T
rainer Markus Weinzierl und Mana-
ger Stefan Reuter sind deshalb mit
dem bisherigen Verlauf der Saison
zufrieden. „Wir konnten unsere
Stärken ausspielen und endlich zeigen, was
in uns steckt, ohne dass uns ständig das Ab-
stiegsgespenst im Nacken saß“, sagte Wein-
zierl. „Die Mannschaft hat sich deutlich
weiterentwickelt. Der FC Augsburg steht
inzwischen auch für attraktiven Offensiv-
fußball und nicht mehr nur für Kampfgeist
und defensive Taktik“, erklärte Reuter. Um
den eingeschlagenen Weg langfristig ab-
zusichern, hat der Verein den Vertrag mit
Weinzierl vorzeitig um zwei Jahre bis 2017
verlängert. Reuter sagt: „Wir wollten ein Zei-
chen setzen und freuen uns auf die weitere
Zusammenarbeit.“
Nach der guten Hinrunde,
die den Augsbur-
gern bei sieben Siegen, drei Unentschieden
und sieben Niederlagen 24 Punkte bescher-
te, hoffen die Verantwortlichen darauf, dass
es in der zweiten Saisonhälfte ähnlich gut
läuft. Dann hätten die Augsburger mit dem
Abstiegskampf in diesem Jahr nichts zu tun.
Weinzierl gibt sich dennoch zurückhaltend:
„Wir behalten die Bodenhaftung und denken
von Spiel zu Spiel. Wir wollen ehrliche Ar-
beit abliefern. Wichtig ist ein guter Start in
die Rückrunde, und da wartet mit Borussia
Dortmund ein richtig dicker Brocken auf uns,
zumal der BVB nach den zurückliegenden
Ergebnissen seinen Fans einiges schuldig ist.“
Die Zurückhaltung
des Trainers hat Gründe:
In der vergangenen Saison sah der FC Augs-
burg lange Zeit wie ein sicherer Absteiger
aus. Vor allem nach der verkorksten Hinrun-
FCA überrascht die Liga
Der
FC Augsburg zählt zweifellos zu den Überraschungs-
mannschaften der Hinrunde. Der Traditionsclub aus der
Fuggerstadt ‚überwinterte‘ auf dem achten Tabellenplatz.
de schien das Schicksal von Weinzierl und
seinem Team besiegelt. Doch dann startete
die Mannschaft in der Rückrunde eine ful-
minante Aufholjagd und schaffte doch noch
den direkten Klassenverbleib. Was im positi-
ven Sinne möglich ist, kann natürlich auch
negativ passieren. Oder mit anderen Worten:
Ein gute Hinserie schützt nicht vor bösen
Überraschungen in der Rückrunde. Darauf
deutet in Augsburg zwar bislang überhaupt
nichts hin. Dennoch bleiben die Verantwort-
lichen bei ihrer zurückhaltenden Linie.
Pünktlich vor der Abreise
ins einwöchige
Wintertrainingslager auf Gran Canaria
konnte der FCA eine weitere Verpflichtung
bekanntgeben. Offensivspieler Alexander
Esswein kam vom Liga-Konkurrenten 1. FC
Nürnberg ins bayerische Schwabenland. Er
unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni
2017. „Ich freue mich auf die neue Heraus-
forderung beim FC Augsburg“, hob Esswein
nach der Vertragsunterzeichnung hervor.
Der 23-Jährige hat in der Bundesliga bisher
66 Spiele für den VfL Wolfsburg und den
1. FC Nürnberg bestritten: „Ich möchte der
Mannschaft dabei helfen, unser Saisonziel
zu erreichen und auch in der kommenden
Saison in der Bundesliga zu spielen.“ Nach
Aussage der sportlichen Leitung soll Esswein
eine wichtige Rolle in der Offensive über-
nehmen. Reuter: „Wir sind sicher, dass er un-
sere Mannschaft durch seine spielerischen
Qualitäten weiterbringen wird.“
Obwohl die Augsburger
mit zwei Niederla-
gen in die Saison gestartet waren (am ersten
Spieltag gab es eine 0:4-Heimpleite gegen den
BVB, am zweiten ein 0:1 beim SV Werder),
erholte sich die Mannschaft schnell von den
herben Rückschlägen. Im Gegensatz zu den
vergangenen Jahren gab es keinen weiteren
Absturz ans Tabellenende, sondern eine ein-
drucksvolle Leistungssteigerung. Nach fünf
Spieltagen stand der FCA plötzlich auf dem
sechsten Rang – die bisher beste Platzierung
in der Bundesliga. „Viele Fans werden sich
die Tabelle sicherlich eingerahmt haben. Und
viele träumen schon vom europäischen Wett-
bewerb. Das dürfen sie auch. Wir bleiben aber
realistisch. Ziel ist der Klassenverbleib. Alles
was darüber hinausgeht, ist eine Zugabe“, be-
Daumen hoch
Trainer Markus Weinzierl
konnte mit der Leistung seines Teams
in der Hinrunde sehr zufrieden sein.
Foto: nordphoto
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