WERDER MAGAZIN Nr. 345

WERDER MAGAZIN 345 23 Nahezu fehlerlos hatten sich die Grün-Weißen dagegen in den Wochen zuvor unter anderem in München präsentiert und sich so einen überraschenden Zähler beim FC Bayern gesichert. Das 1:1 war das passende Präsent für Florian Kohfeldt, der in der ‚Allianz Arena‘ zum 100. Mal als Cheftrainer der Bundesliga-Mannschaft auf der Bank der Grün-Weißen saß. Trotz des beachtlichen Teil- erfolgs mit gemischten Gefühlen, hatte sein Team doch sogar die Chance, mehr als einen Treffer zu erzielen. Doch letztlich re- sümierte Kohfeldt: „Natürlich bin ich zufrieden mit dem Punkt.“ Auch Geschäftsführer Frank Baumann lobte: „Wir haben mutig gespielt und hatten in beiden Halbzeiten hochkarätige Chancen. Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment für die Leis- tung machen. Wir haben sehr gut verteidigt und die Bayern nicht ins Rollen kommen lassen. Wir haben uns gezeigt, waren immer anspielbar. Zwar haben wir auch einige unnötige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung gehabt, aber wir haben Herz auf den Platz gebracht. So muss man in München antreten.“ Mit turbulenten 90 Minuten endete dann jedoch in Wolfsburg Werders-Rekordserie mit fünf 1:1-Spielen in Folge. „Wenn du auswärts drei Tore schießt, solltest du mehr mitnehmen als gar nichts“, ärgerte sich Leonardo Bittencourt nach dem Abpfiff. „Wir haben zu leichte Gegentore kassiert. Das hatte gar nichts mit dem zu tun, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Es war klar, dass Rückschläge kommen. Schade, dass es heute war – das hätte nicht passieren müssen.“ Dabei hatte Bitten- court sein Team bereits in der Anfangsphase mit 1:0 in Führung gebracht (13.). Doch nur wenige Minuten später hatte Wolfsburg das Spiel mit zwei Treffern gedreht. „Nach dem 1:0 hatten wir alle Vorteile auf unserer Seite“, wusste auch Cheftrainer Florian Kohfeldt. „Aber wir konn- ten uns nicht absetzen. Es war offensiv unsere beste Saison- leistung, defensiv haben wir aber die Leistungen der letzten Wochen nicht abrufen können. Trotzdem haben wir nie aufge- steckt und einen unbändigen Willen gezeigt. Wir haben alles probiert, die Leidenschaft war zu 100 Prozent da. Es ist kein dramatischer Rückschlag, aber das Spiel zeigt, dass wir nicht nachlassen dürfen.“ Übereinstimmend machten alle Beteiligten einen wichtigen Grund für die Niederlage aus: „Wir haben zu viele Fehler ge- macht.“ Und: „Die müssen wir analysieren und in den nächsten Spielen abstellen.“ Die vergangene Saison dient als mahnendes Beispiel, zu vergleichen sind die Spielzeiten aber nicht. „Wir ha- ben aus der letzten Saison sehr viel gelernt. Daher sehe ich uns jetzt viel stabiler“, betont Theodor Gebre Selassie. „Und wir soll- ten erfahren genug sein, um mit der derzeitigen Situation um- zugehen und nach vorne zu schauen.“ Vor den Duellen mit den Spitzenteams von RB Leipzig und Bo- russia Dortmund, die beide nach Redaktionsschluss dieses Ma- gazins stattfanden, stellte Florian Kohfeldt unmissverständlich fest: „Die nächsten Gegner spielen für mich keine Rolle. Gegen jeden können wir Punkte holen, gerade in der jetzigen Phase.“ Und Frank Baumann unterstrich: „In München haben wir gezeigt, dass wir mit den Top-Teams mithalten können. Doch wir dürfen nicht auf den Gegner gucken, sondern müssen uns auf unsere Leistung konzentrieren. Daher werden wir die Fehler klar anspre- chen, die wir zuletzt gemacht haben.“ Martin Lange BUNDESLIGA Fotos: nordphoto s Werder-Talent und Bundesliga-Debütant Manuel Mbom (Foto li.) hat sich in den ersten Saisonspielen in die Startelf gekämpft und mit seinen Leistungen positiv überrascht. Davie Selke (Foto re.) warf eine Verletzung zurück; mit seinem Treffer gegen den VfB Stutt- gart meldete sich der Angreifer zurück.

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