WERDER MAGAZIN Nr. 349

WERDER MAGAZIN 349 51 LEICHTATHLETIK Zurück in Bremen kämpfte sich Fabian Linne nach seiner Verlet- zungspause wieder zurück zu seiner Form, allerdings wurde es zunehmend schwieriger, die sehr starken Zeiten auch im Erwach- senenbereich immer wieder zu bestätigen. Im Sommer 2020 ge- lang ihm dies noch einmal mit dem starken 7. Platz über 200 Me- ter bei den Deutschen Meisterschaften. Nach der Freiluftsaison 2020 folgte der Wechsel in die Sprintgruppe von Trainer Andrei Fabrizius, mit dem er seine letzte Saison absolvierte. Die persönlichen Bestzeiten des mehrfachen Landesmeisters, norddeutschen Meisters sowie Landesrekordinhabers über ver- schiedene Strecken liegen über 100 Meter bei 10,72 Sekunden, über 200 Meter bei 21,04 Sekunden sowie mit der 4x100-Me- ter-Staffel bei 40,60 Sekunden. Beeindruckende Leistungen, die aber auch eine Bürde waren: „Es wurde von Jahr zu Jahr schwe- rer, das, was man schon geleistet hatte, zu überbieten. Je schnel- ler man schon ist, desto schwerer ist es nun mal, noch schneller zu werden. Am Ende entscheiden das richtige und ausreichende Training, die Leidenschaft und die Tagesform, ob es immer noch ein Stück weitergeht.“ Die Leidenschaft war bei Fabian Linne viele Jahre vorhanden, ließ allerdings in den letzten anderthalb Jahren seiner aktiven Zeit nach – in erster Linie deshalb, weil „ich nicht verletzungsfrei geblieben bin und immer wieder muskuläre Probleme hatte“. Er sagt: „Bei so viel Training beziehungsweise Zeit, die man inves- tiert, ist das jedes Mal ein großer Rückschlag und sehr enttäu- schend, wenn man das, was man eigentlich draufhat, nicht im Wettkampf zeigen kann.“ Linne hörte also auf die Zeichen seines Körpers und hängte im Sommer 2021 die Spikes an den Nagel, obwohl er selbst sagt, dass er eigentlich „noch lange nicht bei dem angekommen war, was ich kann“. Die körperlichen Rückschläge hielten ihn aber immer wieder auf, wenn er sich gerade auf einem guten Weg befand. Für seine Disziplin beschreibt er das so: „Gerade beim Sprint geht man an sein Maximum, um alles rauszuholen. Und da war bei mir körperlich eine gewisse Grenze erreicht, das musste ich einfach akzeptieren.“ Für die Zukunft hat sich der angehende Technische Produktions- designer zunächst einmal vorgenommen, seine Ausbildung bei der ‚Lürssen Werft‘ erfolgreich abzuschließen und einen guten Einstieg in den Beruf zu finden. Wie es sportlich für ihn weiter- geht, ist noch nicht ganz sicher. In jedem Fall wird er nicht rastlos bleiben, sondern erstmal viel individuelles Training machen, um fit zu bleiben. Eventuell zieht es ihn auch zurück zum Fußball, zu dem Sport also, den er schon im Kindesalter betrieb, bevor er die Bühne der Leichtathletik betrat. „Fabian hat im Trikot des SV Werder großartige Ergebnisse er- zielt undWerbung für unseren Sport und den Verein gemacht. Er kann stolz auf alles sein, was er in der verhältnismäßig kurzen Zeit erreicht hat. Für seine weitere Zukunft wünschen wir ihm alles erdenklich Gute, sowohl sportlich als auch beruflich und privat – und natürlich vor allem Gesundheit“, sagt Sportwart Andrei Fabrizius. Olaf Kelterborn Kraftvoller Sprinter: Fabian Linne Ausgezeichneter Sportler: Fabian Linne

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