WERDER MAGAZIN Nr. 341

INFO Übungsleiter gesucht Im Schüler- und Jugendbereich sucht die Abteilung Leichtathletik für ein bis zwei Einheiten pro Woche engagierte Übungsleiter(innen), gerne auch Nachwuchsübungsleiter(innen)/Student(inn)en. Kontakt: leichtathletik@werder-bremen.de WERDER MAGAZIN 341 39 offenen Armen empfangen. Das hat mir sehr geholfen und den Einstieg leichtgemacht“, erinnert sich die sympathische Sprin- terin. Die ersten sportlichen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten, denn Sandra Dinkeldein fühlt sich sowohl auf der ‚kur- zen‘ 100-Meter-Strecke als auch auf der doppelten Distanz von 200 Metern zu Hause. Zudem bestand von Beginn an eine super besetzte 4x100-Meter-Staffel, die Jahr für Jahr auf regionaler und norddeutscher Ebene für Furore sorgt. Unterbrochen wurde Dinkeldeins sportlicher Weg von August 2016 bis Juli 2017, als sie ein Auslandsjahr im Rahmen ihres Bachelor-Studiums absolvierte und zunächst fünf Monate lang in Perus Hauptstadt Lima studierte. Daran schloss sich ein Prak- tikum im Büro der Freiwilligenorganisation ‚Proyecto Mosaico‘ in Nicaragua an. „Ich hatte neben dem Studium die Möglichkeit, die Länder und Menschen kennenzulernen, das war eine tolle Er- fahrung“, verrät Sandra Dinkeldein. „Sport habe ich in den ersten Monaten ebenfalls ein bis zwei Mal pro Woche gemacht. Da- nach war es allerdings zu heiß, so dass ich mich eher mit anderen Dingen beschäftigen wollte. Dadurch habe ich aber auch mal richtig den Kopf frei bekommen und andererseits gemerkt, wie wichtig mir der Sport nach wie vor ist. Dementsprechend motiviert kam ich nach Bremen zurück.“ Das spürte damals auch ihr Trainer Andrei Fabrizius: „Sandra hat sich nach ihrer Rück- kehr sofort neue Ziele gesteckt und ist mit vollem Engagement ins Training eingestiegen. Dadurch konnten wir ziemlich schnell wieder dort weitermachen, wo wir vor dem Auslandsaufenthalt aufgehört hatten.“ Die intensive Trainingsarbeit sollte sich auszahlen, denn so schnell wie in der Sommersaison 2019 ist Sandra Dinkeldein in ihrem bisherigen Leben noch nie gelaufen. Im Juni ‚pulverisierte‘ sie beim Pfingstsportfest in Zeven zu- nächst den Bremer Landesrekord über 100 Meter (11,58 Se- kunden) und ließ nur wenige Wochen später in Göttingen den nächsten Rekord über 200 Meter (23,63 Sekunden) folgen. Doch damit nicht genug: Auch mit der 4x100-Meter-Staf- fel verbesserte sie den Landesrekord – bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (45,08 Sekunden). Bei den Landes- meisterschaften und den Norddeutschen Meisterschaften gehörte Sandra Dinkeldein in der Freiluftsaison mit jeweils drei Titeln ebenfalls zu den Erfolgsgaranten im Werder-Tri- kot. Hinzu kommt ein norddeutscher Titel über 60 Meter in der Hallensaison. Trainer Andrei Fabrizius ist deshalb voll des Lobes, wenn er über seinen Schützling spricht: „Sandra ist eine großartige Athletin und hat aus meiner Sicht Sprintgeschichte in Bremen geschrieben. Denn so schnell wie sie war in Bremen zuvor noch keine Frau. Niemand wird die historischen Erfolge von Marga Petersen vergessen, aber wir befinden uns heute in einer anderen Zeit mit neuen Rahmenbedingungen. Und genau in dieser Zeit spielt Sandra im Konzert der besten Sprinterinnen Deutschlands mit, das ist überragend, und wir alle sind sehr stolz darauf, dass sie sich diese Leistungen bei Werder erarbeitet hat.“ Zum SV Werder Bremen hat Sandra Dinkeldein in den bisher sechs Jahren ihrer Vereinszugehörigkeit eine besondere Bindung entwickelt, so dass sie auch „an anderen Stellen gerne etwas zurückgeben möchte“. Dies tut sie mittlerweile unter anderem als Stadionführerin, was ihr auch dabei hilft, den einen oder anderen Euro für ihren Master-Studiengang in Wirtschafts- und Rechtswissenschaften an der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg beizusteuern. „Sandra ist ein Aushängeschild unserer Abteilung und ihr Engagement für den Verein vorbildlich. Ich hof- fe und wünsche mir sehr, dass wir noch viele Jahre Freude an ihr haben werden“, fasst Andrei Fabrizius zusammen. Olaf Kelterborn Ein häufiges Bild: Werder-Sprinterin Sandra Dinkeldein distanziert die Konkurrrentinnen und kommt als Erste ins Ziel.

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