WERDER MAGAZIN Nr. 346

Andrea Jürgensen (großes Foto, li.) ist dankbar, dass ihr Sohn Bjarne mit Werders U17-Spieler Leo Dietz einen engagierten und ver- antwortungsvollen Wegbegleiter hat. WERDER MAGAZIN 346 37 wir über so viele Sachen verärgert oder unglücklich. Deswegen inspirieren mich Menschen, die beeinträchtigt sind und sich über jede Kleinigkeit freuen“, sagt der Nachwuchsspieler. Gerade der Fußball schenkt Bjarne Jürgensen enorme „Kraft und Motivation“. Er vollbringt sogar kleine Alltagswunder. „Zu Hause traute er sich nie, alleine zu laufen. Ich musste ihn immer an die Hand nehmen oder zumindest hinter ihm sein. Nachdem er zwei Wochen beim Fußball war, stand er plötzlich im Bad. Er war dort ohne Hilfestellung hingelaufen. Das war unglaublich“, schildert Andrea Jürgensen. Kein Wunder, dass Bjarne sich einen Freund gesucht hat, mit dem er sich permanent über Fußball austauschen kann. Für Leo Dietz ist das Engagement und das enge Verhältnis zu Bjarne erst der Anfang: Er möchte sich zukünftig noch mehr so- zialen Projekten widmen und Menschen helfen: „Wenn es mit ei- ner Profikarriere klappt, dann möchte ich das Ganze noch größer machen.“ Der 17-Jährige fühlt sich zu dieser Tätigkeit berufen. Denn sein Wille und seine Kraft zieht er aus dem Glauben an Gott. „Ich möchte die Welt ein bisschen besser machen. Davon träume ich oft. Ich denke, dass das ein Zeichen von Gott ist“, gewährt Dietz Einblicke in seine Gedankenwelt. Mit dem christ- lichen Glauben ist er aufgewachsen. „Zwar nicht so, dass wir fünfmal die Woche in die Kirche gingen“, aber dennoch war das Vertrauen in Gott während seiner Kindheit und seiner Jugend ein steter Wegbegleiter. Mit zwölf Jahren schlug das Talent erst- mals die Bibel auf, um einsame Stunden im Internat des FC Carl Zeiss Jena zu überbrücken. Als er vor drei Jahren zum SVWerder wechselte, stoppte ein Muskelbündelriss vorübergehend seine sportliche Entwicklung. „Ich war direkt für acht Monate raus. Da hat mir der Antrieb gefehlt. So bin ich wieder mehr zum Glauben gekommen. Das gibt mir einfach immer wieder Kraft weiterzu- machen“, bekennt Dietz. Weitermachen wird auch Bjarne Jürgensen gemeinsam mit sei- ner ganzen Familie. Um seinen Wunsch zu erfüllen, einmal gegen einen Ball zu treten, ohne dabei umzufallen, werden alle Hebel in Bewegung gesetzt. Auch Leo Dietz ist ein wichtiger Teil dieser Bemühungen. Ohne Zweifel ist dieser Freundschaft ein Happy End zu wünschen, wie im Film ‚Ziemlich beste Freunde‘. Dafür bedarf es keines großen Reichtums, sie müssten wahrscheinlich nur zusammenbleiben. Lukas Kober s WERDER BEWEGT

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=