WERDER MAGAZIN Nr. 346

Trainer Sven Gudegast (li., hier mit Co-Trainer Julian Möller) holte 2019 mit der zweiten Frauen-Mannschaft den Titel in der Regionalliga Nord. WERDER MAGAZIN 346 45 WERDER FRAUENFUßBALL desliga schaffen. So wie beispielsweise Ina Timmermann. Und vor allem, wenn sie immer mehr an ihre eigene Stärke glauben und sich Tag für Tag weiterentwickeln.“ Damit das gelingt, ist neben „dem starken Rückhalt aus der Familie“ auch ein eingespielter Trainerstab entscheidend. „Mit Julian Möller, Arne Schriefer und Britta Gottschling habe ich ein tolles Team an meiner Seite. Alle wollen die Mannschaft voran- bringen“, lobt Gudegast, der trotz aller Schwierigkeiten, die eine Pandemie mit sich bringt, weiterhin den Spaß am Sport verspürt und hofft, bald wieder seiner Berufung nachgehen zu können. Denn „die Begegnung mit anderen Menschen, die den Sport lie- ben, macht am meisten Freude“. Die Hoffnung auf eine baldige und regelmäßige Rückkehr auf den Trainingsplatz hat auch André Schneider. Das Team des 48-Jährigen darf unter Berücksichtigung des geltenden Hygie- nekonzepts zumindest in Teilen wieder ein Mannschaftstraining durchführen. „Wir treffen uns einmal pro Woche zum Training. Leider haben wir bereits Spielerinnen im Kader, die 15 Jahre alt sind und somit nicht mittrainieren dürfen. Ihnen diese Nachricht zu überbringen, war extrem schwer. Denn allen fehlt der Fußball enorm“, erzählt Schneider. Für den gebürtigenWittenberger sind die zurückliegenden zwölf Monate „leider ein verlorenes Jahr, da den Spielerinnen aufgrund der Pandemie viele Erfahrungen verwehrt geblieben sind“. Hier- bei denkt Schneider zum Beispiel an den ‚Girls Snow Cup‘ in Lüb- becke, der jedes Jahr ein Highlight für alle Beteiligten ist: „Bei diesem Hallenturnier kommen die besten U15-Teams Deutsch- lands zusammen. Ich erinnere mich gerne an unseren Auftritt 2019, als wir den dritten Platz erreicht haben. Das war klasse.“ Im selben Jahr feierte Schneider mit seiner Mannschaft auch den Gewinn der Norddeutschen U15-Juniorinnen-Meisterschaft. Ein Erlebnis, auf das er gerne zurückblickt: „Auf diese Meister- schaftsspiele arbeiten wir hin. Die Saisonspiele gegen die Jungs auf Bremer Ebene, die wir normalerweise über das Jahr hinweg bestreiten, sind für die Entwicklung extrem wichtig. Aber das Gefühl, um einen Titel zu spielen, ist nochmal schöner.“ André Schneider, der bei der BSG Aufbau , dem heutigen VfB Zahna, das Fußballspielen lernte, war schon von klein auf Fan der Grün-Weißen: „Meine Freunde waren alle Bayern- oder Glad- bach-Fans. Das wollte ich nicht sein. Als Werder mit Otto Reh- hagel 1981 wieder in die erste Liga aufgestiegen ist und dann eine gute Saison gespielt hat, gefiel mir das sehr. Und so wurde ich Werder-Fan.“ Schneider verbringt somit in normalen Zeiten viel Zeit amOster- deich – sei es als Trainer der U15 oder eben als Fan. Dabei war seine Trainertätigkeit eher ein Zufallsprodukt: „Ich habe Birte Brüggemann im Rahmen der WERDER Fußballschule kennenge- lernt – beim TSV Brunsbrock. In der Sommerpause 2018 saß ich plötzlich mit meiner Frau und Birte in der Ostkurve im Stadion, und wir haben über eine Trainertätigkeit gesprochen.“ So ist André Schneider mittlerweile seit 2018 Coach der U15-Ju- niorinnen beim SVW. Unterstützt wird er dabei von Samira Ab- del-Wahed als Co-Trainerin, die eine enorme Stütze ist. „Gerade im U15-Bereich ist es wichtig für die Spielerinnen, eine weibliche Ansprechpartnerin zu haben. Daher ist Samira für mich als Kolle- gin von großer Bedeutung. Zudem hilft sie, wenn ich es aufgrund meiner Arbeit mal nicht pünktlich zum Training schaffe“, sagt Schneider, der wie Sven Gudegast ein wichtiger Teil der Abtei- lung Frauen- und Mädchenfußball des SV Werder ist. Marcel Kuhnt Fotos: D. Haß

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