WERDER MAGAZIN Nr. 333

20 WERDER MAGAZIN 333 WERDER LEISTUNGSZENTRUM Foto: M. Rospek WERDER MAGAZIN: Warum haben Sie sich für Werder entschieden? SVEN HÜBSCHER: Für mich war es reizvoll, eine eigene Mann- schaft zu übernehmen. Und schon beim ersten Treffen mit Björn Schierenbeck, Thomas Wolter und Heiko Flottmann herrschte eine sehr gute Atmosphäre, so dass ich von Beginn an ein positives Ge- fühl hatte. Waren Sie überrascht, dass Werders Verantwortliche Kontakt zu Ihnen aufgenommen haben? Als mich Heiko Flottmann anrief und fragte, ob ich es mir vorstellen könne, noch mal in einem Leistungszentrum zu arbeiten, weil ich ja auf Schalke bereits dreieinhalb Jahre bei den Profis war, habe ich sehr spontan gesagt: ‚Na, klar!‘ Danach war erst mal Stille in der Leitung (lacht) . Schließlich hat er gesagt, dass er sich das nicht vorstellen konn- te und sich deswegen nicht schon früher gemeldet hatte. Aber ich fin- de es vermessen zu sagen: Nur weil ich mal in der Bundesliga gearbei- tet habe, will ich keine Cheftrainer-Stelle in einem Leistungszentrum mehr annehmen. Für mich ist es eine hoch interessante Aufgabe. Was ist Ihnen wichtig bei der Arbeit mit jungen Spielern? Sie menschlich zu führen. Ich habe es in dem Alter mit jungen Men- schen zu tun, die sich in einer nicht immer einfachen Phase ihres Lebens befinden und vielen Einflüssen ausgesetzt sind. Für sie ist es eine riesige Herausforderung, die Schule und den Sport unter einen Hut zu bekommen. Die Jungs haben mehr als 30 Wochenstunden Schule, fünf Mal in der Woche Training. Da braucht man sehr viel Einfühlungsvermögen, um mit ihnen richtig umzugehen. Ich versu- che, jeden einzelnen Spieler menschlich und fußballerisch weiterzu- entwickeln und darüber dann auch die gesamte Mannschaft. Wie haben Sie Werder bis jetzt kennengelernt? Was sofort auffällt, ist der starke Zusammenhalt. Wenn die strukturel- len Voraussetzungen vielleicht bei anderen Clubs etwas besser sind, wird das hier durch großen persönlichen Einsatz wettgemacht. Jeder hilft dem anderen. Das Miteinander im Leistungszentrum ist außerge- wöhnlich gut. Ich darf sicher behaupten, dass ich angekommen bin bei Werder. Aber alle Prozesse zu verinnerlichen, zu wissen, was wo mit wem zusammenhängt, dauert sicher mehr als die ersten zwei Monate. Wie ist es, hier als Neuer auf viele zu treffen, die eine sehr lange Ver- gangenheit im Verein haben? Ich finde es gut. Ich habe diese Rolle bei Schalke ja selbst gehabt. Als Kind des Ruhrgebiets kannte ich ganz genau die Mentalität dort. Nicht für jeden, der von außen kam, war es einfach, diese Mentalität „Das Miteinander ist außergewöhnlich gut“  Sven Hübscher trainiert seit dieser Saison die U17 des SV Werder. Er kam von Schalke 04 und bringt die Erfahrung aus vielen Jahren erfolgreicher Talentförderung und mehr als drei Jahren als Co-Trainer der Profis mit.

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