Schach-AG in Schulen
immer populärer
An vielen Schulen
ist Schach in Arbeitsgemeinschaften bereits fester
Bestandteil der ganzheitlichen Bildung. Werders
Jugendtrainer Rolf Grossjean ist fast täglich unterwegs,
um Schülerinnen und Schülern die Grundlagen des
Denksports beizubringen.
A
ls Jugendwart und
Jugendt ra i ner der
Schachabteilung hat
Rolf Grossjean schon
viele Jahre Erfahrung in der Ar-
beit mit Kindern und Jugendli-
chen. Das Schachtraining an den
Schulen ist aber auch eine logis-
tische Herausforderung. Gilt es
doch – zusätzlich zum Training
an den Partnerschulen – Schach-
Arbeitsgemeinschaften an mög-
lichst vielen Schulen mit den
Stunden- und Betreuungsplänen
in Einklang zu bringen. Viele
Schulen haben inzwischen das
große Potenzial des Schachsports
für die geistige und soziale Ent-
wicklung der Kinder erkannt und
bemühen sich, das Engagement
des SV Werder zu unterstützen.
Die Grundschule
an der Brink-
mannstraße in Bremen-Hemelin-
gen ist eine der Partnerschulen,
die eine Schach-AG betreiben. In
einer Gruppe für Anfänger und
einer Gruppe für Fortgeschritte-
ne trainiert Rolf Grossjean ein-
mal pro Woche die insgesamt
20
Schülerinnen und Schüler im
königlichen Spiel. Schulleiterin
Emina Tomruk-Bolic ist begeis-
tert: „Während der 90 Minuten
ist sowohl ein munteres Treiben
zu Beginn der gemeinsamen Zeit
als auch später absolute Stille zu
beobachten.“ Besonders das sozi-
ale Miteinander habe sich verbes-
sert. Zum Schachspielen kommen
Inklusionskinder, hyperaktive
Kinder und Regelschüler zusam-
men. Und auch von der kogni-
tiven Förderung der Kinder ist
Emina Tomruk-Bolic überzeugt
und verweist auf Kurt Lellin-
ger, den Gründer der Deutschen
Schulschachstiftung. In einem
Feldversuch mit der Universität
Trier hatte der ehemalige Rektor
einer Trierer Grundschule nach-
gewiesen, dass Schach insbeson-
dere das Konzentrationsvermö-
gen sowie räumliches und syste-
matisches Denken verbessert.
Die acht Jahre alte Pia
bekam
das Schachspielen, ebenso wie
der 10 Jahre alte Xhelil, vom
Vater gezeigt. Beide sind im
zweiten Jahr mit großer Begeis-
terung in der Schach-AG dabei.
Mika (sieben Jahre) trainiert zu
Hause mit seinem Bruder. Beim
Schach-Bundesligaspiel des SV
Werder gegen Baden-Baden Mit-
te November war er unter den
Zuschauern und konnte das Spiel
der Großmeister aus der Nähe
beobachten.
Der jährliche Höhepunkt
ist für
alle die im Frühjahr stattfinden-
de Bremer Schul-Schach-Meis-
terschaft. Zu einer guten Plat-
zierung hat es zwar noch nicht
gereicht, aber die Schachschüler
der Schule an der Brinkmann-
straße wollen diese mit ihrem
Trainer Rolf Grossjean schon
bald erreichen.
Jens Kardoeus
Begeisterte
Denksportler
Werder-Trainer
Rolf Grossjean
(
hinten Mitte)
mit den Verant-
wortlichen der
Grundschule
an der Brink-
mannstraße in
Bremen und
den Kindern
der dortigen
Schach-AG.
SCHACH
WERDER MAGAZIN 298 57