WERDER MAGAZIN Nr. 337

WERDER MAGAZIN 337 35 HANDBALL Werders Handball-Chef- trainer Maximilian Busch sagt über die Arbeit mit seiner Mannschaft: „Meine Pflicht ist es, in jeder Weise als Vorbild voranzugehen.“ Fotos: hansepixx Welche Grundsätze gibt es für dich in der Arbeit mit einer Mannschaft? Mir ist offene und ehrliche Kommunikation wichtig. Ich möchte, dass jeder genau weiß, was seine Aufgaben sind, und dass diese dann mit maximalem Einsatz und Leidenschaft umgesetzt werden. Eine gute Selbstreflexion der Spielerinnen ist für mich ebenfalls von großer Bedeutung, außerdem der Wille, sich mit allem, was man in die Mannschaft einbringen kann, dem Teamerfolg unterzuordnen. Trotzdem soll jeder seinen individuellen Raum bekommen, um sich zu entfalten. Meine Pflicht ist es, in jeder Weise als Vorbild voran- zugehen. Welche Erfahrungen hast du aus deinen vorherigen Stationen bei HL Buchholz 08/Rosengarten und beim HC Rödertal mitgenommen? Ich konnte dort jeweils sehr viel lernen – für meine Arbeit und die Entwicklung meiner Persönlichkeit. Sowohl die vielen positiven Er- fahrungen, als auch die negativen haben mich weitergebracht. Es waren meine ersten Stationen in der ersten und zweiten Liga – dafür bin ich dankbar. Ich habe mit Buchholz/Rosengarten in der zwei- ten Liga um den Titel gespielt, wurde dort entlassen, habe dann in der ersten Liga den Abstiegskampf mit Rödertal erlebt und schließ- lich von mir aus den Verein verlassen, weil ich mich mit den Wer- ten nicht mehr identifizieren konnte. Ich durfte mit tollen Talenten zusammenarbeiten und auch mit Spielerinnen, die über langjährige Bundesliga-Erfahrung verfügen. Das ist in kurzer Zeit wirklich eine breite Palette an Erfahrungen. Du arbeitest hier auch mit der weiblichen B-Jugend. Wie beurteilst du den Stand der Nachwuchsarbeit bei Werder? Wir sind aus meiner Sicht auf einem sehr guten Weg, haben Spiele- rinnen in den Nachwuchsteams des DHB, dazu viele mit Kaderstatus im Landesverband. Natürlich haben Vereine wie zum Beispiel die HSG Blomberg-Lippe, Bayer 04 Leverkusen oder der Buxtehuder SV, die schon länger Nachwuchsarbeit auf Top-Niveau betreiben, in eini- gen Bereichen einfach mehr Erfahrung und uns etwas voraus. Aber alle bei Werder haben Lust, genau daran zu arbeiten, diese Lücke zu schließen. Wir sind besser aufgestellt, als viele andere Zweitligisten. Und auch in unserer Region können wir mit der Konkurrenz mehr als mithalten. Was gibt es über deine eigene Karriere als Handballspieler zu erzählen? Eigentlich nicht viel… (lacht) Mit 17 Jahren hatte ich meinen ers- ten von insgesamt drei Kreuzbandrissen. Verletzungen haben mich immer wieder zurückgeworfen. Aber man muss ehrlich sagen: Ich hätte es auch ohne diese langen Pausen als Spieler nicht in die Bun- desliga geschafft. Wann hast du die Arbeit als Trainer für dich entdeckt? Ich habe schon als Kind meine Mutter bei ihrer Arbeit als Trainerin unterstützt. Mit 16 Jahren habe ich dann im Jugendbereich des TSV Friesen Hänigsen gearbeitet und mich schon bald entschieden, die Trainerausbildung zu beginnen und Lizenzen zu erwerben. Wo kann die Zweitliga-Mannschaft am Ende dieser Saison in der Ta- belle landen? Es besteht kein Zweifel, dass das Team enormes Potenzial hat. Unser Ziel ist es, Konstanz zu entwickeln und häufiger auf dem Niveau der ersten beiden Saisonspiele zu agieren. Mit etwas Glück ist dann sehr viel für uns möglich. Die Niederlagen in den ersten drei Spielen haben bei allen für sehr viel Wut im Bauch gesorgt. Die wollen wir in den nächsten Wochen rauslassen und dann mal schauen, wohin uns das bringt. Du bist im Fußball bekennender Fan von Borussia Dortmund. Haben Werders Fußballer nun auch einen kleinen Platz in deinem Herzen? Auf jeden Fall. Werder ist ein wirklich toller Verein und steht für Werte wie Vielfalt, Toleranz, Offenheit, Ehrlichkeit und ein friedli- ches Miteinander, mit denen ich mich voll und ganz identifi- zieren kann. Hier ist jeder gute Mensch gern gesehen und kann sich einbringen. Ich bin sehr stolz, ein Teil davon zu sein. Du fährst bisher mit dem Zug aus Buchholz in der Nordheide und dann vom Bremer Bahnhof mit dem Fahrrad zur Halle. Ist das auch im Winter geplant? Da es für Norddeutsche wie mich kein schlechtes Wetter gibt, sondern nur falsche Klei- dung, werde ich das auch im Winter so machen (lacht) . Es ist einfach der schnellste Weg, um in die Halle zu kommen. Und im Zug kann ich während der Rückfahrt zum Beispiel immer schon das Training nachberei- ten. Ich habe außerdem bei Be- darf die Möglichkeit, in Bremen zu übernachten.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=