WERDER MAGAZIN Nr. 345

42 WERDER MAGAZIN 345 WERDER MAGAZIN: Kirill, wie bist du zum Tischtennis-Sport gekommen? KIRILL GERASSIMENKO: Schon als ich ein kleines Kind war, hat mir mein Vater gezeigt, was Tischtennis ist, und mich zum ers- ten Mal zur Sporthalle mitgenommen. Ich habe ein paar Mal mitgemacht und war sofort begeistert. Obwohl ich auch gerne Eishockey gespielt hätte… Warum ist es dazu nicht gekommen? Mein Vater hat damals gesagt: Bleib lieber beim Tischtennis, da ist die Verletzungsgefahr nicht so groß. Ganz stimmt das nicht. Ich hatte leider schon einige Verletzungen (lacht) . Wie waren die ersten Jahre im Tischtennis? Mein Vater, der in der früheren Sowjetunion selbst Tischten- nis gespielt hatte, hat mich lange Zeit trainiert. Ich war schon morgens um 5.00 Uhr in der Halle, bis 7.30 Uhr, dann Duschen, und um 8.00 Uhr begann die Schule. Als ich dann schon etwas länger dabei war, entwickelte sich langsam der Traum und der Ehrgeiz, ein sehr guter Tischtennis-Spieler zu werden. Aber als Kind schien dieses Ziel für mich unerreichbar. Ich hatte damals natürlich noch keine Ahnung, wohin mich das Tischtennis spielen einmal bringt. Zunächst bist du bereits im Alter von 14 Jahren nach Österreich an die renommierte ‚Werner Schlager Academy‘ gegangen. Wie kam es dazu? Bei einem internationalen Trainingscamp in Kirgistan ist ein Trainer zu meiner Mutter gekommen und hat gesagt, dass die ITTF (International Table Tennis Federation, Anm. d. Red.) mich in Österreich erwartet. Dort gebe es eine Trainingsgruppe, an der ich teilnehmen soll. Und das Training hätte auch schon be- gonnen. Ich hatte allerdings nie vorher Informationen oder eine Einladung dazu bekommen. Wie war es für dich, als Jugendlicher deine Eltern zu verlassen und in ein anderes Land zu gehen? Ich fand es spannend, wollte gerne mal andere Leute sehen und weg von meinen Eltern. Ich hatte keine Angst vor diesem Schritt. Trotzdem war die erste Zeit in Österreich nicht einfach. Ich hat- „DIE TOP 20 SIND REALISTISCH“ Kirill Gerassimenko spielt derzeit seine zweite Bundesliga-Saison für den SV Werder. Dem 23 Jahre alten Kasachen wird allseits das Potenzial be- scheinigt, in den kommenden Jahren in die absolute Weltspitze vorzustoßen. Foto: J. Bugajew Wichtiger Baustein für die Zukunft des Bundesliga-Teams: Kirill Gerassimenko will beim SV Werder die nächsten Schritte in seiner Karriere machen.

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