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schung sind Unikate; für eine Vielzahl der zu lösenden Aufgaben gibt
es nur wenige Beispiele, an denen wir uns orientieren können. Somit
ist mit der Planungs- und Bautätigkeit auch Forschungstätigkeit ver-
bunden. Gerade die Kombination, mit dem zu erstellenden Objekt
auch neue Wege in der Bau- und Fertigungstechnik zu gehen, macht
dieses Bauvorhaben so spannend und einzigartig.
Worin sehen Sie die Vorteile im Einsatz einer internetbasierten
Projektplattform?
Insbesondere in unserer heutigen Arbeitswelt, die durch eine hohe
Mobilität der einzelnen Projektbeteiligten gekennzeichnet ist, liegt
der Vorteil einer internetbasierten Projektplattform vor allem darin,
dass sie von jedem internetfähigen Rechner weltweit erreichbar ist.
Dadurch ist es allen Projektbeteiligten möglich, jederzeit – unab-
hängig vom Aufenthaltsort – auf die Projektdatenbank zuzugreifen.
Auf diese Weise verfügt jeder über den aktuellen Wissensstand im
Projekt.
Weiterhin sehe ich die chronologische Dokumentation des Projektver-
laufs an einer zentralen Stelle als einen wesentlichen Vorteil einer Pro-
jektplattform. Besonders in Projekten, die eine lange Laufzeit haben,
ist der Wechsel von Projektteilnehmern nicht zu vermeiden. Mit jedem
Wechsel im Projektteam ist jedoch Wissensverlust verbunden, der
meist nur mühsam kompensiert werden kann. Durch die chronolo-
gische Dokumentation des Projektverlaufs auf der Plattform ist es aber
möglich, Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse über die ge-
samte Laufzeit des Projekts und auch darüber hinaus nachvollziehbar
darzustellen.
Einen weiteren erheblichen Vorteil sehe ich in der Möglichkeit, über
die Projektplattform große Dateien unabhängig von einer beim Pro-
jektpartner eventuell bestehenden Datenmengenbeschränkung zu
übermitteln.
Laut Johannes Heyne, Projektleiter, Bundesamt für Bauwesen und
Raumordnung (BBR), sind zielorientiertes Arbeiten und der „Blick
über den Tellerrand“ wichtige Voraussetzungen dafür, ein an-
spruchsvolles Projekt wie die Erweiterung des Robert Koch-
Instituts erfolgreich umzusetzen. Wir sprechen mit ihm und Ines
Stürmer, i. A. Referat IT-Bau, verantwortlich für Projektkommuni-
kation und Kostenplanung, BBR, zudem über den standardmä-
ßigen Einsatz von think project! bei weiteren Projekten der Baube-
hörde für den Bund.
Herr Heyne, worin liegen für Sie die besonderen Herausfor-
derungen in diesem Projekt?
Die Baumaßnahme Robert Koch-Institut ist in jeder Hinsicht eine
besondere Herausforderung. Beim Haus 5 beschäftigen wir uns
beispielsweise damit, Labore für die Grundlagenforschung in ein
bestehendes Gebäude zu integrieren. Diese gehören zur biolo-
gischen Schutzstufe S2 (Gefährlichkeitseinstufung biologischer
Arbeitsstoffe). Außerdem sind die gebäudetechnischen Zentralen
für die gesamte Liegenschaft und ein zentrales Rechenzentrum
einzubauen. Die Leistungen aller Beteiligten dabei zu koordinieren
und zu integrieren, stellt hohe Anforderungen an das gesamte Pro-
jektteam. Die Lösung dieser Aufgaben setzt innerhalb des Teams
gegenseitiges Verständnis und zielorientiertes Arbeiten sowie „den
Blick über den Tellerrand“ voraus.
Haus 6 beinhaltet neben Laboren der biologischen Schutzstufe
S2 und S3 als eines der wenigen Forschungsgebäude in der Bun-
desrepublik Deutschland zwei Hochsicherheitslabore der höchs-
ten biologischen Schutzstufe S4. Allein schon die Planung dieses
Bereichs ist „eine Welt für sich“, die ohne erfahrene Architekten,
Fachplaner, Sachverständige und ausführende Firmen nicht zu
leisten ist. Die hier entstehenden Bereiche für die Grundlagenfor-
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Insbesondere in unserer heutigen Arbeitswelt, die durch eine hohe
Mobilität der einzelnen Projektbeteiligten gekennzeichnet ist, liegt der
Vorteil einer internetbasierenden Projektplattform vor allem darin,
dass sie von jedem internetfähigen Rechner weltweit erreichbar ist.
Johannes Heyne, Projektleiter, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)