1.
FC NÜRNBERG
DIE ZIELE
Die vierte Erstliga-Saison in Folge ist für
den ‚Club‘ ein großer Erfolg, schließlich war
er jahrelang eine ‚Fahrstuhl-Mannschaft‘.
Sieben Mal (2008, 2003, 1999, 1994, 1984,
1979
und 1969) stieg der 1. FC Nürnberg
aus der Bundesliga ab. Diese Spielzeit soll für
die Franken weiterhin möglichst sorgenfrei
verlaufen und enden. Das Motto: Nicht
zittern und den Klassenverbleib früh sichern.
DER TRAINER
Beim FCN wird ruhig und professionell
gearbeitet. Coach Dieter Hecking (seit 22.
Dezember 2009 im Amt) und Sportvorstand
Martin Bader verbindet eine vertrauensvolle
und konstruktive Zusammenarbeit – auch
in Schwächephasen. „Ich bin ein Fan des
Langzeit-Gedächtnisses. Dieter Hecking leis-
tet hervorragende Arbeit, danach beurteile
ich ihn“, sagte Bader nach sechs Spielen
ohne Sieg und Platz 15 am 9. Spieltag.
Hecking (Vertrag bis 2014) saß am 15. Spiel-
tag (0:1 in Leverkusen) zum 100. Mal auf
der Trainerbank des Clubs – der Nürnberger
Rekord von Heinz Höher (119 Spiele) dürfte
also bald geknackt werden.
DIE NEUEN
Starke Vorstellungen lieferte bisher der
Japaner Hiroshi Kiyotake (kam aus Osaka).
Der 23-Jährige ist torgefährlich, laufstark
und schießt gefährliche Ecken und Freistöße.
Auch Timo Gebhardt (kam vom VfB Stutt-
gart) verbessert die Kreativität im Nürnberger
Spiel. Sebastian Polter (vom VfL Wolfsburg
ausgeliehen) ist im Angriff eine gute Alter-
native. Der Brasilianer Marcos Antonio (von
Rapid Bukarest) kam dagegen bisher nur zu
einem Kurzeinsatz.
DER SAISONVERLAUF
Dem guten Start (sieben Punkte aus drei
Spielen) folgten sechs Partien ohne Sieg (vier
Mal blieb der Club dabei ohne Tor). Die Nie-
derlage ließ den FCN auf Platz 15 abstürzen.
Vor dem 0:1 in Leverkusen (15. Spieltag) gab
es drei Spiele in Serie ohne Niederlage. „Die
Tendenz ist positiv, aber wir sind noch nicht
über den Berg“, sagt Trainer Hecking. „Wir
müssen weiter punkten. Mit 16 Punkten zur
Winterpause wäre ich nicht zufrieden.“
F
rüher gemeinsam bei 96, jetzt in
Nürnberg: „Ich kenne Trainer Dieter
Hecking aus Hannover, das Interes-
se des Clubs stieß bei mir auch des-
halb auf Gegenliebe“, sagte Hanno Balitsch
bei seiner Verpflichtung Anfang des Jahres
2012.
Grundsätzlich kein ungewöhnlicher
Vorgang: ein Lob für den neuen Verein und
seinen Trainer. Doch erstaunte dies zumin-
dest auf den ersten Blick in der Beziehung
zwischen Balitsch und Hecking, denn bei-
de gerieten sich einst im Dezember 2008
bei einem Auswärtsspiel in Wolfsburg in
die Haare. Balitsch, seinerzeit 96-Kapitän,
wurde daraufhin ausgewechselt und bis zur
Winterpause suspendiert. „Ich habe damals
Balitsch
und Hecking
wieder
vereint
Foto: picture-alliance
Hanno Balitsch ist beim 1. FC Nürnberg wieder
durchgestartet. Der 31-Jährige, als Jugendlicher
ein talentierter Leichtathlet, gehört inzwischen
zu den Top 3 der aktiven Bundesliga-Spieler mit
den meisten Einsätzen.
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