WERDER MAGAZIN Nr. 345

WERDER MAGAZIN 345 11 INTERVIEW Warum gab es keine virtuelle Versammlung? Wir haben uns gedanklich intensiv mit diesem Format beschäf- tigt und die Möglichkeiten geprüft. Letztlich ist die Umsetzung aber auch nicht ohne Hürden. Wir haben viele ältere Mitglieder, die nicht über die entsprechenden technischen Möglichkeiten verfügen. Sie wollen wir nicht ausschließen. Außerdem kommen wir bei der Mitgliederversammlung seit Jahrzehnten an einem Ort zusammen, diskutieren, streiten, stimmen ab. Daher hoffe ich, dass wir das in den kommenden Monaten auch wieder tun und die Veranstaltung nachholen können. Welche zeitlichen Planungen gibt es für einen Nachholtermin? Wir wollen die Versammlung im Frühjahr durchführen. Natür- lich erarbeiten wir auch dafür einen Plan B, falls die Situation dann eine Präsenzveranstaltung weiterhin nicht zulässt. Denn wir können die Mitgliederversammlung nicht unendlich verschie- ben. Wir müssen uns daher weiter mit einer virtuellen Variante beschäftigen und hier gegebenenfalls doch Neuland betreten. Wie geht es mit den derzeitigen und bei der Mitgliederversamm- lung neu zu wählenden Gremien Aufsichtsrat und Ehrenrat wei- ter? Glücklicherweise regelt unsere Satzung, dass die Gremien und ihre jeweiligen Mitglieder so lange im Amt bleiben, bis sie neu gewählt werden. Dadurch gibt es kein festes Datum, an dem ihr Mandat endet. Erfreulicherweise konnten wir die Mitgliederver- sammlungen unserer sechs Sportabteilungen bis Ende Oktober durchführen. Dort wurden die Abteilungsvorstände gewählt. Das Geschäftsführende Präsidium ist noch für zwei weitere Jahre gewählt. Der Ehrenrat bleibt im Amt. Beim Aufsichtsrat ist es allerdings etwas komplizierter… Für dieses Gremiumwählt die Mitgliederversammlung zunächst die entsprechenden Kandidaten. Die eigentliche Aufsichtsrats- wahl findet dann in der Hauptversammlung der Kapitalgesell- schaft statt. Aufgrund der Regelungen des Aktienrechts, die dabei zur Anwendung kommen, endet die Amtszeit des jetzigen Aufsichtsrats erst mit dem Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr der Amtszeit beschließt. Diese Versammlung wäre spätestens im Februar 2022 durchzuführen. Aber so lange wollen wir natürlich nicht warten. Sie haben die Mitgliederversammlungen der Abteilungen er- wähnt. Die dortigen turnusmäßigen Wahlen haben zwei neue Abteilungsvorsitzende hervorgebracht, die Versammlung der Vereinsjugend-Vertretung zudem eine neue Jugendreferentin. Dadurch hat sich die personelle Zusammensetzung des Gesamt- präsidiums verändert. Was bedeutet das für die Arbeit dieses Gremiums? Das bedeutet, dass sich die Arbeit ein Stück weit verändern wird, da nun andere Menschen mit anderen Auffassungen, einer ande- ren Sichtweise auf die Themen dabei sind. Mit Christian Schwar- ting, der die Abteilung Leichtathletik mehr als 30 Jahre geführt hat, und Manfred Jacobi, seit 2008 Vorsitzender und zuvor be- reits lange im Vorstand der Abteilung Turnspiele und Gymnastik, haben verdiente Präsidiumsmitglieder, die maßgeblich für die Meinungsbildung waren, das Gesamtpräsidium verlassen. Ihnen ist mit Claudia Lasch und Enrico Oelgardt eine jüngere Genera- tion nachgefolgt. Das wird das Präsidium einerseits bereichern, andererseits fehlen zunächst erfahrene Mitglieder, die stets die Diskussionen geprägt haben. Gleiches gilt für den Wechsel auf der Position der Jugendreferentin von Anne-Kathrin Laufmann zu Conny Dehne. Für uns ist das Chance und Herausforderung zugleich. Im Gegensatz zur Geschäftsführung oder zum Aufsichtsrat der Kapitalgesellschaft steht das Gesamtpräsidium des Vereins nicht in der Öffentlichkeit. Welche Bedeutung hat es für den SV Werder Bremen? Seine Funktion wird tatsächlich in der Öffentlichkeit deutlich s Foto: gumzmedia Dr. Hubertus Hess-Grunewald bei der Mitgliederversammlung im Jahr 2019. Nach dem behördlichen Verbot in diesem Jahr soll die aktuelle Veranstaltung im Frühjahr 2021 nachgeholt werden.

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