WERDER MAGAZIN Nr. 310 - page 36

Z
udem gab es in der Bundesliga erst
am vierten Spieltag die ersten Zäh-
ler. Die Turbulenzen, die dadurch
ausgelöst wurden, kosteten Trainer
Bruno Labbadia den Job. Schon vor dem
Rückspiel gegen HNK Rijeka in der Qualifi-
kationsrunde der UEFA Europa League muss-
te er seinen Platz auf der VfB-Bank räumen.
Unter dem neuen Coach Thomas Schneider,
der aus den eigenen Reihen stammt, schei-
nen die Stuttgarter in jüngster Zeit zu alter
Form und Stärke zurückgefunden zu haben.
Nach dem beeindruckenden 6:2-Heimsieg
im Südwest-Derby gegen 1899 Hoffenheim
gab es einen hart umkämpften, aber durch-
aus verdienten 1:0-Auswärtserfolg beim
starken Aufsteiger Hertha BSC. Das Tor des
Tages im Olympiastadion erzielte Christian
Gentner in der 49. Minute.
Für Sportchef Fredi Bobic
ist die Zielsetzung
für die Saison klar. „Wir wollen im kommen-
den Jahr auf jeden Fall international spielen.
Das sind wir unseren Fans nach dem frühen
Ausscheiden schuldig, und darauf sind un-
sere Planungen ausgerichtet. Entsprechend
haben wir die Mannschaft vor allem auch
im Angriff verstärkt“, sagt der frühere Natio-
nalstürmer, der seit 2010 in verantwortlicher
Position am Neckar tätig ist und im April die-
ses Jahres auch in den VfB-Vorstand gewählt
wurde. Der 41-Jährige kennt das ebenso lei-
denschaftliche wie kritische Umfeld des Ver-
eins sehr genau. Als Spieler gehörte er neben
Giovane Elber und Krassimir Balakow zum
so genannten ‚magischen Dreieck‘ der Stutt-
garter, das mit technisch brillantem Fußball
überzeugte. Und Bobic weiß auch, dass Ge-
duld nicht unbedingt zu den Stärken des
schwäbischen Anhangs zählt.
In der vergangenen Saison
tanzte der VfB mit
einem kleinen Kader lange auf drei Hochzei-
ten: Bundesliga, Pokal und Europa League.
Der daraus resultierende Kraftaufwand
kostete höchstwahrscheinlich eine bessere
Platzierung in der Meisterschaft. Am Ende
landeten die Stuttgarter nur auf dem für sie
enttäuschenden zwölften Platz. Das DFB-
Pokal-Finale wurde mit 2:3 gegen Rekord-
meister Bayern München verloren, bescherte
dem VfB aber die Startchance auf der euro-
päischen Bühne. „Leider konnten wir diese
Chance nicht nutzen“, ärgerte sich nach dem
Ausscheiden gegen Rijeka der Ex-Werderaner
Martin Harnik. Sein Fazit nach den beiden
Begegnungen gegen die eher mittelmäßigen
Kroaten: „Wir haben unsere vielen Möglich-
keiten nicht genutzt und in der Abwehr mehr
als einmal ziemlich schlecht ausgesehen.“
Im Stuttgarter Angriff
erhält Torjäger Vedad
Ibisevic nun Unterstützung, so dass er nicht
länger Alleinunterhalter ist. Zum einen hat
Cacau seinen Kreuzbandriss auskuriert und
steht wieder zur Verfügung, zum anderen
Mit Schneider
wieder nach
Europa
Für den VfB Stutt-
gart begann die Saison mit einer
Enttäuschung. Die ambitionierten
Schwaben mussten sich unerwartet
früh von der europäischen Fußball-
bühne verabschieden.
verpflichtete Bobic den norwegischen Natio-
nalspieler Mohammed Abdellaoue vom Liga-
Konkurrenten Hannover 96.
Starke Leistungen
hat in den vergangenen
Wochen Stuttgarts Torhüter Sven Ulreich
gezeigt. Vergessen sind die Anlaufschwierig-
keiten zu Saisonbeginn. „Gegen Hertha hat
er überragend gehalten und unseren Aus-
wärtssieg festgehalten“, meinte nach dem
Schlusspfiff im Olympiastadion VfB-Coach
Schneider.
Im zentralen Mittelfeld
setzt Schneider wie-
der auf William Kvist. Der 28 Jahre alte
Däne spielte unter Labbadia zuletzt keine
Rolle mehr und war eigentlich schon auf
36 WERDER MAGAZIN 310
BUNDESLIGA-VORSCHAU
Debütanten-Ball
Ex-Profi
Thomas Schneider ist
seit Ende August Chef-
trainer des VfB Stuttg-
art. Es ist seine erste
Bundesliga-Station als
Coach. Zuvor trainierte
er die U 17 des VfB.
1...,26,27,28,29,30,31,32,33,34,35 37,38,39,40,41,42,43,44,45,46,...84
Powered by FlippingBook