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it den Erfolgen des vergangenen
Jahres sind die Ansprüche beim
fünfmaligen deutschen Meis-
ter und dreifachen DFB-Pokal-
Sieger gewachsen. „Wir wollen auch in der
kommenden Saison international dabei sein.
Unter diesem Gesichtspunkt haben wir in
Spieler investiert und unseren Kader zusam-
mengestellt. Deshalb hoffen wir auf einen
Schlussspurt, der uns in der Tabelle nach
oben führt“, betont Borussia-Sportdirektor
Max Eberl. Die Mannschaft sei gefordert,
noch einmal alles in die Waagschale zu wer-
fen. „Wir haben das spielerische Potenzial,
um oben anzugreifen“, so Eberl weiter.
Wie sich die Zeiten ändern:
Vor zwei Jahren
war der Altmeister vom Niederrhein ein
heißer Abstiegskandidat und froh, über-
haupt den Klassenverbleib in der Relegation
gegen den VfL Bochum geschafft zu haben.
In der vergangenen Saison gelang den ‚Foh-
len‘ dann der unerwartete Sprung zurück
auf die europäische Fußballbühne. Durch
eine 1:3-Heimniederlage gegen Dynamo
Kiew in der Qualifikation wurde der Einzug
in die Gruppenphase der UEFA Champions
League letztlich knapp verpasst. Das Spiel
in Kiew konnte Gladbach mit 2:1 gewinnen.
In dieser Saison soll es auf jeden Fall für die
UEFA Europa League reichen.
Um sich aus dem
derzeitigen Bundesliga-Mit-
telmaß zu befreien, müssten die Remis-Kö-
nige aus Mönchengladbach allerdings kon-
stantere Leistungen abliefern und vor allem
wesentlich sicherer in der Abwehr stehen.
So brachte das Team Anfang Februar das
seltene Kunststück fertig, gleich zweimal
innerhalb von fünf Tagen vor heimischem
Publikum 3:3 zu spielen. Erst reichte es in
der Bundesliga nicht zum Sieg gegen Bayer
Leverkusen, dann gab es in der UEFA Europa
League das Unentschieden gegen Lazio Rom.
„Diese beiden Spiele haben unsere aktuellen
Probleme deutlich aufgezeigt. Wir laden un-
sere Gegner durch Leichtsinnsfehler zum
Tore schießen ein. Wir müssen in der Defen-
sive konzentrierter zu Werke gehen“, meint
Keeper Marc-André ter Stegen. Der National-
torwart hat sich nach einer zwischenzeitli-
chen Formkrise wieder zum Rückhalt seiner
Mannschaft entwickelt.
„Wir haben eine gute Hintermannschaft,
die
kräftig dagegen halten kann“, sagt Abwehr-
chef Martin Stranzl. „Nur in manchen Si-
tuationen stellen wir uns viel zu naiv an.
Das hat uns in dieser Saison schon wichtige
Punkte gekostet.“ Mit seinem verwandelten
Foulelfmeter gegen Lazio Rom erzielte der
Österreicher übrigens das 300. Borussia-Tor
in einem europäischen Wettbewerb. „Natür-
lich freut mich dieses Tor für die Geschichts-
bücher. Aber in erster Linie ärgert es mich,
dass ich den zweiten Elfmeter verschossen
haben“, erklärte der 32-Jährige nach dem
Schlusspfiff.
Seine Anlaufschwierigkeiten
hat der hollän-
dische Nationalstürmer Luuk de Jong in-
zwischen überwunden. Auch eine schwere
Knieverletzung, die er sich im Herbst beim
Spiel gegen Olympique Marseille zugezogen
hatte und die eine Operation erforderlich
machte, ist ausgeheilt. Immerhin konnte der
22-Jährige, der von Twente Enschede an den
Niederrhein kam, gegen Bayer Leverkusen
ein wichtiges Tor erzielen und sich gegen La-
zio Rom gut in Szene setzen.
‚Fohlen‘ hoffen
auf Endspurt
Für
Borussia Mönchengladbach verlief die Saison
bisher nicht optimal. Ein Mittelfeldplatz reicht
Fans und Verantwortlichen nicht aus. Noch
befinden sich die internationalen Ränge in
greifbarer Nähe.
Ballkünstler
Die
spielstarken
Patrick Herrmann
und Juan Arango
(re.) gehören zu
den Stars der
Borussia und sind
echte Publikums-
lieblinge in Mön-
chengladbach.
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