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Jahresbericht 2015

Ärztekammer

Nordrhein

Kommunikation

In dieser Tradition stehen die lebensphasenbezo-

genen Präventionsprogramme, die der Ausschuss

„Prävention und Gesundheitsberatung“ der Ärzte-

kammer Nordrhein konzipiert hat. Die Programme

decken sich inhaltlich mit den Präventionszielen,

die im neuen Präventionsgesetz formuliert sind, das

am 1. August 2015 in Kraft getreten ist. Sie berück-

sichtigen das Zusammenspiel von Verhältnis- und

Verhaltensprävention und setzen die Instrumente

der Gesundheitsförderung wie auch der Prävention

um.

Gesund macht Schule

Kindergesundheit ist nicht nur von gesundheits-

politischem, sondern von gesamtgesellschaftlichem

Interesse. Aktuelle Zahlen zur Kindergesundheit,

zum Beispiel aus der zweiten Welle des Kinder- und

Jugendgesundheitssurveys des Robert-Koch-Insti-

tuts, machen deutlich, dass Kindergesundheit vor

allem durch den sozioökonomischen Status der

Eltern determiniert wird

(siehe

www.kiggs.de)

. Für

die Prävention bedeutet dies, dass neben Projekten

speziell zur Förderung der Gesundheit sozial be-

lasteter Familien vor allem Settingprojekte in

Kindergärten und Schulen die Möglichkeit eröff-

nen, gezielt mit Kindern und deren Familien ohne

Stigmatisierung zu arbeiten.

Das Programm

Gesund macht Schule

ist daher als

Settingprogramm für die Primarstufe angelegt und

erreicht die schulpflichtigen Kinder von sechs bis

zehn Jahren. Knapp 300 Schulen aus den Regie-

rungsbezirken Düsseldorf und Köln haben sich im

Schuljahr 2014/2015 an dem Programm beteiligt.

Sie wurden von 150 Patenärztinnen und Patenärz-

ten betreut. Rund 42.000 Kinder konnten 2014 mit

der Maßnahme erreicht werden. Insgesamt nehmen

damit von den rund 1.500 Primarschulen landes-

weit circa 20 Prozent teil. 70 Prozent der beteilig-

ten Schulen haben

Gesund macht Schule

in ihrem

Schulprogramm verankert und arbeiten im Durch-

schnitt bereits mehr als sieben Jahre im Programm.

Damit ist

Gesund macht Schule

eines der größten

flächendeckenden Angebote in Deutschland.

Programmziele

Gesund macht Schule

hat das Ziel, Schulen Unter-

stützung bei der Umsetzung gesundheitsförder-

licher Maßnahmen in den Schulalltag zu geben.

Das Konzept besteht dabei aus einzelnen „Baustei-

nen“ wie Ärzte-Schulpatenschaften, Medien für den

Unterricht, Fortbildungen und weiteren Angeboten,

die nach Bedarf und Profil der Schule unterschied-

lich genutzt und mit weiteren Gesundheitsförde-

rungsprogrammen (beispielsweise „Unterwegs nach

tutmirgut“) kombiniert werden können.

Mit der kostenfreien Teilnahme an

Gesund macht

Schule

erhalten Schulen die Möglichkeit, sich über

die verschiedenen Handlungsfelder der Prävention

zu informieren, bekommen Anregungen für die

praktische Umsetzung von Gesundheitsförderung

und Gesundheitserziehung in der und rund um die

Schule, können geschulte Patenärztinnen und Paten-

ärzte in ihre Präventionsarbeit einbinden sowie lo-

kale Beratungsangebote nutzen. Die Ausgestaltung

ist von der individuellen Umsetzung der Schule be-

ziehungsweise darin agierender Gesundheitsteams,

Lehrer, Eltern, Schüler und Patenärztinnen und

Patenärzte abhängig. Dies führt zu einer Vielzahl

unterschiedlicher Herangehens- und Vorgehens-

weisen.

Prävention und Gesundheitsförderung

Prävention und Gesundheitsförderung zielen darauf ab, Gesundheit zu stärken,

gesundheitliche Risiken und Schädigungen zu verhindern, weniger wahrscheinlich zu

machen oder ihren Eintritt zu verzögern. Gesundheitsförderung trägt zu einem erfüllten,

zufriedenen und selbstbestimmten Leben bei.

Gesund

macht

Schule

Gemeinsam gegen die Kopflaus!

Kopfläuse sind in Europa häufig, vermutlichwird jedesdritteKind

bis zurVolljährigkeitmindestens einmal von diesen kleinen Tier-

chen befallen.Der häufigsteÜbertragungsweg ist vonKopf zu

Kopf.KeineRolle spieltdie SauberkeitderKinderund ihrer Familien,

auch auf frischgewaschenenKöpfen fühlen sich Läusewohl.Das

heißt, jeder kann Läuse bekommen und keinermuss sich dafür

schämen. Entscheidend ist eher,dassmandieKopflaus schnellwieder

loswird,möglichst bevorman sie an andereMenschenweitergibt.

Treten inKita und Schulen Läuse auf,müssen die Leiter oder das

Gesundheitsamt darüber informieren.Dann sollteman nicht nur

dieKöpfe derKinder, sondern auch die der ganzen Familie auf

Läuse kontrollieren.

LebendeKopfläuse kannmanmit bloßemAuge erkennen.Die

Vorstufen (Larven) siehtman nur unter der Lupe.Die bräunlich-

grauen Eier, dieweniger als einen Zentimeter von derKopfhaut

entfernt amHaar fest kleben, findetman nur durch dasKämmen

des nassenHaaresmit einem Läusekamm.DieweißenHüllen der

Eier (Nissen) dieweiter als einen Zentimeter von derKopfhaut ent-

fernt sitzen, sindmeist leer,durch siewerdenkeine Läuseübertragen.

Kopfläuse lassen sich gut bekämpfen.Dazuwird dasHaarmit

einem zugelassenen Läusemittel aus derApotheke zweimal

(am Tag 1 und am Tag 8, 9oder 10)behandelt. Zusätzlichwird alle

vier Tage eine Pflegespülung in dasHaar einmassiert.Anschließend

kämmtman die nassenHaaremit dem Läusekamm sorgfältig

Strähne für Strähne aus.

Außerdem sollteman:

–>

dieKämme undHaarbürsten aller Familienmitglieder in heißer

Seifenlösung gründlich reinigen

–>

gerade genutzteHandtücher,Anziehsachen und Bettwäsche

der vomKopflausbefallbetroffenenPersonauswechselnundbei

60Gradwaschen

–>

Mützen, Schals undDecken,Kopfkissen undKuscheltiere drei

Tage in einer verschlossenen Plastiktüte aufbewahren. Länger

überleben dieKopfläuse ohneweitere Blutmahlzeit nicht

Wasmussman tun, damit die Läuse nichtweiterwandern können?

AlleMenschen,diemitdemKindKontakthatten,müssen informiert

werden, vor allem inKita, Schule oder Sportverein usw. Betroffene

Kinder dürfen nach Infektionsschutzgesetz erstwieder in dieKita

oder Schule,wenn keineWeiterverbreitungder Läusemehr zu

befürchten ist.Die Bedingungen dafürwerdenmeist zwischen

Gesundheitsamt und Einrichtungsleitung abgestimmt.

Undnatürlichkönnen Sieauch immer IhreÄrztin, IhrenArztumRat

fragen!

Informationen

zuKopflausbefall

finden Elternunter:

www.kindergesundheit-info.de www.rki.de www.gesundheitsinformation.de

Bei allen Links Suchbegriff

„Kopfläuse“ eingeben.

Wichtig:

Läusebefall nicht verschweigen,

denn es kann jeden treffen!

Elternbrief 8:

Mit einem Läusemittel

behandeln, anschließend

nassmit einem Läuse-

kamm auskämmen

Nass auskämmen,

um früh geschlüpfte

Larven zu entfernen,

bevor siemobil sind

Erneutmit einem

Läusemittel behandeln,

um spät geschlüpfte

Larven abzutöten

Kontrolluntersuchung

durchnassesAuskämmen

Behandlungsstrategie

gegenKopfläuse

Tag 1

Tag 5

Tag 8

9

10

Tag 13

Tag 17

Kontrolluntersuchung

durchnassesAuskämmen

Nach einer Empfehlung des RobertKoch-Instituts

GmS_Elternbriefe_Laeuse_D_Projektplakat_A3 16.06.15 12:04 Seite 1

Elternbriefe zu

allen wichtigen

Präventionsthemen

werden von den

Schulen an Schüler

und Eltern verteilt.

Mittlerweile haben sie

auch in vielen Praxen

Einzug gehalten.

Weitere Informationen zum

Programm und Möglichkeiten

der Beteiligung unter

www.gesundmachtschule.de