WERDER MAGAZIN Nr. 340

Foto: nordphoto INTERVIEW derzeit ist es grundsätzlich – nicht nur für uns – schwierig, jemanden zu finden. Bei Hertha hat der Investor bewusst in die Fantasie, die ein Hauptstadtclub bietet, investiert. Welche Bedeutung hat die eingeleitete Strukturreform der DFL für die Bundesli- ga? Für die 36 Clubs der ersten und zweiten Liga bedeutet sie noch mehr Beteiligung und Mitbestimmung. Zudem wurde die Rolle von Christian Seifert als Chef der DFL noch einmal gestärkt. Das ist posi- tiv. In den nächsten ein, zwei Jahren wird erarbeitet, wie eine noch professionellere Struktur aussehen kann. Welche Entwicklung wird die Bundesli- ga in den nächsten Jahren nehmen? Für die DFL und ihre Clubs ist es aus meiner Sicht wichtig, sich zur Solidarge- meinschaft der 36 Vereine in der ersten und zweiten Liga zu bekennen. Außerdem müssen wir anfassbar bleiben, das heißt mit moderaten Ticketpreisen auf dem derzeitigen Niveau, mit der Erhaltung des Samstags als Kernspieltag. Gleichzeitig sollte es unser aller Interesse sein, dass nicht nur der FC Bayern international wettbewerbsfähig ist, sondern mehrere Clubs. Denn das ist eine wichtige Basis für die Auslandsvermarktung der Liga, an der wir weiter arbeiten müssen. Wir stehen dabei nicht nur im Wettbewerb mit Eng- land, Spanien, Italien und Frankreich, son- dern auch mit der japanischen J-League oder der MLS in den USA und sollten uns als die Liga positionieren, die authenti- schen Fußball bietet, mit Stehplätzen, tollen Fans, starken Choreos, klasse At- mosphäre und hohem sportlichen Niveau. Denn alles das zeichnet die Bundesliga aus. Wie lautet nach einer Saison das Zwischenfazit des Engagements im eSPORTS? Unser mutiger Schritt, von 0 auf 100 zu gehen, hat sich gelohnt. ‚MoAuba‘ und ‚MegaBit‘ haben national ‚alles abge- räumt‘, dazu kommt der sensationelle WM-Titel von ‚MoAuba‘. Wir bekommen tolles Feedback von unseren Sponsoren, haben viele junge Menschen über das Thema eSPORTS für Werder begeistert, sehr gut mit den Spielern zusammenge- arbeitet. Und sie haben ebenfalls von der Partnerschaft profitiert. Jetzt gilt es für uns, die nächsten Schritte zu machen. Wir wollen eine Akademie aufbauen und uns auch hier dem Thema Nachwuchs wid- men. Dabei werden wir uns weiterhin aus- schließlich auf FIFA konzentrieren. Am 1. Januar 2020 sind Sie seit zehn Jahren beim SV Werder. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück? Es war und ist für mich ein Traumjob, die- sen Club weiterzuentwickeln. Die vergan- genen zehn Jahre waren für alle hier sehr intensiv. Es ist uns gemeinsam gelungen, Werder aus einer sehr schwierigen Phase herauszubringen. Wir haben das auf un- sere Weise und mit unseren Mitarbeitern geschafft. Das macht mich sehr stolz. An anderen Standorten ist das bekanntlich nicht in dieser Form gelungen. Für mich persönlich war es eine bemerkenswerte Reise: Ich kam zu Champions-League- Zeiten. Dann haben wir einige Jahre Ab- stiegskampf erlebt und sind jetzt wieder auf einem guten Weg. Wir können in Rich- tung Europa blicken – und das in einem stark veränderten Wettbewerbsumfeld. Alle bei Werder denken positiv, blicken nach vorne, sind motiviert – das macht sehr viel Spaß. Daher bin ich sicher, dass wir in den nächsten Jahren noch einige Highlights erleben dürfen. Ihr Tipp – wie endet die Bundesliga- Saison 2019/2020 auf den vorderen Plätzen? 1. 2. 3. 4. 5. Interview: Martin Lange 9 8 7 10 6. 7. 8. 9. 11 Klaus Filbry (großes Foto und kleines Foto mit Harald Panzer, Geschäfts- führer wohninvest, und Heinz-Günther Zobel, Geschäftsführer Bremer Weser-Stadion GmbH, v. li.) sagt: „Für die Stadionfinanzierung haben wir mit wohninvest nun langfristig Planungssicherheit.“ WERDER MAGAZIN 340 17

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