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war liegt dieser Triumph
bereits zwei Jahre zu-
rück, doch Alexander
Kluge denkt immer
noch gerne an das Finale: „Die
Meisterschaft 2012 war ein tol-
ler Moment – vor allem, weil
wir beim HSV gewonnen haben.
Wir sind in meiner ersten Sai-
son gleich ins Finale eingezogen
und haben dann den Rivalen 3:1
geschlagen. Solch einen Tag ver-
gisst man nicht so schnell.“
Dabei war es
eigentlich reiner Zu-
fall, dass er die Mannschaft über-
nehmen konnte. Noch während
seines Studiums an der Uni Bre-
men hatte er eine ganz andere
Verbindung zum Fußball. Nach-
dem er bereits mit 19 Jahren we-
gen zweier Kreuzbandrisse sei-
ne sportliche Karriere beenden
musste, stand Alexander Kluge
vier Jahre lang als Schiedsrichter
auf dem Platz. „Erst durch meine
Tätigkeit in der Ballschule, die
ich bei den F- und G-Junioren ge-
leitet habe, habe ich festgestellt,
dass mir der Trainerjob unglaub-
lich viel Spaß macht“, erinnert
sich der 27-Jährige an seine An-
fangszeit.
Letztlich war es
Birte Brügge-
mann zu verdanken, dass Alex-
ander Kluge, nachdem er seinen
Job in der Abteilung CSR-Ma-
nagement des SV Werder antrat,
seinen Weg auf die Trainerbank
der Juniorinnen einschlagen
konnte. Eine einfache Anfrage
bei der Leiterin Frauenfußball
der Grün-Weißen, die er aus
seiner Praktikantenzeit bei Wer-
der kannte, genügte. Und schon
konnte die Trainer-Laufbahn
starten. „Ich hatte damals ge-
fragt, ob es möglich ist, eine
Mannschaft im Leistungszent-
rum oder im Mädchenfußball
zu übernehmen. Und zufällig
wurde gerade der Job bei den U-
15-Juniorinnen frei“, erklärt der
gebürtige Bremer. Dass sich das
Engagement für den ausgebil-
deten DFB-B-Lizenz-Trainer zu
solch einer Erfolgsgeschichte ent-
wickeln sollte, hatte wohl zum
damaligen Zeitpunkt nicht mal
er selbst geahnt.
Im Jahr 2012
veränderte sich
das Aufgabenfeld von Alexander
Kluge dann erneut. Und das im
positiven Sinne. Denn nach der
Einführung der B-Juniorinnen-
Bundesliga wurde er gefragt, ob
er sich den Job als B-Juniorinnen-
Trainer vorstellen könne. Eine
Frage, auf die es eine schnelle
und einfache Antwort gab. Mit
einem Strahlen im Gesicht er-
zählt er, dass er „diese Aufgabe
natürlich sehr gerne übernom-
men“ hat. Denn Alexander Klu-
ge kann sich voll und ganz mit
dieser Tätigkeit – und vor allem
mit der tollen Einstellung seines
Teams – identifizieren: „Ich habe
schnell gemerkt, dass es mir in
diesem Bereich Spaß macht, weil
die Spielerinnen mit ganz viel
Leidenschaft dabei sind.“
Dennoch gibt er zu,
dass er mit
‚seinen Mädels‘ anders umgehen
muss als mit Jungs im gleichen
Alter. „Beim Mädchenfußball
muss man dafür sorgen, dass
der Wohlfühlfaktor sehr hoch ist.
Und man muss insgesamt fein-
fühliger sein. Aber genau das ist
die große Herausforderung“, sagt
er. Es ist also nicht verwunder-
lich, dass Alexander Kluge die
Arbeit bei seinem „Herzensclub“
auf gar keinen Fall eintauschen
möchte. Und wenn dann auch
noch der Einsatz und der Fleiß,
mit denen er täglich beeindruckt,
mit erfolgreichem Fußball be-
lohnt werden, dann darf er mit
Fug und Recht behaupten, dass
der Trainerjob „gar nicht besser
sein könnte“.
Marcel Kuhnt
Mit Leidenschaft
zum Erfolg
Der Einstand
für Alexander Kluge bei den Junio-
rinnen des SV Werder hätte kaum
besser verlaufen können. Gleich
in seiner ersten Saison als Trainer
holte er mit der U15 den Norddeut-
schen Meistertitel.
Foto: M.Rospek
Erfolgstrainer
Alexander Kluge spielt mit Werders U17 eine
beeindruckende Saison in der Juniorinnen-Bundesliga.
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MENSCHEN BEI WERDER