verließen, ist es Trainer Thomas Tuchel
gelungen, den Qualitätsverlust zu kom-
pensieren und einen Absturz in die unte-
ren Gefilde der Tabelle zu verhindern. Der
40-Jährige ist dabei seinem Konzept treuge-
blieben, auch auf Talente zu setzen und den
Nachwuchs zu fördern. Die vielfach geäu-
ßerte Befürchtung, dass der FSV als ‚graue
Maus‘ der Bundesliga abtauchen würde,
hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil:
Mainz spielt deutlich attraktiveren Fußball
als vor Jahresfrist. Tuchel sagt: „Angesichts
unserer wirtschaftlichen Situation wird es
immer so sein, dass wir Leistungsträger an
finanzkräftigere Vereine verlieren und jun-
ge Spieler Schritt für Schritt an die Liga he-
ranführen. Darüber werden wir uns nicht
beklagen, sondern die Herausforderung ger-
ne annehmen.“
Aktuell muss Mainz
aufpassen, dass die
Mannschaft die gute Ausgangslage für den
Saisonendspurt nicht verspielt. Gegen Hof-
fenheim konnte ein 0:2-Rückstand noch in
einen 4:2-Sieg verwandelt werden. Gegen
Bayern München ging dem FSV vor heimi-
schem Publikum nach großem läuferischen
und spielerischen Einsatz in der Schlusspha-
se die Puste aus, so dass sich der Rekord-
meister mit 2:0 durchsetzen konnte. Den
Mainzern blieb nach der Begegnung nur das
Lob des Gegners und der Experten für den
engagierten und taktisch klugen Auftritt.
Tuchel kommentierte die Partie gewohnt
nüchtern und realistisch: „Unter dem Strich
können wir uns dafür nichts kaufen. Ich
freue mich natürlich über die lobenden Wor-
te. Ein Punktgewinn wäre mir aber lieber
gewesen.“
Gegen Eintracht Braunschweig
hatten die
Mainzer zwar 60 Prozent Ballbesitz, verlo-
ren beim Tabellenletzten aber dennoch mit
1:3 und haderten nach dem Abpfiff mit der
eigenen Leistung: „Wir haben uns selbst ein
Bein gestellt. Wir müssen wieder konstanter
in unseren Leistungen werden und dürfen
uns nicht so viele Flüchtigkeitsfehler in der
Abwehr und im Spielaufbau leisten. Das ist
auch eine Frage der Mentalität“, erklärte Ab-
wehrspieler Nikolce Noveski nach der über-
raschenden Auswärtspleite. „Diese Niederla-
ge ist deshalb so bitter, weil sie völlig unnötig
war. Wir haben großen Aufwand betrieben,
hatten gute Chancen und stehen trotzdem
mit leeren Händen da. Das darf nicht passie-
ren“, meinte Mittelfeldmotor Nicolai Müller.
„Wer so leichtfertig mit seinen Möglichkeiten
umgeht, der darf sich nicht wundern, wenn
er ohne Punkte nach Hause fährt“, laute-
te auch das Fazit von Stürmer Eric-Maxim
Choupo-Moting nach dem Schlusspfiff in
Braunschweig. „Uns war bewusst, dass die
Eintracht ums Überleben kämpft und uns al-
les abverlangen würde. Leider ist es uns nicht
gelungen, eine klare Linie in unser Spiel zu
bringen und unsere Chancen in Tore umzu-
münzen“, urteilte Tuchel.
Eine gute Leistung
bot trotz der Niederlage
der neue Stammtorwart der Mainzer, Loris
Karius. Er hat sich im Dreikampf der Torhü-
ter gegen ‚Urgestein‘ Christian Wetklo und
‚Oldie‘ Heinz Müller durchgesetzt. Interes-
santerweise gibt es bei den Mainzern nach
wie vor keine wirkliche Nummer eins im
Tor. Karius trägt die 21. Sein aktueller Stell-
vertreter Dario Kresic aus Kroatien die Num-
mer 15. Karius gilt als großes deutsches Tor-
wart-Talent. Er wurde in England ausgebil-
det. Ähnlich wie seinerzeit Hannovers Ron-
Robert Zieler wechselte er im Sommer 2012
aus Manchester in die Bundesliga. Während
Zieler bei Rekordmeister Manchester United
trainierte, stand der heute 20-jährige Karius
beim Lokalrivalen Manchester City unter
Vertrag.
Uwe Woltemath
zu erfüllen. Am vorletzten Spieltag müssen
sie beispielsweise zum Tabellennachbarn
Borussia Mönchengladbach reisen. Am letz-
ten Spieltag kommt der auswärtsschwache
Hamburger SV in die ‚Coface Arena‘.
Obwohl mit Adam Szalai,
Jan Kirchhoff und
Andreas Ivanschitz drei wichtige Spieler
den Verein Ende der vergangenen Saison
1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen
am Samstag, 12.04.2014,
um 15.30 Uhr in der ‚Coface Arena‘
Teamgeist und Leidenschaft
Am Ende der
Saison wollen die 05-Profis über den
Sprung in den internationalen Wettbe-
werb jubeln. Zu den Mainzer Aufsteigern
der laufenden Saison gehört Torwart
Loris Karius (Foto li.).
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