiner Person in der Öffentlich-
keit verbunden. Aber sobald der neue Ge-
schäftsführer Sport gefunden ist, wird meine
Arbeit wieder etwas mehr im Hintergrund
stattfinden.
Und bei Fragen zum Geschehen auf dem Ra-
sen...
...
halte ich mich weiterhin im Hintergrund.
Das ist ganz klar die Verantwortung von
Thomas Schaaf und des zukünftigen Ge-
schäftsführers Sport. Sie sind die Experten
und werden sich auch zu diesem Thema
äußern.
Wie haben Sie persönlich auf den Weggang
von Klaus Allofs reagiert?
Der Abschied hat mich traurig gemacht,
denn ich habe sehr gut und gerne mit ihm
zusammengearbeitet. Aber dieser Wechsel
bietet uns auch neue Möglichkeiten. Wir ar-
beiten daran, Werder neu aufzustellen, die
Vakanz, die Klaus Allofs hinterlassen hat,
zu füllen. Wir sind bereits gut aufgestellt
und werden mit dem neuen Kollegen noch
stärker sein.
Wie wichtig ist es für Sie, gemeinsam mit
Klaus-Dieter Fischer in die Suche des dritten
Geschäftsführers eingebunden zu sein?
Wir wollen mit dem neuen Kollegen sehr
eng zusammenarbeiten. Daher ist diese Vor-
gehensweise sinnvoll. Auch Thomas Schaaf
wurde mit eingebunden. Schließlich muss
die Chemie zwischen ihm und dem neuen
Geschäftsführer stimmen. Wir haben sehr
intensive, offene und konstruktive Gesprä-
che mit dem Aufsichtsrat darüber geführt,
welche Kompetenzen der Neue mitbringen
und welche Aufgaben er übernehmen sollte.
Letztlich steht der Aufsichtsrat mit seiner
Entscheidung in der Verantwortung. Aber
ich begrüße es und finde es toll, dass die
Geschäftsführung und Thomas Schaaf in
diesen Prozess eingebunden wurden. Das ist
eine gute Basis für eine erfolgreiche Zusam-
menarbeit.
Gibt es Bestrebungen der Geschäftsführung,
den bis 2014 laufenden Vertrag mit Thomas
Schaaf vorzeitig zu verlängern?
Thomas Schaaf kennt unsere Haltung hierzu.
Wir arbeiten sehr gerne mit ihm zusammen,
haben großes Vertrauen in seine Fußball-
kompetenz. Er hat viel für den SV Werder
geleistet. Und wir hoffen, dass er auch in Zu-
kunft noch viel für den Verein leisten wird.
Für Thomas Schaaf ist die Verlängerung sei-
nes Vertrags derzeit aber kein Thema. Und
das respektieren wir.
Für die gezeigten Leistungen hat die Mann-
schaft bisher in dieser Saison zu wenige Punk-
te gesammelt. Ist das auch Ihre Meinung?
Treibende Kraft, aber immer
im Team“
Klaus Filbry, Geschäftsführer Marketing,
Management und Finanzen, hat nach dem Weggang von
Klaus Allofs beim SV Werder Bremen den Vorsitz der
Geschäftsführung übernommen.
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INTERVIEW