M
it der Wiederverpflichtung von
Rafael van der Vaart wurden
diese Erwartungen noch zu-
sätzlich angefacht. Trotz der
personellen Neuausrichtung ist der HSV in
der Hinserie hinter den Erwartungen zu-
rückgeblieben. Leistungsschwankungen
und Verletzungspech ließen nicht mehr als
Tabellenplatz zehn zu. Dennoch sind die
Hamburger mit 24 Punkten aktuell die beste
norddeutsche Bundesliga-Mannschaft.
Die Verantwortlichen
an der Elbe geben sich
betont zurückhaltend bei der Frage, wann
das anvisierte Ziel eines internationalen
Platzes tatsächlich erreicht werden kann.
Niemand will mit einer unbedachten Äu-
ßerung in der Medienstadt Hamburg eine
mediale Kettenreaktion auslösen, die sich
nicht mehr kontrollieren lässt. Negative Er-
fahrungen aus der Vergangenheit – als die
Ankündigungen häufig größer ausfielen als
die sportlichen Erfolge – haben zum Umden-
ken geführt. Spätestens Ende der kommen-
den Saison soll es mit der Rückkehr auf die
europäische Fußballbühne soweit sein, ließ
HSV-Sportchef Frank Arnesen zuletzt wie-
derholt durchblicken. Dann muss sich das in
Spielerkäufe und -gehälter investierte Geld
auszahlen, damit auch in der wirtschaftli-
chen Bilanz des hanseatischen Traditionsver-
eins wieder schwarze Zahlen stehen. Gegen
einen früheren Zeitpunkt hätte aber sicher-
lich auch niemand etwas einzuwenden.
„Wir wollen zunächst
gut in die Rückrunde
starten, dann sehen wir weiter. Es gibt viel
Luft nach oben“, erklärte Arnesen beim Trai-
ningsauftakt nach der Weihnachtspause. Mit
diesem Trainingsauftakt setzte der Bundes-
liga-Dino ein
deutliches Zei-
chen in Rich-
tung Konkurrenz. Nicht erst nach Neujahr
wie bei anderen Clubs, sondern schon am 30.
Dezember ließ HSV-Cheftrainer Thorsten
Fink seine Profis antreten. Mit dabei waren
auch die Langzeitverletzten Marcell Jansen
und Rafael van der Vaart. Am 2. Januar star-
tete das Team dann ins Trainingslager nach
Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen
Emiraten. „Wir müssen optimal vorbereitet
sein, denn der Rückrundenauftakt hat es in
sich. Es warten sehr schwierige Aufgaben
auf uns“, begründete Fink den Frühstart.
Dabei mag er sich auch an den Beginn der
laufenden Bundesliga-Saison erinnert haben,
als seine Mannschaft dreimal nacheinander
als Verlierer vom Platz ging, bevor der erste
Sieg gelang. Vor allem das Nordderby gegen
Nach Jahren der Abstinenz will der Hambur-
ger SV zurück ins internationale Geschäft.
Den Fans soll endlich wieder europäische
Fußballkost im Volkspark serviert werden.
Foto: picture-alliance
Rückkehrer I
Die Verpflich-
tung von Rafael van der
Vaart gab Team und Um-
feld beim Hamburger SV
wichtige Impulse.
42 WERDER MAGAZIN 299
BUNDESLIGA-VORSCHAU
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