Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  29 / 130 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 29 / 130 Next Page
Page Background

Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2015

| 29

Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik

geringfügig erhöht werden sollen und zugleich ein

erster Schritt getan wird, um die mit dem neuen

„Strukturfonds“ bereitgestellten Bundesmittel für

eine Weiterentwicklung der Krankenhausstruktu-

ren in Nordrhein-Westfalen zugänglich zu machen.

Landeskrankenhausplanung –

Umsetzung und Fortschreibung

Die Umsetzung des neuen Landeskrankenhaus-

planes kommt auch zwei Jahre nach seinem In-

krafttreten nur schrittweise voran. Noch sind nicht

in allen Regionen die Verhandlungen zwischen

Krankenhausträgern und Krankenkassen abge-

schlossen. Die ersten Planungskonzepte wurden

nach der Meinungsbildung in der jeweils zuständi-

gen Bezirksregierung und im Landesgesundheits-

ministerium inzwischen auch der Ärztekammer

Nordrhein zur Stellungnahme vorgelegt. Die Kam-

mer bezieht bei ihrer Bewertung die Perspektive der

regionalen Verantwortungsträger in den Kreis- und

Bezirksstellen mit ein. Die bisher vorgelegten Kon-

zepte bestätigen die Einschätzung, dass der vielfach

befürchtete „Kahlschlag“ in der Krankenhauspla-

nung ausbleiben wird – die weitere Entwicklung

wird gleichwohl kritisch zu beobachten bleiben.

Auch wenn der Mitte 2013 vorgelegte Kranken-

hausplan noch nicht umgesetzt ist – die von der

Gesundheitsministerin ausgegebene Devise „Nach

dem Plan ist vor dem Plan“ bleibt gültig. Auf Bit-

te des Landesgesundheitsministeriums haben die

beiden NRW-Ärztekammern im Januar 2015 eine

Befragung von Fachgesellschaften zu der Frage

durchgeführt, ob und gegebenenfalls wie der Lan-

deskrankenhausplan den rationalen Umgang mit

Antibiotikaverordnungen fördern kann. Deutlich

wurde dabei, dass die befragten Fachgesellschaften

eine Verankerung dieses Themas im Landeskran-

kenhausplan grundsätzlich befürworten. Zugleich

wurde klar, dass derzeit die Frage im Vordergrund

steht, wie der großen Nachfrage von Ärztinnen und

Ärzten nach weiterer Qualifizierung in diesem Be-

reich besser entsprochen werden kann. Dazu ar-

beitet die Bundesärztekammer im Dialog mit den

Fachgesellschaften an einer tragfähigen Lösung

– ein weiteres Beispiel für die zahlreichen Interak-

tionen zwischen Bundes- und Landesebene im Ge-

sundheitswesen.

Anhörungen im Landtag, Gemeinsames Landesgremium

Gesundheitspolitische Themen stehen immer

wieder auch auf der Agenda des Landtages von

Nordrhein-Westfalen. Die Ärztekammer Nordrhein

steht den Landtagsabgeordneten als kompetenter

Gesprächspartner zur Verfügung und wird regel-

mäßig bei Anhörungen der zuständigen Landtags-

ausschüsse um Stellungnahmen gebeten, sei es zur

Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung, zur

Entwicklung der Pflege oder zum Thema Kinder-

schutz.

An einer anderen Stelle ist die (verbindliche) Ein-

beziehung der Ärztekammern in Nordrhein-Westfa-

len nach wie vor Zukunftsmusik – im sogenannten

Gemeinsamen Landesgremium nach

§ 90a SGB V

.

Hier sollen Fragen der sektorenübergreifenden

Kooperation besprochen und möglichst konkreti-

siert werden – eigentlich ein Thema, bei dem die

Kompetenz der Ärztekammern als Vertretung von

Ärztinnen und Ärzten aus allen Versorgungssekto-

ren besonders gefragt sein müsste. Tatsächlich wa-

ren die Ärztekammern im vergangenen Jahr auch

wiederholt – wenn auch „nur“ als Gäste – in dieses

Gremium eingeladen, um insbesondere über eine

sinnvolle Weiterentwicklung der psychotherapeu-

tischen, psychosomatischen und psychiatrischen

Versorgung mit zu beraten. Die Hoffnung bleibt,

dass man auf lange Sicht auch an dieser Stelle an

einer dauerhaften Einbindung des ärztlichen Sach-

verstandes aus allen Versorgungssektoren interes-

siert sein wird.

Krankenhäuser

Krankenkassen

Köln oder Düsseldorf

MGEPA

Landesausschuss (Anhörung)

regionale Verhandlungen

Prüfung und Bewertung durch die Bezirksregierung

Entscheidung durch das Ministerium

Anhörung der Kommunalen

Gesundheitskonferenz

Entstehung eines regionalen Planungskonzeptes