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Ärztekammer
Nordrhein Medizinische Grundsatzfragen
datenmanagement, elektronische Fallakte und – übergreifend – Basisinfrastruktur definiert. Der Ge-setzgeber hatte die Einführung der eGK als Ersatz für die Krankenversicherungskarte ursprünglich für 2006 vorgesehen. Um die Ablösung der bisheri-gen Krankenversicherungskarte zu beschleunigen, soll Krankenkassen, die bis Ende 2011 nicht we-nigstens zehn Prozent ihrer Versicherten mit eGK ausgerüstet haben, die Risikostrukturausgleichs-pauschale gekürzt werden. Da derzeit nur im KV-Bereich Nordrhein eine ausreichende Ausstattung der Praxen mit Lesegeräten erreicht ist um die neu-en Karten lesen zu können, ist damit zu rechnen, dass die Kassen vornehmlich eGKs an Versicherte im Kammergebiet ausgeben werden.
Suchterkrankungen
Die Begleitung des Interventionsprogramms für abhängigkeitskranke Kollegen war einer der Schwerpunkte der Arbeit des Ausschusses „Sucht-gefahren und Drogenabhängigkeit“ unter Leitung von Dr. Knut Krausbauer. Der Ausschuss hat sich davon überzeugt, dass die ärztliche Abgabe von Heroin „als Substitutionsmittel“ an Opiatabhängi-ge unter entsprechenden institutionellen Rahmen- bedingungen als vertretbare Ultima Ratio zu be-werten ist. Der exzessive Alkoholkonsum Jugend-licher, die unterbewerteten langfristigen Auswir- kungen des Cannabiskonsums und das unabseh- bare Risiko von neu designten Drogen stehen der-zeit im Fokus.
Interventionsprogramm für Mitglieder (Hotline 0211-4302-2214)
Suchterkrankungen sind unter Ärzten ähnlich häufig wie in der Bevölkerung. Häufigste Droge ist auch hier Alkohol. Die Ärztekammer Nordrhein hat entsprechend den Empfehlungen der Bundes-ärztekammer ein Angebot zum Management von suchtkranken Kolleginnen und Kollegen mit dem Ziel des Ausschlusses der Gefährdung von Patienten – möglichst mit Erhalt der Approbation – etabliert. Dieses Angebot ist von allen Seiten so positiv beur-teilt worden, dass der Vorstand die Weiterführung des zunächst befristeten Programms beschlossen hat.
Substitutionstherapie Opiatabhängiger (Hotline 0211-4302-2213)
Die Beratungskommission für die substitutions-gestützte Behandlung Opiatabhängiger berät Kol-legen in Klinik und Praxis. Neben den regelmäßig substituierenden niedergelassenen Ärzten erkundi-gen sich auch Kollegen im Krankenhaus, die akut Patienten versorgen müssen, bei denen in Folge der Opiatabhängigkeit eine Substitution erforderlich ist. Die schnelle Abrufbarkeit dieser speziellen me-dizinischen und rechtlichen Expertise per Hotline
(0211-4302-2213) wird von den substituierenden Kollegen geschätzt.
Versorgung psychisch Kranker
Die Umgestaltung und insbesondere die De- regulierung sozialer Sicherungssysteme und die Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung wi-dersprechen dem Konzept der gemeindenahen Psychiatrie. Dieser problematischen Entwicklung Vorschub geleistet hat auch die Einführung der Kli-nik-Fallpauschalen und der damit einhergegangene Trend zur Spezialisierung. Der Ausschuss Psychia-trie, Psychotherapie, Psychosomatik, hat sich – un-ter Vorsitz von Birgit Löber-Kraemer – mit der Stig-matisierung psychisch Kranker auseinandergesetzt. Berufspolitisch wirkt der Ausschuss darauf hin, Wissen und Fertigkeiten über die Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche verstärkt Bestandteil aller ärztlichen Fachrichtungen werden zu lassen. Ziel ist es, die Berücksichtigung der Psyche des Pa-tienten als Bestandteil jeder ärztlichen Intervention zu stärken und dem Trend einer Trennung der Be-handlung von Körper und Geist durch verschiedene Berufsgruppen entgegenzuwirken. Auch der Er-satz ärztlicher Kompetenzen durch andere Berufs-gruppen wird kritisch-konstruktiv begleitet.
Mobbing-Beratung
Nach § 6 Heilberufsgesetz gehört die Beratung von Ärztinnen und Ärzten, die sich Mobbing ausgesetzt sehen, zur „Sorge für ein gedeihliches Verhältnis der Kammerangehörigen untereinander“. Seit 1998 bietet die Ärztekammer für Ärztinnen und Ärzte bei Mobbing Beratungsgespräche an.
Mobbingberatung:
Ansprechpartnerinnen sind Dr. med. Brigitte Hefer (0211-4302-2204) und Caroline Schulz (0211-4302-2280).
Ansprechpartner sind Dr. Johanna Leclerc-Springer als Leiterin der Kontaktstelle in der Ärztekammer Nordrhein, Tel: 0211-4302-2214, sowie die ehrenamtlich tätigen Vertrauensärzte.
www.aekno.de/ abhaengigkeitskranke_aerzte
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