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Jahresbericht 2012
Ärztekammer
Nordrhein
verändern – und damit noch vor Ablauf eines voll-
ständigen Verfahrensjahres.
Auch unabhängig von qualitativen Auffälligkei-
ten besuchen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle
„
ihre“ Krankenhäuser vor Ort. Dies geschieht zum
Beispiel für eine Datenvalidierung (also den Ab-
gleich der für die Qualitätssicherung übersandten
Daten über das Behandlungsgeschehen mit den Pa-
tientenakten vor Ort) oder auf Wunsch einzelner
Kliniken zu Schulungsmaßnahmen.
Derzeit entsteht ein größerer Beratungsbedarf
mit Blick auf die im Krankenhaus umzusetzenden
ersten Schritte zur geplanten Datenzusammen-
führung (dem sog. Follow up) bei Hüft- und Knie-
Implantationen und gegebenenfalls erfolgenden
Revisionen oder auch nach der Geburt von Kindern,
die wegen Unreife oder Erkrankungen zunächst in
Spezialkinderkliniken behandelt werden müssen.
Ergebnisse in Qualitätsberichten
Die krankenhausbezogenen Ergebnisse aus dem
Qualitätssicherungsverfahren in NRW wie insbe-
sondere auch die Bewertungen erhalten eine beson-
dere Bedeutung durch die Krankenhaus-Qualitäts-
berichte. Im vergangenen Jahr wurden die Berichte
der Kliniken bereits zum vierten Male veröffent-
licht. In Ergänzung der von der Geschäftsstelle
veröffentlichten QS-Statistiken können sich nun
alle Bürger in NRW anhand von bis zu 182 Qua-
litätsindikator-Ergebnissen aktuell über die Leis-
tungsfähigkeit ihres Krankenhauses im Internet
informieren.
Nächste Schritte
Die Erhebung aussagekräftiger Qualitätsdaten
und ihre Bewertung stellt vor dem Hintergrund
eines zunehmenden Bedarfs an verständlichen
und öffentlich zugänglichen Informationen eine
Herausforderung dar. Nicht nur ist hierbei das be-
sondere Bedürfnis nach einem effektiven Schutz
der Patientendaten und der Daten ihrer behan-
delnden Ärztinnen und Ärzte zu berücksichtigen,
sondern auch die nutzbringende Aufbereitung
der Informationen für eine klinikinterne Identi-
fizierung und die damit verbundene Lösung von
Problemen.
So stellen sich besondere Herausforderungen für
die Erhebung von QS-Daten anhand der typischen
Behandlungsabfolge eines Patienten, der beispiels-
weise als Katarakt-Patient zunächst von einem nie-
dergelassenen Arzt untersucht wird und dem eine
Operation empfohlen wird, in deren Verlauf die ope-
rative Entfernung der eingetrübten Augenlinse(n)
und ihr Ersatz und die nachfolgende Betreuung
bis hin zum Erreichen der bestmöglichen Seh-
stärke erfolgt. Die Frage in diesem Zusammenhang
lautet: Wie lassen sich patientenbezogene Daten von
mehreren Behandlern zu unterschiedlichen Zeiten
unter Beachtung des Schutzes der Patientendaten
zusammenführen.
Vom Versorgungssektor „Krankenhaus“ aus be-
trachtet, stellt sich die Geschäftsstelle Qualitätssi-
cherung NRW dieser Aufgabe wie folgt: Als eine
von zwei Stellen in Deutschland erprobt sie zusam-
men mit den Partnern des AQUA-Instituts (Göttin-
gen) und der in Berlin eingerichteten unabhängigen
Vertrauensstelle diejenigen Verfahrensschritte, die
eine datenschutz-konforme Zusammenführung der
verschiedenen Behandlungsdaten patientenbezogen
ermöglichen können.
Erste Tests wurden 2011 mit ausgewählten Kran-
kenhäusern in Nordrhein gemacht. Aber auch in
der Geschäftsstelle waren für diese neue Heraus-
forderung umfangreiche Weiterentwicklungen not-
wendig. Aufgrund der rechtlich-technischen Vor-
gaben für das Zusammentragen der verschiedenen,
behandlungsbegleitenden QS-Informationen muss-
te auf neue Datenformate für die Daten-Kommu-
nikation mit den Krankenhäusern sowie mit der
Vertrauensstelle und der künftigen Bundes-Aus-
wertestelle umgestellt werden. Die Umsetzung der
Erprobungserfahrungen im Regelbetrieb mit allen
NRW-Krankenhäusern erfolgt seit April 2012.
Die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte sehen
in der patientenbezogenen Zusammenführung von
QS-Daten aus unterschiedlichen Behandlungs-
episoden und -bereichen große Chancen für die
angestrebte weitere Verbesserung der Behandlung
ihrer Patienten.
Medizinische Grundsatzfragen
Alle Ergebnisse der QS in NRW
seit 2003 im Internet unter
www.qs-nrw.org
Die bisherige Arbeit für die
Qualitätssicherung ärztlicher
Tätigkeit erläuterte die Ge-
schäftsstelle QS NRW auf der
10.
QS-NRW-Ergebniskonfe-
renz am 19. September 2012
in Düsseldorf.
Einzelheiten unter
www.qs-nrw.org