WERDER MAGAZIN Nr. 349

WERDER MAGAZIN 349 49 HANDBALL Klar, dass dabei die Schule nicht zu kurz kommen darf. Daher geht es für Karla Frank nach dem Frühtraining direkt in den Unterricht. Und am Nachmittag von der Schule, die häufig erst um 16.00 Uhr endet, mit dem Fahrrad direkt zur Klaus-Dieter- Fischer-Halle, wo um 17.00 Uhr das Vereinstraining beginnt. Da- nach nach Hause, Abendessen, Lernen, Schlafen. „Wenn ich für Arbeiten lernen muss, ist es schon stressig, aber ich kriege das bisher gut unter einen Hut“, verrät sie. Auch weil die Lehrkräfte auf die Bedürfnisse des Leistungssports Rücksicht nehmen: „Wir sind eine Ganztagsschule, dadurch gibt es nicht so viele Hau- aufgaben. Und wenn amWochenende ein Turnier ist, dann kann man den Lehrern sagen, dass man gerade nicht so viel für die Schule schafft.“ Karla Frank ist nicht die erste Werder-Spielerin, die von der gu- ten Zusammenarbeit der Grün-Weißen mit der Oberschule in der Ronzelenstraße und dem Bremer Handball-Verband profitiert. Junioren-Nationalspielerin Naomi Conze, Bremens ‚ Nachwuchs- sportlerin des Jahres 2019 ‘ , gehört ebenfalls zu den Talenten, die diesen Weg gegangen sind, und dient den nachfolgenden Spiele- rinnen-Generationen als Vorbild. Auch Karla Frank wurde bereits zu einem Sichtungslehrgang des Deutschen Handball-Bunds ein- geladen und reiste dafür in die Sportschule Warendorf. „Das war cool“, strahlt sie. „Es hat jede Menge Spaß gemacht, mit ganz unterschiedlichen Spielerinnen zu spielen, die das gleiche Ziel haben wie ich.“ Teamgeist, Schnelligkeit, Körperkontakt – all das liebt die junge Handballerin an ihrem Sport. „Handball schweißt zusammen“, findet die Rückraumspielerin, die ihre Stärken und Schwächen sehr gut einschätzen kann: „Mein Spielverständnis wird immer besser. Das Zusammenspiel mit Außen und Kreis ist auch ok. Aber ich will im Wurf noch variabler werden und auf jeden Fall meine Chancenverwertung verbessern.“ Dass es dabei auch im- mer mal einen Tipp von Papa Dirk gibt, liegt auf der Hand: „Wir unterhalten uns nach jedem Spiel. Meine Eltern stehen voll hinter mir, unterstützen mich, sprechen mir Mut zu. Ich bin froh, dass sie so sportbegeistert sind“, strahlt Karla Frank. Dabei ist es ganz im Sinne der Eltern, dass sie ihre Tochter auch schulisch bestens betreut wissen. Und die Entscheidung für die Oberschule in der Ronzelenstraße genau so wenig bereut haben wie Karla Frank selbst. Sie sagt: „Ich würde diesen Weg auf je- den Fall weiterempfehlen, wenn mich eine andere Spielerin fragt. Aber ich würde ihr auch bewusstmachen, dass es um Leistungs- sport geht und dementsprechend anstrengend werden kann – für den Körper und für den Kopf. Wenn man sich im Sport auf hohem Niveau weiterentwickeln will, ist es auf jeden Fall eine gute Entscheidung.“ Martin Lange Foto: hansepixx Nachwuchsspielerin Karla Frank steht noch am Anfang ihrer Handballkarriere, hat aber bereits klare Vorstellungen davon, wie sie ihr Ziel, später in der Bundesliga zu spielen, erreichen will.

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