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28 | Jahresbericht 2011

Ärztekammer Nordrhein

Gesundheitskonferenzen

Die 19. Landesgesundheitskonferenz thematisierte in ihrer Entschließung die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in NRW.

Das Gesundheitswesen sieht sich einer „neuen Mor-bidität“ von Kindern und Jugendlichen gegenüber, die von Störungen der Emotionalität, des Sozial-verhaltens sowie der motorischen, kognitiven und sprachlichen Entwicklung bestimmt wird. Die Landesgesundheitskonferenz (LGK) verein-barte vor diesem Hintergrund verstärkte Anstren-gungen in den Handlungsfeldern Prävention, Ver-sorgung und Kooperation/Vernetzung.

Prävention und Versorgung

So soll die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen als eigenständiger Themen-schwerpunkt im Landespräventionskonzept NRW verankert werden. Ausgehend von einer Bestands-aufnahme der schon bestehenden Präventionsange-bote sollen nachweislich geeignete, evidenzbasierte Präventionsprogramme gezielt gefördert und ausge-weitet werden. Als Schwerpunkt hebt die LGK die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern be-ziehungsweise Sorgeberechtigten und zielgruppen-spezifische Angebote für sozial belastete Familien hervor.

Zum Handlungsfeld „Versorgung“ fordert die LGK den bedarfsgerechten wohnortnahen Aus-bau sowohl tagesklinischer und vollstationärer als auch ambulanter kinder- und jugendpsychiatri-scher und -psychotherapeutischer Versorgungsan-gebote. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf das Sofortprogramm des Landes zur Verbesserung der stationären und teilstationären kinder- und ju-gendpsychiatrischen Versorgung und fordert den Gemeinsamen Bundesausschuss auf, die Bedarfs-planungs-Richtlinie im Hinblick auf notwendige Regelungen für eine bedarfsgerechte ambulante Versorgung von psychisch kranken Kindern in strukturschwachen Regionen zu überprüfen.

Gemeinsam für starke Kinder

Die Entschließung der LGK betont abschließend die Notwendigkeit zur Kooperation und Vernet-zung in der Prävention und Behandlung von psy-

chischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Dabei geht es nicht nur um die Akteure des Gesund-heitswesens, sondern weit darüber hinaus auch um die Jugendhilfe, den Bildungssektor und die gesell-schaftlichen Institutionen.

Damit verweist die LGK auf die gesellschaftlichen Ursachen für die Zunahme psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Die NRW-Gesund-heitsministerin wendete sich mit ihrem Fazit zur diesjährigen Landesgesundheitskonferenz bewusst an Politik und Gesellschaft insgesamt: „Ohne qua-lifizierte Bildungs- und Familienpolitik, ohne die Schaffung der notwendigen sozioökonomischen Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern in ihren jeweiligen familiären oder sozialen Bezügen, ohne eine familiengerechte Ar-beits-, Verkehrs-, Wohnungs- und Städtebaupolitik und ohne umfassende Integrationspolitik können keine durchgreifenden Erfolge erzielt werden,“ so Barbara Steffens.

Gemeinsame Fortbildungsveranstaltung für ärztliche Vertreter in den Kommunalen Gesundheitskonferenzen

Kinder- und Jugendgesundheit Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist seit Jahren ein Top-thema der Kommunalen Gesundheitskonferenzen (KGK) und stand somit zum wiederholten Mal auf der Agenda des Erfahrungsaustausches: Dr. Thomas Fischbach, Arzt für Kinder- und Jugendmedizin, berichtete über die Themenschwerpunkte der ständigen Arbeitsgruppe Kindergesundheit der KGK in Solingen in 2009/2010. Dr. Ulrich Freitag, Allgemeinmediziner in Ratingen, stellte die Pro-jekte zur Kinder- und Jugendgesundheit der Ge- sundheits- und Pf legekonferenz des Kreises Mettmann vor. Er erläuterte, welche Umstände und Faktoren sich bei Realisierung von Plänen als hinderlich oder besonders hilfreich erwiesen haben. Die Servicestelle der ÄkNo gab außerdem einen Überblick über die Behandlung des Themas in anderen Gesundheitskonferenzen. In der an- schließenden Diskussion wurden vor allem Pro-bleme der Projektrealisierung erörtert.

Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik

Aekno2011_v42_fpp.indd 28 23.08.11

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