WERDER MAGAZIN Nr. 320 - page 39

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s ist eine Entwicklung,
die er sich vor rund ei-
nem Jahr nicht hätte
träumen lassen. Denn
damals trainierte der 20-Jährige
zwar regelmäßig mit der U 23,
kam jedoch zumeist für die U21
in der Bremen-Liga zum Einsatz
– keine einfache Zeit für den Ab-
wehrspieler: „Ich war gerade aus
der U19 gekommen, die Umstel-
lung vom Jugend- zum Herren-
fußball war am Anfang schwer.
Ich konnte mich in der U23 nicht
festsetzen. Dazu kam noch der
Abi-Stress. Das hat geschlaucht“,
erinnert sich der gebürtige Ham-
burger, der lediglich fünf (meist
kurze) Einsätze im Regionalliga-
Team verzeichnete. „Da kam ich
ab und zu an einen Punkt, an
dem ich mich gefragt habe, ob ich
es im Fußball noch einmal höher
schaffen kann.“ Ernsthafte Zwei-
fel an der sportlichen Zukunft ka-
men Torben Rehfeldt jedoch nie.
„Die Trainer und die Mannschaft
haben mir immer positives Feed-
back gegeben. Und auch ich selbst
hatte das Gefühl, dass nicht viel
fehlt. Das hat mir genug Motiva-
tion gegeben, um dranzubleiben,
intensiv an mir zu arbeiten und
die Schule vernünftig abzuschlie-
ßen. Heute bin ich froh, dass ich
nicht aufgegeben habe, sondern
noch mehr getan habe.“
Genau dieses ‚mehr tun‘
gab viel-
leicht den Ausschlag dafür, dass
es seit dieser Saison sportlich
steil bergauf geht. Nach erfolg-
reichem Schulabschluss legte der
Innenverteidiger im Training flei-
ßig Extra-Schichten ein. „Noch
heute versuche ich, drei bis vier
Mal in der Woche zusätzlich ins
Fitness-Studio zu gehen, um mich
individuell noch mehr zu fordern.
Dafür war vorher nie Zeit. Es
macht sich auf jeden Fall bemerk-
bar, wenn man sich nur auf eine
Sache konzentrieren kann.“
In Werders U 23
hat sich der
20-Jährige zum Dauerbrenner
entwickelt und bislang nur zwei
Spiele verpasst. Im Heimspiel
gegen Rehden musste er Profi Lu-
kas Schmitz den Vortritt lassen,
und als die U 23 Mitte November
gegen Norderstedt antrat, erleb-
te er sein bisheriges sportliches
Highlight: seinen ersten Bundes-
liga-Spieltag. Denn nach einigen
Trainingseinheiten bei den Profis
berief ihn Cheftrainer Robin Dutt
für das Spiel gegen Mainz 05 in
den Bundesliga-Kader. „Ein tolles
Gefühl. Als ich mit der Mann-
schaft zum Warmmachen rausge-
kommen bin, war das Gänsehaut
pur. Diesen Moment werde ich
nie vergessen. Da weiß man, wo-
für man die ganze Zeit arbeitet.“
Zum Einsatz
kam Torben Rehfeldt,
der im Sommer ein Fernstudium
mit den Schwerpunkten BWL
und Wirtschaftspsychologie auf-
nehmen möchte, in der höchsten
deutschen Spielklasse noch nicht.
Dafür spielt er mit Werders U23
derzeit in der Regionalliga stark
auf. Nur eines der zurückliegen-
den zehn Spiele ging verloren.
Werder hat sich zum ärgsten
Verfolger des VfL Wolfsburg II im
Titelrennen entwickelt und fie-
bert nun dem direkten Duell am
Sonntag, 06.04.2014
, entgegen.
„Wir haben es geschafft, Kons-
tanz in unser Spiel zu bekommen.
Jetzt freuen wir uns auf dieses
Top-Duell. Egal, in welcher Liga
es ist – eine Begegnung ‚Erster
gegen Zweiter‘, die entscheidend
im Titelrennen sein kann, gibt es
nicht häufig. Das ist etwas Beson-
deres. Darauf sind alle heiß!“
Norman Ibenthal
TERMINE
Sonntag, 06.04.2014, 14.00 Uhr
SV Werder Bremen –
VfL Wolfsburg II
Stadion ‚Platz 11‘
Sonntag, 13.04.2014, 15.00 Uhr
SV Wilhelmshaven –
SV Werder Bremen
Samstag, 19.04.2014, 14.00 Uhr
SV Eichede –
SV Werder Bremen
Vom Spätzünder
zum Dauer-
brenner 
„Daran sieht man,
wie schnell es im Fußball gehen
kann“, blickt Torben Rehfeldt auf
die vergangenen zwölf Monate zu-
rück. Von der Bremen-Liga spielte
sich Werders Talent bis in den
Bundesliga-Kader.
Foto: nordphoto
Stabilisator der Defensive
Torben Rehfeldt absolvierte
in dieser Saison bisher so
viele Spielminuten für die
U 23 wie keiner seiner Mit-
spieler.
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REGIONALLIGA
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