nicht weil mich jemand dazu zwingt.
Sollte ich irgendwann keinen Spaß
mehr daran haben, würde ich sofort
aufhören. Seit ich 17 war, geht es
steil bergauf für mich. Darüber bin
ich sehr glücklich. Aber das konn-
te man nicht planen.
Ist dir bewusst, dass auch schwieri-
gere Zeiten kommen können?
Ich weiß, dass es irgendwann nicht
mehr so schnell geht mit meiner Ent-
wicklung. Und ich bin nicht traurig
darüber, dass es so kommen wird.
Denn das gehört zum Fußball dazu.
So wie auch andere Dinge: Ich wer-
de oft gefragt, wie es ist, bei Chelsea
auf große Stars zu treffen. Auch das
ist für mich normal. Sie sind Fußbal-
ler wie ich. Alle haben als junge Spieler an-
gefangen und sich nach oben gearbeitet.
Wie hast du in diesem Sommer deine Wahl für
Werder getroffen?
Es gab viele Kontakte mit Clubs in verschie-
denen Ländern. Ich musste Vor- und Nach-
teile dieser Optionen abwägen. Es war keine
einfache Entscheidung. Bei Werder hatte
ich schließlich ein sehr gutes Gefühl. Und
wenn das stimmt, muss man unterschrei-
ben. Wenn man zu 100 Prozent hinter einer
Entscheidung steht, wird man sie auch nicht
bereuen.
War dir klar, dass du hier Stamm-
spieler sein wirst?
Ich hatte es gehofft. Und es
war auch ein Grund, wa-
rum ich mich für Werder
entschieden habe. Ich
habe gute Möglichkei-
ten gesehen, hier viel zu
spielen – in einer starken
Mannschaft. Na klar, es
ist schön, wenn man
in seiner Heimat Fuß-
ball spielen kann und
Freunde im direkten
Umfeld hat, aber
hier habe ich die
Möglichkeit, stärker zu
werden. Es ist ein großer
Unterschied, ob ich bei
Werder 30 Spiele von An-
fang mache oder in Genk.
Denn jeder weiß, dass
Belgien eine sehr kleine
Liga hat im Vergleich zur
Bundesliga.
Welche Bedeutung hat der
Fußball in deiner Heimat Bel-
gien?
Neben dem Radsport ist Fuß-
ball der wichtigste Sport in Bel-
gien. Mehr als zwei Millionen
Menschen haben zum Beispiel
unser Länderspiel vor einigen
Wochen gegen Kroatien im Fern-
sehen gesehen. Bei einer Einwoh-
nerzahl von etwas mehr als elf
Millionen ist das ziemlich viel.
Es gibt neben dir viele starke Ta-
lente – wächst im belgischen Fuß-
ball eine neue ‚goldene‘ Generati-
Spitzenfußball
Kevin De Bruyne
gehört zur aufstrebenden
Generation junger bel-
gischer Fußballer, die in
Europas Top-Ligen mit au-
ßergewöhnlichen Fähigkei-
ten auf sich aufmerksam
machen.
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WERDER MAGAZIN 296 23