WERDER MAGAZIN Nr. 318 - page 77

D
ie Spieler des FC Liver-
pool mussten sich ganz
schön zusammennehmen.
In der Premier League hatten
sie dem FC Arsenal jüngst eine
1:5-Schlappe beigebracht, im
FA-Cup lagen sie nun jedoch mit
1:2 zurück und ärgerten sich zu-
dem über einen nicht gegebenen
Elfmeter. Viele Chancen, das
drohende Pokal-Aus noch abzu-
wenden, würden die
Sturridge legt Hand an
‚Reds‘ nicht mehr bekommen.
Das wiederum lag auch an Ar-
senal-Torwart Lukasz Fabianski,
der zu Beginn der Nachspielzeit
mit einem offenen Schnürsenkel
zu kämpfen hatte. Statt sich über
dieses vermeintliche Zeitspiel zu
beschweren, erwies sich Liver-
pool-Stürmer Daniel Sturridge
als Mann der Tat – und band
Fabianski kurzerhand den Schuh
zu. Mehr als ein wenig Szenenap-
plaus gab es für Sturridge jedoch
nicht – Liverpool schied aus.
A
ls Torwart hat Boubacar
Barry eine beachtliche
Karriere hingelegt. Im-
merhin hütete der Keeper des
belgischen Erstligisten SC Lo-
keren bei der Weltmeisterschaft
2010 das Tor der Elfenbeinküste.
Als Schauspieler hat Barry hin-
gegen noch reichlich Luft nach
oben. Nach einem Zusammen-
Schlechter Schauspieler Festspiele in Cannes
D
ass der Pokal seine eigenen
Gesetze hat, weiß hierzu-
lande jedes Kind. In Frank-
reich sieht das nicht anders aus,
dort sorgt derzeit der Viertligist
AS Cannes für Furore. Der Club,
bei dem auch Werder-Legende Jo-
han Micoud seine Profi-Karriere
startete, ist im ‚Coupe de France‘
der Favoritenschreck schlecht-
hin. Nach einem 4:3-Sieg gegen
AS Saint-Étienne im Elfmeter-
schießen eliminierte Cannes nun
Montpellier HSC nach Verlänge-
rung. Belkacem Zobiri gelang in
der 119. Minute der 1:0-Siegtref-
fer, der sein Team ins Viertelfina-
le hievte. Weil Cannes die Runde
der letzten Acht zuletzt vor 22
(!) Jahren erreicht hatte, war die
Freude bei Fans und Spielern rie-
sengroß. Der nächste Gegner, EA
Guingamp, sollte sich schon mal
warm anziehen.
A
ussortieren, einpacken,
transportieren, auspacken
 – es gibt schönere Arten
des Zeitvertreibs, als den gesam-
ten Hausrat von einem Fleck an
den anderen zu verfrachten. Das
dachte sich auch Markus Ro-
senberg: Nach seinem Wechsel
von West Bromwich Albion zu
Malmö FF spendete der frühere
Werderaner seine gesamte Ein-
richtung an eine Wohltätigkeits-
organisation. Vermutlich konnte
Ein Blick über den Tellerrand
von Bremen aus in die weite
Fußballwelt.
‚Rosi‘, der Wohltäter
‚Rosi‘ nach seiner achten Station
im Profifußball keine Umzugs-
kartons mehr sehen – abgesehen
davon dürfte er in seiner Heimat-
stadt ohnehin eine voll ausgestat-
tete Bleibe besitzen. In England
war dem 31-Jährigen in andert-
halb Spielzeiten kein einziger
Treffer gelungen. Dank seiner
Spendenaktion verabschiedete er
sich nun trotzdem mit positiven
Schlagzeilen.
prall mit einem Gegenspieler von
KAA Gent fasste sich der 34-Jäh-
rige zunächst an den Kopf, um
dann in Windeseile aufzusprin-
gen und seinen Kontrahenten
zu beschimpfen. Erst als er den
herannahenden Schiedsrichter
bemerkte, fiel Barry wieder ein,
dass er ja eigentlich eine schwere
Kopfverletzung erlitten hatte –
und rollte sich theatralisch über
den Rasen. Der Unparteiische
fand Barrys Showeinlage offen-
bar wenig überzeugend. Sein
Urteil: Gelbe Karte.
Spendabel
Markus Rosenberg
ließ seinen Hausrat in
England.
Sportsgeist
Liverpool-Stürmer
Daniel Sturridge (re.).
Texte: Jörn Lange, Fotos: picture-alliance, imago
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Laiendarsteller
Boubacar
Barrys Schauspielkunst fand
beim Referee wenig Anklang.
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Feierlaune
Die Spieler von
AS Cannes feiern eine Pokal-
sensation nach der nächsten.
1...,67,68,69,70,71,72,73,74,75,76 78,79,80,81,82,83,84,85,86,87,...88
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