WERDER MAGAZIN Nr. 341

WERDER MAGAZIN 341 25 U23 Seit diesem Anruf und seinem Wech- sel aus Sebaldsbrück zum SVW sind einige Jahre vergangen. In der Saison 2012/2013 zog Louis Poznanski erst- mals das Trikot mit der Werder-Raute über. Zahlreiche Spiele sollten folgen. Das erinnerungswürdigste Jahr war dabei die Spielzeit 2016/2017: „Es war wohl das bisherige Highlight aller, die dabei waren.“ Gemeint ist die herausra- gende U17-Saison, die am Ende mit der Deutschen Vize-Meisterschaft gekrönt wurde. „Solch ein Jahr ist kaum zu wie- derholen. Der Verlauf der Saison und die Leistung unserer Mannschaft waren Wahnsinn. Sich mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern zu messen, den beiden größten Gegnern auf nationaler Ebene, war eine tolle Erfahrung. Auch wenn es am Ende nicht ganz zum Titel gereicht hat“, so Poznanski. Aus der Geschichte von Louis Poznanski wäre aber kein ‚Deadline Day‘-Transfer geworden, wenn er seitdem immer für den SVW aufgelaufen wäre. Doch ein- einhalb Jahre lang spielte der gebürti- ge Bremer für den FC Bayern München. Sowohl im Internat und als auch in der eigenen Wohnung lernte er, weit weg von der Heimat, viel dazu. „Die Ent- scheidung, nach München zu gehen, ist mir damals nicht leichtgefallen. Ich identifiziere mich mit der Stadt Bremen und dem Verein. Doch ich war damals an einem Punkt, an dem ich etwas aus- probieren wollte. Die Zeit im Süden hat mich persönlich weiter- gebracht. Ich bin selbstständiger geworden und konnte mich durch die Trainingseinheiten mit den Profis weiterentwickeln. Doch den nächsten Schritt möchte ich jetzt wieder bei Werder machen“, erklärt der Verteidiger, der bereits mit dem Team von Cheftrainer Florian Kohfeldt trainieren durfte. Beim Gedanken an dieses Training kommt er vor allem bei einer Person ins Schwärmen: „Mit Claudio Pizarro auf dem Platz zu stehen, ist einmalig. Ihm habe ich schon als Kind sehr gerne zu- geschaut. Früher haben wir über den Zaun geguckt, wer auf der anderen Seite trainiert. Jetzt zusammen auf dem Platz zu ste- hen, ist etwas Besonderes“, sagt er. Louis Poznanski, der in der Regel als Außenverteidiger aufläuft, hat aber auch einen Blick auf einen anderen Neuzugang geworfen. „Ich kann mir von Spie- lern wie Michael Lang vieles abschauen. Wie er sich bewegt, in Zweikämpfe geht oder die Mitspieler hinterläuft“, so Poznanski, der schon früher stets die Abwehrspieler im Fokus hatte: „Naldo und Per Mertesacker waren meine Lieblingsspieler. Mit welcher Überzeugung sie Zweikämpfe geführt haben, war großartig.“ Zu jener Zeit , als Naldo und Mertesacker die Innenverteidigung beim SV Werder bildeten, wurde Louis Poznanski mit dem Fuß- ball-Virus infiziert. „Mein Vater und ich waren früher oft im Stadion. Ich kann mich noch an eins meiner ersten Spiele er- innern. Das war gegen den FC Barcelona mit Ronaldinho und David Villa. Mein Vater hat mir damals erklärt, welche Be- deutung das Spiel und der Gegner hatten. Da entstand mein Traum, dass ich auch einmal dort unten auflaufen möchte“, erinnert sich Poznanski. Damit sein Traum wahr wird, will er nun zunächst starke Leis- tungen in der U23 des SV Werder zeigen. Und die Voraussetzun- gen dafür sind gut. Vor allem, da er sich hier wohlfühlt – beim SV Werder und bei seiner Familie. „Ich habe einen engen Draht zu meiner Familie. Ich habe zwei ältere Schwestern, die nicht mehr in Bremen wohnen. Wir haben aber täglich Kontakt. Das ist mir sehr wichtig“, verrät Poznanski, der neben der deutschen auch die polnische Staatsbürgerschaft besitzt und in den Ferien oft in das Heimatland seiner Eltern reist: „Ich verbinde sehr viel mit Polen. Eine meiner Schwestern ist dorthin ausgewandert. Wenn ich Zeit habe, besuche ich sie gerne um abzuschalten.“ Zurzeit heißt das Motto aber eher: Motor anschalten. Louis Poznanski blickt mit Vorfreude auf die nächsten Wochen in der Regionalliga Nord. Ein Grund dafür: die zahlreichen bekannten Gesichter. „Es sind viele Jungs dabei, die ich von früher kenne, zum Beispiel Henry Rorig, Pascal Hackethal, David Philipp oder Ilia Gruev. Aber auch von den anderen im Team und den Trainern bin ich toll aufgenommen worden. Ich will nun in jedem Training volle Power geben, damit ich der Mannschaft helfen kann und wir unsere Ziele erreichen.“ Mit der nötigen Bremer Gelassenheit gelingt das dem Heimkehrer ganz sicher. Marcel Kuhnt Herausragende Verstärkung: Louis Poznanski spielte sich nach seinem Wechsel sofort ins Team der U23.

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