WERDER MAGAZIN Nr. 350

„EMOTIONEN SIND AUCH ALS TRAINER DABEI“ Über die Jugend eines Vereins den Sprung zu den Profis zu schaffen, ist der Traum vieler junger Fußballer. Philipp Bargfrede ist diesen Weg gegangen und absolvierte 206 Bundesliga-Spiele für den SV Werder. Mittlerweile gibt der 33-Jährige seine Erfahrungen als Spieler in der U23 und als CoTrainer der U17 weiter. WERDER MAGAZIN: Philipp, wie erlebst du die Saison in der U23 bis jetzt? PHILIPP BARGFREDE: Bis jetzt war die Saison sehr erfolgreich. Wir sind in der Vorrunde Zweiter geworden. Jetzt kommt die Aufstiegsrunde, die sehr interessant werden wird. Werder hat mit der Meldung für die dritte Liga ein Signal gesendet, deshalb ist es ein großes Ziel, uns vorne weiter zu etablieren und vielleicht am Ende ganz oben zu stehen. Wie bewertest du die Meisterrunde? Uns erwarten jetzt sehr viele spannende Gegner, die sicherlich noch etwas mehr Qualität mitbringen, als wir es in dieser Saison bisher erlebt haben. Da wird es interessante Spiele geben. Ist es für dich ein persönliches Ziel, in die dritte Liga aufzusteigen? Wenn man Fußballer ist, will man natürlich Erfolg haben. Das geht mir genauso. Für die jungen Spieler ist es aber erstmal wichtig, dass sie sich weiterentwickeln und für höhere Aufgaben empfehlen. Das können sie oftmals nur, wenn sie erfolgreich sind und gut spielen. Das haben wir in der letzten Zeit getan. Wenn wir den Aufstieg am Ende der Saison tatsächlich schaffen sollten, dann ist das natürlich etwas Schönes, auch für mich. Wie siehst du deine Rolle in einer Mannschaft mit zahlreichen jungen Spielern, von denen viele von der Bundesliga träumen? Die Rolle ist relativ klar: Ich bin ein erfahrener Spieler. Ich durfte selbst bei Werder den Weg von der Jugend über die U23 zu den Profis gehen. Die gesammelten Erfahrungen kann ich natürlich weitergeben. Wir haben fast ausnahmslos Jugendspieler in Kader, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Das ist nicht vergleichbar mit einer normalen Mannschaft in der dritten Liga. Was können die Jungs von dir lernen? Ich versuche auf dem Platz voranzugehen, damit sich die Spieler etwas abgucken können. Ich stehe aber natürlich auch außerhalb des Platzes immer mit Rat und Tat zur Seite, wenn jemand etwas wissen möchte. Ich habe diese Erfahrungen alle selbst gemacht, diese Stationen selbst durchlaufen und weiß, was man braucht, um sich oben durchzusetzen. Vermittelst du als Co-Trainer der U17 die Dinge anders, als als Mitspieler? Als Spieler der U23 ist es für mich immer noch wichtig, dass ich selbst auf dem Platz mit Leistung vorangehe. Natürlich sehe ich dabei aber mittlerweile viele Dinge stärker aus der Perspektive des Trainers, auch wenn ich Mitspieler bin. Das ist bei der U17 nicht so, da nehme ich komplett die Rolle des Co-Trainers ein und habe dementsprechend andere Aufgaben. Ich leite die Trainingsübungen an und bin ausschließlich Trainer. Was ist der größte Unterschied zwischen der Rolle als Spieler und als Trainer? Man erkennt Einiges deutlich besser, wenn man außerhalb des Platzes steht. Es sind ‚zwei verschiedene Paar Schuhe‘, ob man vor der Mannschaft steht und Übungen anleitet oder selbst die Aufgaben ausfüllt, die der Trainer vorgibt. Neue Perspektive: Ex-Profi Philipp Bargfrede ist seit Beginn des Jahres Co-Trainer der U17.

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