Valeo 04/2017

Gesundheit 9 Bei Husten: Tees und heilsame Dämpfe Für einen lindernden und auswurf- fördernden Hustentee mischen Sie angemörserte Fenchelfrüchte, Thymiankraut, Spitzwegerich-, und Huflattichblätter. Brauchen Sie ei- nen beruhigenden Reizhustentee, nehmen Sie Huflattich- und Spitz- wegerichblätter, Malvenblüten, Ei- bisch- und Süßholzwurzel. Die Zu- bereitung erfolgt jeweils, wie beim Schwitztee beschrieben. Täglich können Sie bis zu 4 Tassen davon trinken, bei Bedarf leicht mit Honig süßen. Ergänzend eignen sich auch alle beschriebenen Erkältungsmaßnahmen. Den Hustentee können Sie sich übrigens auch als warme Auflage (getränktes Tuch mit einem Über- tuch bedeckt) 30 Minuten auf die Brust legen, damit gurgeln oder sogar darin baden: Geben Sie einfach dem Badewasser 2 l gut durchgezogenen Tee hinzu (Bade- dauer 15–20 Minuten, nicht zu heiß, das belastet den Kreislauf). Für diese äußeren Anwendungen eignen sich besonders Kamille, Thymian und Salbei. Bei Fieber sollten Sie allerdings nicht baden. Zwiebel lindert die Entzündung Bewährt hat sich auch der Zwiebel-Hustensirup. Dazu eine klein gewürfelte Zwiebel in einem kleinen Schraubglas mit flüssigem Honig bedecken, nach zwei Stunden durch ein Teesieb den fertigen Sirup abfiltern und über den Tag verteilt immer wieder einen Teelöffel einnehmen. Zwiebelpäckchen lassen sich auf entzündete Atemwege oder Oh- ren auflegen: Dazu werden zwei gewürfelte Zwiebeln in ein dünnes Tuch oder einen Socken einge- packt, schonend erwärmt (z. B. abgedeckt auf einem umgedreh- ten Kochtopfdeckel) und etwa 30 Minuten mit einem Handtuch bedeckt aufgelegt, z. B. Brust- korb oder Ohr. Zu Beginn des Winters können Sie sich außerdem einen Kräuter- honig zubereiten, der sich teelöf- felweise (3- bis 5-mal täglich) als Allgemeine Maßnahmen bei Erkältung • Frische Luft (auch Räume gut lüften) • frösteln und Anstrengungen vermeiden, leicht essen • befeuchtete Raumluft (z. B. feuchtes Tuch über die Heizung hängen) • den Körper warm halten, besonders die Füße • ausreichend Schlaf und Entspannung, (Termin-)Druck vermeiden • Ansteigendes Fußbad: Füße in Eimer oder Wanne mit lauwar- mem Wasser stellen. Dann über 15 Minuten heißes Wasser zugießen, bis die Temperatur gerade noch angenehm ist. • Bei trockener Nase Nasenspray mit physiologischer Kochsalzlö- sung. Abschwellende Nasentropfen sind meistens nicht erforder- lich: Sie trocknen die Schleimhäute rasch aus und führen nach einigen Tagen Gebrauch selbst zu deren Anschwellen. • beim Niesen und Ausschnäuzen die Nasenflügel nicht zudrücken, da sonst der infektiöse Nasenschleim in die Nebenhöhlen ge- presst wird, die sich hierdurch entzünden können. Hustensirup einnehmen oder aufs Brot streichen lässt. Dazu Thymi- an, Spitzwegerich, Huflattich und Fenchel in ein durchsichtiges Glas füllen und Schicht für Schicht mit flüssigem Honig so übergießen, dass die Kräuter gerade bedeckt sind. An einen hellen Platz stellen und nach drei Monaten abfiltern. Bei Fieber: Ruhe, Entlastung und Fiebertee Für einen Fiebertee eignet sich eine Mischung aus Holunder-, Lin- den-, Kamillen- und Weißdornblü- ten (Zubereitung wie beschrieben) mit täglich 3–4 Tassen. Eine fiebersenkende Waschung kann hohes Fieber senken: Dazu 5 Minuten mit einem mit kühlem Wasser (mindestens 28 °C) oder Pfefferminztee (nicht bei Kindern unter 10 Jahren) getränkten Waschlappen waschen. Fieber unter 40 °C muss nicht behandelt werden, son- dern erleichtert dem Körper die Bekämpfung der Erreger ebenso wie die Schleim- produktion der Atemwege. Medikamente können Erkäl- tungen und grippale Infekte hinauszögern, da sie nicht die Ursachen, sondern deren Folgen bekämpfen. Wadenwickel: nicht zu kalt! Auch Wadenwickel haben bei hohem Fieber eine lange Traditi- on: Dazu ein Handtuch in kühles, aber noch angenehmes Wasser tauchen, leicht auswringen, beide Waden 1,5-fach straff einwickeln und mit Zwischentuch (Frottee) und Kniestrumpf (oder weiterem Tuch) fixieren. Nach etwa 10 Minuten Wickel abnehmen, im Abstand von je etwa 20 Minuten bis zu dreimal wiederholen. Das Fieber sollte bei kühlenden Maß- nahmen um nicht mehr als 1 °C sinken, um den Kreislauf nicht zu belasten. Wadenwickel dürfen nicht bei Frösteln oder kalten Händen oder Füßen angewendet werden. In folgenden Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen • Fortbestehen der Sympto- me über mehrere Wochen • Fieber über 40 °C oder länger als drei Tage • ungewöhnliche Symptome • Atemnot • Kinder unter 6 Jahren, wenn die Symptome nicht zuzuordnen sind. Foto: ©psdesign1 - stock.adobe.com

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