

Ärztekammer
Nordrhein
Jahresbericht 2015
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Allgemeine Verwaltung und Kaufmännische Geschäftsführung
Laut Information und Technik NRW als statisti-
sches Landesamt gehörte die MFA im Jahr 2014 zu
den zehn beliebtesten Ausbildungsberufen in NRW,
auch wenn sie mit Berufsbildern konkurriert, die
sich durch attraktivere Vergütungen und eine ge-
ringere physische wie psychische Belastung aus-
zeichnen.
Allerdings wirkt sich der demographische Wan-
del auch auf das MFA-Ausbildungswesen aus: sin-
kenden Bewerberzahlen stehen ein weiter wachsen-
des Angebot an Ausbildungsplätzen und steigende
Anforderungen gegenüber. Die nebenstehende Gra-
fik illustriert die prognostizierte Entwicklung der
Bevölkerungsstruktur bis 2060. So ist die Konkur-
renz um qualifizierte Bewerber bereits heute härter
denn je. Auch im Jahr 2014 hat die Ärztekammer
Nordrhein daher Anstrengungen unternommen,
das Berufsbild der Medizinischen Fachangestellten
attraktiv zu positionieren, um ausreichend junge
Menschen für die Ausbildung zu interessieren.
Die Ärztekammer Nordrhein hat im vergangenen
Jahr mit noch größerer Intensität an regionalen Be-
rufsausbildungsmessen, an überregionalen Ausbil-
dungsmessen sowie an Berufsorientierungstagen
an Berufskollegs und in Arbeitsagenturen teilge-
nommen.
Ferner entwickelte die Ärztekammer Nordrhein
das Taschenbuch für Medizinische Fachangestellte
„Berufseinstieg leicht gemacht!“ weiter, das bereits
in der siebten Auflage erscheint, sowie das in fünf-
ter Auflage erschienene Ausbilder-Buch „Ausbilden
lohnt sich!“.
Ausbilden für die Zukunft
Das eigene Praxispersonal ausbilden zu können,
ist ein Privileg. Auszubildende Ärztinnen und Ärzte
• sichern eigene ärztliche Tätigkeitsfelder auch mit
qualifizierten Mitarbeitern,
• lösen das Qualitätsversprechen des Arztes
auch durch ihre Mitarbeiter ein,
• verschaffen sich selber eine spürbare Entlastung
durch ein qualifiziertes Mitarbeiterteam,
• tragen mit dazu bei, neue ambulante Versor-
gungsansätze durch Delegation von ärztlichen
Leistungen an MFA zu etablieren.
Die Ärztekammer Nordrhein appelliert an Ärz-
tinnen und Ärzte, sich frühzeitig um qualifizierte
Bewerberinnen und Bewerber zu bemühen. Ferner
ruft die Ärztekammer Nordrhein ihre Mitglieder
auf, den Arbeitsagenturen freie Ausbildungsplätze
zu melden, die noch immer zu den primären An-
sprechpartnern der Schulabgänger gehören, wenn
sie sich über einen Ausbildungsberuf informieren.
Im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbil-
dung vereinbarten Vertreter der Wirtschaft, der
Gewerkschaften und der Länder im Jahr 2015 zu-
sätzlich 20.000 Ausbildungsplätze an die Bundes-
agentur für Arbeit zu melden. Traditionell können
die freien Berufe eine beachtliche Zahl an abge-
schlossenen Ausbildungsverträgen vorweisen.
Quelle: 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung Deutschlands
auf
www.destatis.de. Die Alterspyramide zeigt zwei Varianten, welche die
Entwicklung unter der Annahme annähernd konstanter Geburtenhäufigkeit,
eines Anstiegs der Lebenserwartung um etwa acht (Männer) beziehungs-
weise sieben Jahre (Frauen) und eines Wanderungssaldos von 100.000
oder 200.000 Personen im Jahr aufzeigen. Diese Varianten markieren
die Grenzen eines Korridors, in dem sich die Bevölkerungsgröße und der
Altersaufbau entwickeln werden, wenn sich die aktuellen demografischen
Trends fortsetzen. Sie werden als Unter- und Obergrenze der „mittleren“
Bevölkerung bezeichnet.
Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland
am 31.12.2008 und am 31.12.2060
Untergrenze der „mittleren“ Bevölkerung
Obergrenze der „mittleren“ Bevölkerung
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Alter in Jahren
Frauen
Tausend Personen
Tausend Personen
Männer
31.12.2008
31.12.2008
1.000 750 500 250 0 0 250 500 750 1.000