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Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2015

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Medizinische Grundsatzfragen

Qualität in ärztlicher Hand –

im Auftrag des Patienten

Seit 1982 engagiert sich die Ärztekammer Nordrhein aktiv für eine zeitgemäße Qualitätssicherung,

um ihre Mitglieder im Umgang mit den sich dynamisch verändernden Forderungen zum Nachweis der

Qualität der ärztlichen Berufsausübung zu unterstützen. Sie setzt dabei hoheitliche Aufgaben um, die

ihr insbesondere aus

§ 6 Abs. 1 Nr. 5 Heilberufsgesetz NRW

zugewiesen sind (Förderung und Durch-

führung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen), verbunden mit der Aufgabe, für die Erhaltung

eines hoch stehenden Berufsstandes zu sorgen

(§ 6 Abs. 1 Nr. 6 Heilberufsgesetz NRW).

Geschäftsstelle QS-NRW

Für ausgewählte Krankenhausleistungen ist die

Qualitätssicherung verpflichtend. Aus den erho-

benen Daten zu jedem Krankenhausfall werden

nach bundeseinheitlichen Rechenregeln Qualitäts-

indikatoren berechnet und mit Referenzwerten

abgeglichen. Erreicht ein Krankenhaus zu einem

Qualitätsindikator den Referenzwert nicht, wird

gemeinsam mit dem Krankenhaus geklärt, ob hier

Verbesserungsbedarf besteht oder ob zum Beispiel

Klinikbesonderheiten oder eine Häufung besonde-

rer Fallkonstellationen hierfür ursächlich waren

(„Strukturierter Dialog“). Die Ergebnisse der meis-

ten Indikatoren und die fachliche Bewertung der

Auffälligkeiten sind im Qualitätsbericht der Kran-

kenhäuser veröffentlichungspflichtig, detaillierte

Informationen zur Kommunikation mit den betrof-

fenen Kliniken und zu den vereinbarten Verbesse-

rungsmaßnahmen bleiben vertraulich. Die bei den

Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe an-

gesiedelte Geschäftsstelle QS-NRW betreut das Ver-

fahren in NRW. Die Kammern arbeiten seit 2002

mit der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-West-

falen, den Landesverbänden der Krankenkassen

und der privaten Krankenversicherung zusammen.

Einrichtungsübergreifende Qualitätssicherung

im Krankenhaus 2014

Die pseudonymisierten Qualitätsdaten können auf

Antrag und nach Genehmigung durch den Len-

kungsausschuss von QS-NRW unter Wahrung des

Datenschutzes für wissenschaftliche Zwecke ge-

nutzt werden. 2014/15 wurden in Düsseldorf wis-

senschaftliche Arbeiten unter Nutzung von Daten

und Erkenntnissen aus dem Qualitätssicherungs-

verfahren zu folgenden Themenfeldern betreut:

• Chirurgische Therapie des Gallenblasen-

empyems

• Rolle des Fruchtwassers für das pränatale fetale

Wachstum

• Spezifitätsanalyse des Strukturierten Dialoges

• Entwicklung qualitätsbasierter Scores

In einem Modellprojekt erprobte die Geschäfts-

stelle aktuell den zusätzlichen Nutzen eines Re-

view-Verfahrens vor Ort als mögliche Alternative

zur etablierten Form des Strukturierten Dialogs im

Fachbereich Kardiologie. Der kollegiale Austausch

ist als positive Unterstützung der Qualitätsentwick-

lung, der zeitnahen Analyse und Umsetzung von

Verbesserungspotenzialen und der Förderung der

Patientensicherheit konzipiert und soll die Akzep-

tanz des Verfahrens fördern.

Auf Grund der Synergien mit dem erfolgreich eta-

blierten Peer Review-Verfahren in der Intensivme-

dizin und durch den Erfahrungsaustausch mit den

in diesem Bereich aktiven Kollegen und Projektver-

antwortlichen ist das Modellprojekt ein gutes Bei-

spiel für das Zusammenwirken der bei der Ärzte-

kammer Nordrhein gelebten Aspekte der ärztlichen

Qualitätssicherung.

Module ärztlicher Qualitätssicherung

Weitere Informationen zur

QS NRW, alle Jahresergebnisse

seit 2003 und unser zertifiziertes

online Fortbildungstool

zum Thema Herzschritt-

macher finden Sie unter

www.qs-nrw.org .

QS

Schlaganfall-

behandlung

Geschäftsstelle

Zertifizierung

von Perinatal-

zentren

CIRS-

NRW

QS ReproMed

Peer Review

2014 im Überblick:

Für das Jahr 2014 lieferten

403 Krankenhäuser Datensätze zu

731.562 Patientenbehandlungen

anlässlich von 20 Gründen,

Patient im Krankenhaus zu sein.

Die Daten über diese Behandlungen

führten zur intensiven Kommunika-

tion mit 3.018 Ärztinnen und Ärzten

über die Qualität der einzelnen Be-

handlungsschritte und -ergebnisse

und zu deutlichen Verbesserungen

für die Patienten.