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Durch die so genannte Konfigurierbarkeit verfügt think project!
über einen einzigartigen Funktionsumfang, der eine flexible Gestal-
tung von projekt-, kunden- und länderspezifischen Lösungen ganz
ohne Programmierung ermöglicht. Wir setzen uns mit unseren
Kunden zusammen und besprechen, wie der Prozess genau aus-
sehen soll. In der Regel hat der Kunde innerhalb weniger Tage sei-
nen individuellen Prozess auf der Projektplattform abgebildet.
think project! ist also nicht nur eine Plattform für die bloße Daten-
verwaltung, sondern bietet eine breite Palette an Möglichkeiten,
wie etwa die Darstellung von individuellen, mehrstufigen Freigabe-
läufen, von formularbasierter Kommunikation wie RFIs (Requests
for Information, vgl. fachliche Klarstellungen) oder die automati-
sche Erstellung von Berichten.
Was unterscheidet think project! von anderen Systemen?
Anders als bei vielen (internen) Dokumentenmanagementsyste-
men liegt bei think project! der Fokus auf der gesamten
Projektorganisation und damit auf der Zusammenarbeit zwischen
unterschiedlichen Unternehmen, das heißt über die eigene IT-Infra-
struktur hinaus. An einem Bauprojekt können zwischen zwei und
200
Firmen beteiligt sein. think project! bietet allen Projektteilneh-
mern eine gemeinsame Arbeitsumgebung, eine Plattform, über die
Informationen und Dokumente zwischen diesen Beteiligten fließen
können. Zudem ist es dank einer SOAP-Schnittstelle möglich, fir-
meninterne Systeme an die Projektplattform anzuschließen, falls
Daten aus diesen Quellen mit think project! ausgetauscht werden
müssen, wie beispielsweise Adressdaten aus einem ERP-System
wie SAP. think project! bietet bereits heute einige Standardschnitt-
stellen wie beispielsweise zu AutoCAD, MS Outlook oder MS
SharePoint.
Wie hat sich die Baubranche in den letzten zehn Jahren
verändert?
Aufgrund der immer kürzer werdenden Bauzeiten und der zuneh-
menden Internationalität von Projekten hat sich die Baubranche
in den letzten Jahren stark verändert. Aus meiner Sicht ist vor al-
lem die Planungskoordination schwieriger geworden, da die Pro-
jekte schneller in die Ausführungsphase übergehen. Zudem sind
viele Bauprojekte heute international organisiert. Ein multinatio-
nales Projektteam arbeitet von verschiedenen Standorten aus
zusammen und jeder Einzelne bringt seine Arbeitsweise ein. Das
Internet hat sich inzwischen eindeutig durchgesetzt und ist heute
auf nahezu jeder Baustelle Standard. Alles das führt dazu, dass
Pläne und Dokumente schneller als früher und oftmals über den
gesamten Erdball unter den Projektbeteiligten ausgetauscht wer-
den müssen. Dies ist heute dank des Internets technologisch
möglich. Daher haben sich internetbasierte Projektplattformen
wie think project! bei Bauprojekten in vielen Ländern bereits eta-
bliert, da sie den gestiegenen Anforderungen problemlos gerecht
werden können.
Aber auch die Art der Kommunikation hat sich in den letzten Jah-
ren sehr verändert. In den 90er-Jahren des 20. Jahrhunders lief
die Geschäftskommunikation noch hauptsächlich über Briefe und
Faxe. Erst einige Jahre später setzten sich E-Mails immer mehr als
Medium der Kommunikation durch. Heute findet man zudem vor
allem im privaten Bereich die so genannten sozialen Netzwerke
wie Facebook oder Twitter; Netzwerke wie Xing oder LinkedIn
setzten sich auch in bestimmten Bereichen der Geschäftskommu-
nikation durch.
Ist diese neue Art der Kommunikation die Zukunft und wird
sie das Arbeiten mit Projektplattformen beeinflussen?
Diese sozialen Medien sind Netzwerke, bei denen die Nutzer ge-
meinsam eigene Inhalte erstellen, also eine Art der Gruppenkom-
munikation zu einem bestimmten Thema. Daher ist es durchaus
vorstellbar, dass sich diese Kommunikation auch im Geschäftsbe-
reich durchsetzen wird.
Wenn ich mir die Zusammenarbeit über eine Projektplattform an-
sehe, basiert diese immer auf einem Vertragsverhältnis zwischen
Unternehmen. Daher muss es dort immer eine offizielle Dokumen-
tation geben. Es handelt sich dabei um eine verbindliche Kom-
munikation zwischen Vertragspartnern. Ich kann mir dennoch
vorstellen, dass sich diese neue Art der Kommunikation irgend-
wann für bestimmte Projektaufgaben durchsetzt. Neben der vor-
handenen E-Mail-Kommunikation könnte diese Gruppenkommu-
nikation dann auch in think project! integriert werden. Da wir
unsere Hauptaufgabe aber in der Dokumentation des Projekts
sehen, bedeutet das, dass wir auch solche Kommunikationsvor-
gänge dokumentieren müssen. Wir beobachten jedenfalls ge-
spannt wie sich die Welt, in der wir leben und arbeiten, und na-
türlich auch die Art, wie wir miteinander kommunizieren, weiter
verändert.
projektplattformen wie think project! haben sich
bei bauprojekten in vielen ländern bereits etabliert,
da sie den gestiegenen Anforderungen problemlos
gerecht werden.
Jochen Maurer, Leiter Produktmanagement, think project!