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as Werder mir
gegeben hat…“,
beginnt sie zu er-
zählen und muss
den Satz gar nicht beenden, um
zu zeigen, wie dankbar sie dem
Verein ist. „Als ich Hilfe brauch-
te, war Werder für mich da“, er-
klärt Monika Duncan, die als
Trainerin in mehreren Projekten
der Abteilung CSR-Management
und der Abteilung Turnspiele
und Gymnastik arbeitet. Vor drei
Jahren musste sie dringend ei-
nen Job finden, um für sich und
ihre Kinder sorgen zu können. In
dieser Situation half ihr Werder-
Präsident Klaus-Dieter Fischer.
„Ich saß in seinem Büro“, erinnert
sich Monika Duncan. „Und er
sagte sinngemäß: ‚Monika, du
bist schon so lange im Verein.
Wir finden etwas für dich.‘“
So viel Zuspruch
kommt nicht
von ungefähr. In fast 30 Jahren
Vereinszugehörigkeit hat sich
die gebürtige Bremerin dieses
Vertrauen erarbeitet. Seitdem sie
als 6-Jährige zur Korbball-Mann-
schaft des SV Werder stieß, ist sie
Mitglied des Vereins. Und das ist
gar nicht so selbstverständlich:
„Als ich 13 war, zog meine Fa-
milie für zwei Jahre in die USA.
Meine Eltern haben meinen
Mitgliedsbeitrag aber trotzdem
weiter gezahlt“, erzählt Monika
Duncan. „Von ihnen habe ich
wohl die Vereinstreue.“
Zurück in Deutschland
stand Mo-
nika Duncan mit 16 Jahren nicht
nur als Aktive, sondern auch
als Schiedsrichterin auf dem
Feld. Pfeifen, selbst spielen – das
reichte ihr allerdings nicht. Mit
17 Jahren begab sie sich auf den
langen Weg zum Übungsleiter-
schein. „Da Korbball ein Turn-
spiel ist, musste ich damals alle
Disziplinen absolvieren, die zur
Abteilung gehören“, erinnert sich
Monika Duncan. Ein Jahr lang
hangelte sie sich durch verschie-
dene Sportarten, darunter auch
Cheerleading, Geräteturnen und
Wassergymnastik.
Auch das Mutter-Kind-Turnen
ge-
hört zur Abteilung. „Deshalb
kam ich während der Trainer-
ausbildung auch damit in Ver-
bindung. Ich wurde dann schon
mit 19 gefragt, ob ich dort auch
zukünftig helfen möchte“, er-
zählt sie. Und so trainierte sie
als Jugendliche in ihrer Freizeit
nicht nur die Korbball-Mädchen,
sondern arbeitete auch regelmä-
ßig mit Kleinkindern. Nach ih-
rem Abitur absolvierte Monika
Duncan zunächst eine Ausbil-
dung zur Industriekauffrau. Bis
zu ihrer Elternzeit arbeitete sie
in diesem Beruf und blieb ehren-
amtlich Trainerin der Korbball-
Mannschaft.
Als ihre ältere Tochter
zehn Mo-
nate alt war, übernahm Monika
Duncan selbst eine der Mutter-
Kind-Gruppen. Fortan engagier-
te sie sich noch stärker beim
SV Werder. Ergänzend zum
Korbball-Training und den Mut-
ter-Kind-Gruppen übernahm sie
bald darauf Übungseinheiten in
der neu gegründeten ‚Windel-
Liga‘. Auch deshalb zeigte sich
der Verein solidarisch, als sie
sich selbst in einer schwierigen
Situation befand. „Jetzt versuche
ich, das zurückzugeben“, sagt
sie dankbar. Dass sie seit vielen
Jahren als Trainerin aktiv ist, be-
einflusst auch ihren Alltag: „Da
ich inzwischen so viele Eltern
kenne, die mir über den Weg lau-
fen könnten, gehe ich immer mit
einem Lächeln durch die Stadt“,
erklärt sie schmunzelnd.
Mittlerweile leitet
Monika Dun-
can für das Projekt ‚Ballschule‘
auch Gruppen in sieben Kinder-
gärten. Um künftig noch mehr
theoretisches Wissen für die
Praxis zu bekommen, studiert
sie seit diesem Jahr ‚Soziale Ar-
beit‘. „Das ist als Mutter von
zwei Kindern sehr anstrengend
und wäre ohne die Hilfe meiner
Eltern nicht möglich“, gesteht sie.
Doch obwohl ihr Alltag stressig
ist: Die 35-Jährige liebt ihren
Job. „Ich bin auch mal schlecht
drauf“, sagt sie. „Aber wenn mir
die Kinder dann zur Begrüßung
in die Arme springen und beim
Singen mit ihren kleinen Hän-
den wedeln, macht mich das so
glücklich. Da kriege ich sofort
gute Laune.“
Laura Ziegler
„Da kriege ich sofort gute
Laune“
Eine 35-Jährige als ‚Werder-Urgestein‘
zu bezeichnen, wäre wohl unangebracht. Also anders
formuliert: Monika Duncan ist ‚lebenslang grün-weiß‘.
Foto: M. Rospek
Vielfältige Aufgaben
Die
Mutter-Kind-Gruppen
sind nur ein Betäti-
gungsfeld von Trainerin
Monika Duncan (re.)
beim SV Werder.
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